Zwei Fragen hielten die Spannung beim 1.FC Schwarzenbach am Sonntag am Leben: würde Spielleiter Peter Bertl an der Anzeigetafel eine dritte „Eins“ brauchen? Und würde der TSV Arzberg-Röthenbach in seiner Partie gegen Niederlamitz Schützenhilfe im Kampf um die Tabellenführung leisten? Am Ende lautete die Antwort auf beide Fragen „Nein“ – im ersten Fall nicht weiter tragisch, denn das 10:1 (3:0) gegen den 1.FC Schönwald war deutlich genug; im zweiten waren die Schwarzenbacher Spieler doch ein klein wenig enttäuscht, weil der erste Platz zum Greifen nah war, aber die Niederlamitzer im letzten Moment doch noch gewannen und somit an der Spitze mit drei Punkten Vorsprung bleiben.
Was soll man nach diesem Doppelspieltag mit den Partien gegen den ASV Wunsiedel II und Schönwald schreiben, wenn die Ergebnisse den Spielverlauf doch deutlich wiedergeben? Elf Wunsiedler wehrten sich am Freitag zwar nach Kräften, aber beim Stand von 3:0 zur Halbzeit war im Grunde schon klar, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Fröhlich brachte den FCS schon nach drei Minuten in Führung, eine defensive Taktik über die gesamte Spielzeit kann man damit nicht aufrecht erhalten. Die Richtung im Spiel war eindeutig, folgerichtig fielen die Treffer 2 und 3 durch Schijabiew (32.) und Aydinli (40.), der gleich nach der Pause nachlegte (49.). Verteidiger Lukas Wirth verdiente sich nach den konstant guten Leistungen der letzten Wochen seinen ersten Saisontreffer (61.), aber wenn ein eigentlich reiner Defensivspieler vorne auftauchen darf, sagt das auch einiges über den Spielverlauf aus. Marcel Fuchs (81.) und Sebastian Bertl (89.) durften sich ebenfalls noch in die Torschützenliste eintragen, während Ergün Aydinli sich den Luxus leisten konnte, einen Foulelfmeter zu verschießen.
Und im Prinzip ging es am Sonntag gegen den ehemaligen Angstgegner aus Schönwald genauso weiter. Auch der gelb-schwarze Namensvetter war ohne mehrere Stammspieler angereist, die Angriffe endeten meistens irgendwo zwischen Mittelfeld und Strafraum. Die größte Chance Schönwalds in der ersten Hälfte hatte Schwarzenbachs Fröhlich, der bei einer Ecke den Ball per Kopf Richtung Torwart Becher abwehrte, der ihn dann gerade noch an die Latte lenkte (20.). Ansonsten hatte nur Bechers Gegenüber Maring zu tun, weil seine Vorderleute viel zu weit weg von ihren Gegenspielern standen oder ihnen nicht gewachsen waren. Aydinli als Sturmspitze, die den Ball hält, Fröhlich als Tempomacher in Richtung Kasten, Bertl als Dribbler auf links und Schijabiew auf rechts, dahinter die Zuarbeiter wie Linke und Hofmann, eine energische Defensive mit Luber, den Fuchs-Brüdern, Saalfrank und Wirth, ein sicherer Schlussmann Becher plus die Alternativen auf der Bank, die es Trainer Fraga da Silva nicht leicht machen – von den technischen und spielerischen Möglichkeiten her ist der FCS das stärkste Team in der Kreisklasse, besonders natürlich nach der Winterpause; nur im alten Jahr hat die Mannschaft Punkte liegen lassen, die jetzt leider für den Platz ganz oben fehlen, aber zumindest keinen Druckabfall für die letzten zwei Spiele der Saison befürchten lassen. Gegen Schönwald fielen die Tore erneut zwangsläufig, wie schon gegen Wunsiedel wurden aber auch viele Chancen ausgelassen, sonst wäre das Ergebnis verheerend für die Gäste ausgefallen. Fröhlich durfte aus allen Positionen treffen – zweimal per Kopf (9./83.), einmal mit einem Abstauber (55.), einmal aus der Distanz (57.). Aydinli schoss das sehenswerte 2:0 (17.), als er genau in den rechten oberen Winkel traf, beachtenswert dabei aber auch die Vorarbeit, als Bertl und Fröhlich sich im Doppelpass durch die Schönwalder Abwehr spielten. Mit seiner Wucht konnte den Interimskapitän auch beim 3:0 und 7:1 keiner stoppen (29./74.), schließlich erzielte er auch noch den Endstand mit einem Flugkopfball (90.). Das 3:1 von Bengs (53.) baute nicht wirklich Spannung auf, denn der Spielverlauf war zu einseitig und Schönwald für eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft, viel zu passiv. Schjabiew (85.) und ein Eigentor von Ziegler (73.) nach einer Ecke, die Schijabiew vielleicht auch ohne Zutun direkt ins Tor befördert hätte, machten das Bild komplett – eines, das bei den Leistungen dieser Gegner allerdings wenig Aussagekraft hat, das dürfte nächste Woche schon ganz anders aussehen.
Die Aufstellungen: Wunsiedel: Becher – L. Wirth, Luber, Saalfrank, P. Fuchs (Schödel) – Linke, Hofmann, S. Bertl, Fröhlich (M. Fuchs) – E. Aydinli, Schijabiew (Anders); Schönwald: Becher – M. Fuchs, L. Wirth, Luber, Saalfrank (F. Mildner, Fochler) – Linke, Hofmann, S. Bertl, Fröhlich – Schijabiew, E. Aydinli (Anders).