Gelb-Schwarzer Kontrahent, dennoch kein Derby

Grün-Weiß gegen Gelb-Schwarz, das bedeutete in den letzten Jahren Spiele des FCS gegen Mannschaften wie Viktoria Hof oder das Lokalderby gegen den FC Martinlamitz. Auch an diesem Montag trägt der Gast Gelb-Schwarz, doch von einem Derby kann in diesem Fall beim besten Willen keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: von allen Gegnern in der Kreisliga Süd hat der FC Tirschenreuth die weiteste Anreise nach Schwarzenbach. Auch dem FC sind die Stadtduelle abhanden gekommen, denn der FSV und der ATSV Tirschenreuth sind vergangene Saison aus der Kreisliga abgestiegen. Damit hat es sich aber auch schon mit Gemeinsamkeiten zwischen den Klubs. Gastgeber ist ein Aufsteiger, der in der Spielklasse bleiben will, Gast ist ein gestandener Kreisligist, der in der Vergangenheit immer vorne mitgespielt hat, auch schon in der Bezirksliga unterwegs war und dort durchaus wieder hin möchte. Das Team von Trainer Marian Vaclavik hatte gewisse Anlaufschwierigkeiten in diese Spielzeit, setzte am Freitag aber ein Ausrufezeichen mit einem 10:0 gegen den SV Steinmühle. Neben den bisherigen Torjägern wie Lauterbach, Weiß und Popp machte dabei auch Patrick Schneider mit einem Dreierpack auf sich aufmerksam. Es dürfte also eine knifflige Aufgabe für den FCS werden, der nach dem Auftritt in Mitterteich erst einmal die Bestandsaufnahme machen muss, wer am Montag ab 15 Uhr einsatzbereit ist. Die Liste der Abwesenden zum Spiel beim SVM war leider beeindruckend lang: Scharrer, Saalfrank, Bertl, Mikuta, Wohn, Haas, Schijabiew, Michel, Hesidenz, Gneidin, Fuchs – alles Spieler aus dem eigentlich so großen Kader der 1. Mannschaft, die nicht mitwirken konnten. Die elf Spieler, die letztlich durchspielten und von der Bank aus durch Ersatzkeeper Jan Knöchel und Simon Becher als einzigem Feldspieler unterstützt wurden, machten ihre Sache prima und hatten einfach etwas zu viel Pech, um Zählbares mitzunehmen. Aber sie haben natürlich auch viel Kraft gelassen und hoffen auf Entlastung; wie die aussehen wird und kann, wird sich definitiv wohl erst am Sonntagabend nach dem Spiel der 2. Mannschaft gegen Wurlitz entscheiden, wenn feststeht, welche Akteure endgültig zur Verfügung stehen. Welche Punktzahl dann nach dem 13. Spieltag auf dem Konto steht, bleibt abzuwarten, aber mit den gezeigten Leistungen der letzten Wochen und den damit geholten Zählern kann der FCS auch bei großer personneller Anspannung relativ ruhig in dieses Spiel gehen. Vielleicht ist genau dieser Verdienst, den sich die Mannschaft erarbeitet hat, der Schlüssel zu einem Erfolg gegen Tirschenreuth – und alles andere ist in dieser Lage auch kein Weltuntergang.