Personalnot gegen Punkteelend

Es ist etwas mehr als die Hälfte der Vorrunde in der Kreisliga Süd absolviert, Zeit für eine kleine Zwischenbilanz aus Sicht des FCS: er hat gelernt, dass es in dieser Klasse deutlich stärkere Mannschaften die Schwarzenbacher gibt, aber auch, dass er mindestens auf Augenhöhe mit etlichen Teams sein und dass er einige auch hinter sich lassen kann. Er hat gelernt, dass Heimspiele kein Selbstläufer mehr sind und Auswärtsspiele wertvolle Punkte bringen. Und er hat lernen müssen, dass das Verletzungspech keinen Bogen mehr um die Grün-Weißen macht. Gute zwei Jahre lange stellte sich die Mannschaft quasoi von selbst auf, einfach, weil es keinen Grund zum Wechseln gab – die Spieler harmonierten miteinander und sie waren vor allem fit. Doch aktuell muss Trainer Horst Pankau im Prinzip jede Menge Watte zum Training, um die darin zu verpacken, die ihm noch zur Verfügung stehen. Die Liste der Angeschlagenen wird derzeit von Woche zu Woche länger: Raimund Wohn steht pro forma auf dem Spielberichtsbogen, quält sich aber bei jedem Schritt außerhalb des Feldes; Christoph Saalfrank hat die Hand in Gips, Kevin Mikuta eine Kniemanschette. Sebastian Bertl humpelte auf einem Bein gegen Wiesau vom Feld, Serdar Bayram bekam einen Schlag ab uswusw. Es geht in der Kreisliga deutlich intensiver zur Sache, auch schneller, aber nicht unfairer, doch wenn ein Zweikampf unglücklich endet, ist das Risiko einer Verletzung einfach höher. Und so wird sich die Mannschaft am Sonntag zu einem großen Teil von selbst aufstellen und den Verantwortlichen der 2. Mannschaft um Betreuer Michael Achatz das Leben auch nicht einfach machen, denn von dort müssen ja schließlich diejenigen kommen, die in einer so schwierigen Situation aushelfen sollen. Wie kann es dann sein, dass der FCS auf den ersten Blick als Favorit in die Partie bei der SG TV Selb-Plößberg/TuS Erkersreuth (Anstoß 15 Uhr) geht? Ganz einfach zunächst einmal: deie vor der Saison eingerichtete Spielgemeinschaft ist der aktuelle Tabellenvorletzte der Kreisliga Süd, mit nur drei Zählern und nur hauchdünn vor der SG Fuchsmühl liegend, gegen die auch der bisher einzige Saisonsieg gelang. Die neue SG hat personelle Probleme ganz anderer Art, sie verlor, vor allem von Seiten des TV Selb-Plößberg, eine ganze Reihe hochkarätiger Akteure: die Sturmreihe um den bestens bekannten Ergün Aydinli wechselte zum Lokalrivalen Kickers Selb und mischt die Kreisklasse auf, Torwart Valdmann ist in Kirchenlamitz aktiv, Nendza in Trogen. Dieser Aderlass war sicher auch ein Grund dafür, eine Spielgemeinschaft einzugehen, die womöglich früher oder später eine Fusion zur Folge haben wird. Der neue Trainer Georg Müller brachte einige Spieler aus Höchstädt mit und bekam mehrere Nachwuchsfußballer in den Kader, doch es will einfach nicht laufen, zuletzt setzte es teils herbe Schlappen. Trotzdem verbietet es sich für den FCS, an eine einfache Partie zu glauben, denn auch das ist eine Lehre aus den ersten neun Partien: leichte Aufgaben gibt es für einen Aufsteiger nicht. Doch ein Dreier auf dem Platz in Selb-Plößberg würde ordentlich Raum nach hinten schaffen, das Ziel darf er deshalb allemal sein.

Die 2. Mannschaft empfängt am Sonntag um 16 Uhr den BSC Tauperlitz II. Leichter werden die Aufgaben in der A-Klasse momentan nicht – es hakt an der Form und die Tauperlitzer sind ein weiterer starker Gegner aus dem oberen Tabellendrittel, die sich als Absteiger schnell wieder zurecht gefunden haben.