Nostalgie ist gut und schön, aber…

Die Saison in der Kreisliga Süd dürfte sich für den FCS, was die Spiele und Gegner betrifft, in drei Kategorien einteilen lassen:

  • Mannschaften, gegen die man in den letzten Jahren immer wieder gespielt hat, wie Kirchenlamitz, Marktleuthen oder Wunsiedel (zumindest mit deren Zweitvertretung)
  • Mannschaften, auf die man noch nie getroffen ist, siehe Konnersreuth oder Steinmühle (dazu mehr in der Extravorschau auf Sonntag)
  • Mannschaften, die den Schwarzenbachern zum letzten Mal in grauer bis mittlerer Vorzeit gegenüberstanden – von Arzberg bis Wiesau – und die man deswegen ein bisschen, aber nicht so richtig einordnen kann und bei denen man kurz nostalgisch wird, weil man daran erkennen kann, wo der FCS schon einmal war

Zu dieser letzten Kategorie zählt auch der Gegner am morgigen Freitag, die SpVgg Selb 13. Vor der langen Reise des FCS durch die verschiedenen B- und Kreisklassen trafen sich die beiden Mannschaften auch vor 15 Jahren schon in der damaligen A-Klasse. Die Selber sind seitdem dort verblieben bzw. schafften sogar für drei Jahre den Sprung in die Bezirksliga. Das Gefühl des Hin- und Herschiebens kennen sie bestens, denn viele Jahre lang waren sie wie alle Vereine aus der Selber Gegend Teil des Fußballkreises Hof. Das führte als Kreisligist zu den langen Auswärtsfahrten in Richtung Frankenwald oder nördlich von Hof, die den Schwarzenbachern jetzt mit der Gegend südlich von Marktredwitz bevorstehen. Erst seit der Zusammenlegung der Kreise Hof und Marktredwitz sind auch die Schwarz-Weißen im Süden vertreten und spielen dort eine konstant gute Rolle. In der abgelaufenen Saison hatten sie nur knapp und erst am Ende der Spielzeit das Nachsehen gegenüber dem FC Rehau im Kampf um den Relegationsplatz; freuen durften sie sich dafür über den Aufstieg der 2. Mannschaft. Das bedeutet: die SpVgg ist nach wie vor als Verein attraktiv – umso wichtiger, als der Lokalrivale Kickers Selb mächtig von unten drängt – und zieht Spieler an; das Team ist eingespielt und setzt auf wenige, aber gezielt ausgewählte Neuzugänge von außen wie Ries (Martinsreuth) oder Schlott (Schönwald) genauso wie auf den  eigenen Nachwuchs. Dass der etwas gilt in Selb, zeigt das Beispiel Sascha Jülke, der als noch relativ junger Spieler bereits Kapitän der 1. Mannschaft ist. Selb hat eine eingespielte Formation aufzuweisen, die eigentlich schon immer technisch beschlagen ist, ohne das Körperspiel zu vernachlässigen. Deswegen tat sich der FCS gegen die „Dreizehner“ immer schwer – aber (negative) Nostalgie zählt nicht, denn die aktuellen Schwarzenbacher Spieler haben mit den Duellen aus der Vergangenheit nichts zu tun. Sie haben in Konnersreuth gemerkt, welcher Wind in der Kreisliga Süd weht und wie sie sich wehren müssen, ohne dabei ihre eigenen, technischen Stärken zu vergessen. Selb kommt sicherlich als einer der Titelanwärter nach Schwarzenbach, wird aber genauso Respekt vor dem Aufsteiger haben wie der vor der SpVgg, die zum Auftakt den SV Steinmühle mit 4:1 besiegte. Anstoß zum ersten Heimspiel in der Kreisliga seit 2001 ist um 18.30 Uhr.