Köditz ist ohne Chance

FCS-Trainer Horst Pankau plauderte mit dem Köditzer Torwart-Oldie Thomas Bunke, der ehemalige Schwarzenbacher und jetzige Sauerhofer Spielertrainer Ottavio Saponaro unterhielt sich locker mit seinem früheren Mitspieler Serdar Bayram: es war fast wie ein Treffen guter alter Freunde am vergangenen Sonntag, das der 1.FC Schwarzenbach größtenteils erfolgreich über die Bühne brachte und das Mut macht für die anstehenden intensiven Wochen in Liga und Pokal.
Die Hoffnung auf einen Punktgewinn, von der Köditz‘ Trainer Kütük in der Zeitungsvorschau gesprochen hatte, hielt genau acht Minuten an. Dann stand es in der Partie zwischen dem Dritten und dem Drittletzten bereits 2:0 durch Wohns Kopfballtreffer (3.) und Fröhlichs Direktabnahme von Bertls Flanke. Und ab diesem Moment war auch im Prinzip klar, dass dieses Spiel bei normalem Verlauf keinen großen Spannungsbogen mehr aufbauen würde. Also ging der Blick der Zuschauer immer wieder Richtung Liveticker auf dem Smartphone, der eine Führung des VfB Moschendorf gegen Viktoria Hof verkündete. Noch intensiver wurde der Blick, nachdem Mikuta Anders‘ Vorlage schon nach 20 Minuten zum 3:0 verwertete. Es lief doch alles wie gedacht, mag sich der ein oder andere auf der Baustelle Clubheimterrasse gedacht haben, und vielleicht war auch mancher Spieler nach der schnellen und deutlichen Führung kurze Zeit nicht ganz bei der Sache. Immerhin wehrte sich Köditz aber, das zeigte sich, als sich Vural im Strafraum durchsetzen konnte und Becher prüfte (11.) und erst recht, als Golabek ziemlich ungestört in Richtung Kasten starten und sogar das 1:3 erzielen konnte (25.). Der TSV war trotz des Treffers nicht in der Lage, den FCS ernsthaft in Gefahr zu bringen, aber er zeigte den Schwarzenbachern wenigstens, wie gefährlich es ist, wenn man sein eigenes Tempo aus dem Spiel nimmt und dann den Rhythmus etwas verliert. Solche Phasen der Unaufmerksamkeit können in den nächsten Wochen deutlich mehr wehtun. Bis zur Pause zeigten beide Teams eher Breitwandfußball, es ging gemächlich zu angesichts der klaren Verhältnisse auf dem Feld. Nach dem Wechsel zog der FCS wieder an, unterbrochen nur noch Liebschs Versuch nach einer Ecke, den Wirth abwehren konnte. Aber Tempo und Laufbereitschaft stimmten bei den Gastgebern wieder, das stellte den TSV, dessen Spieler im Schnitt fast zehn Jahre älter waren als die der Grün-Weißen, vor heftige Probleme. Im Mittelfeld und im Angriff wurde schön rochiert, die Positionen wurden getauscht, so dass jeder Offensive zum Abschluss kam. Das schuf Platz, den Bertl zum 4:1 auf Vorlage von Barthold nutzte (54.). Köditz wurde müde gespielt, es gab zahlreiche Freistöße rund um den Strafraum, einer davon landete über Umwege bei Saalfrank, den es nicht in der Abwehr hielt und der zum 5:1 einköpfte (73.). Mit der Gelb-Roten Karten für F. Bär für wiederholtes Foulspiel war es endgültig um Köditz geschehen, Barthold (77.) und Anders (81.) bedankten sich mit ihren Treffern für die genauen Zuspiele Mikutas. Hätten Wohn mit seinem Kopfball an die Latte, Fröhlich mit seinem Schlenzer und TSV-Abwehrspieler Edelmann bei seinem Rettungsversuch noch genauer gezielt, wäre auch ein zweistelliges Ergebnis möglich gewesen. So durfte Köditz heilfroh über den Abpfiff und die Tatsache gewesen sein, dass die Großen der Liga endlich alle gespielt worden sind und man versuchen kann, gegen die Nachbarn Punkte zu sammeln; und der FCS kann vor den Spielen gegen eben jene Großen und damit Konkurrenten auf eine gute Form blicken und zuversichtlich in den Rest der Rückrunde gehen.
Die Aufstellung: Becher – Luber, P. Fuchs, L. Wirth (Scharrer) – Saalfrank, Wohn, Fröhlich, Bertl, C. Barthold (Großmann) – Mikuta, Anders.