Sekt, Selters oder…Kondrauer?

Das erste Sechstel der Saison ist gespielt, die erste kleine Zwischenbilanz in der Kreisliga kann bzw. muss aus Sicht des FCS gezogen werden: von 15 möglichen Punkten wurden 4 geholt – auf die Spielzeit hochgerechnet wird das eng. 10 Gegentore wurden kassiert, abzüglich des halben Dutzends gegen Selb 13 macht das einen Schnitt von einem Treffer pro Partie – soweit in Ordnung, die Abwehr hält weitgehend, auch weil schon im Mittelfeld von den offensiven Kräften eingegriffen wird und werden muss, um die wesentlichen gefährlicher kommenden Angriffe zu bekämpfen. 3 Tore wurden erzielt – davon zwei zum Auftakt in Konnersreuth, noch keines zuhause; das zeigt, wo der Schuh drückt. Die Torfabrik der letzten Jahre stockt gewaltig, erklärbar zum einen wegen dieser notwendigen defensiveren Ausrichtung und zum anderen wegen der ganz anderen Klasse der Gegenspieler: es sind nicht nur erfahrene, sondern schlicht auch ganz anders trainierte Akteure, mit anderem Stellungsspiel und ganz einfach auch anderen Körperbau. Da stehen groß gewachsene Verteidiger den kleinen, wendigen Offensivspielern der Schwarzenbacher gegenüber, die die Räume (noch) nicht finden, um gefährlich vor den Kasten zu kommen, es muss noch sehr oft die Brechstangen-Variante mit den Bällen auf Kapitän Wohn gewählt werden, der während eines Spiels so gut wie überall sein will/muss, das kostet Kraft und reißt Löcher. Und so bewegt sich der FCS in Tabellenregionen, die er lange nicht mehr kannte: aktuell steht er auf einem Relegationsplatz und stellt fest, er ist nicht allein mit seinen Problemen. Die SG Selb-Plößberg/Erkersreuth und die SG Fuchsmühl kämpfen mit Defensivproblemen und liegen noch hinter Schwarzenbach, der ASV Waldsassen und der SV Mitterteich II haben nur einen Zähler mehr. Punktgleich mit den Grün-Weißen sind die SF Kondrau, Gegner an diesem Sonntag. Der kleine Ort nahe Mitterteich ist nicht nur für sein Mineralwasser bekannt, sondern auch für seine Kreisliga-Mannschaft, die schon seit Jahren in dieser Spielklasse dabei ist und auch schon einen Abstecher in die Bezirksliga machen durfte. Die Kondrauer Spieler stammen llesamt aus der Umgebung, auch dieser Kader hat keine allzu großen Veränderungen erfahren und so weiß Trainer Jürgen Schmidkonz, auf wen er bauen kann – unter anderem auf sich selbst, denn der ehemalige Landesligaspieler aus Mitterteich gehört immer noch oft genug zur Startelf. Ansonsten ist es wieder ein Duell mit vielen Unbekannten, denn die Sportfreunde sind noch nie gegen Schwarzenbach angetreten. Auch die Kondrauer haben bereits zehn Treffer kassiert, dafür aber acht geschossen, zuletzt zwei im verlorenen Derby gegen Steinmühle; abwarten muss man, wie die SF die Nachholpartie gegen Konnersreuth an diesem Freitag wegstecken. Kann der FCS die Balance finden und aus der sicheren Abwehr heraus spielerische Lösungen finden, gibt es vielleicht nach dem (Kondrauer) Wasser in der Halbzeit ein bisschen Sekt nach dem Abpfiff. Anstoß in Kondrau ist um 15 Uhr.

Die Reserve hatte zwei Wochen Zeit, um die heftige Niederlage gegen Unterkotzau zu verarbeiten, allerdings wartet kein Geringerer als der Tabellenführer: der VfB Wölbattendorf hat einen optimalen Saisonstart erwischt und wird auch allgemein als einer der Aufstiegsfavoriten genannt. Anstoß zum Heimspiel ist erst um 16 Uhr.