Am Ende war es für den 1.FC Schwarzenbach ein Tag wie gemalt: bestes Wetter, gut 300 Zuschauer rund um den Fußballplatz, die Konkurrenz ließ Federn, und dazu noch der Sieg im Derby gegen den TuS Förbau mit 4:2 (2:0) – was will man mehr. Aber bis zum Erfolg, der zusammen mit den anderen Ergebnissen die Tabellenspitze der Kreisklasse Fichtelgebirge enger zusammenrücken lässt, war es ein langer und zum Teil unnötig spannender Weg.
Der erste Punkt des Tages ging an die Gäste aus Förbau, die das Duell der 2. Mannschaften mit 2:0 (0:0) für sich entschieden. Sie ließen den FCS nicht zur Entfaltung kommen, dazu machten die Schwarzenbacher zu wenig aus ihren technischen Möglichkeiten oder agierten wie schon in der Vorwoche zu kopflos. Der Druck nahm nach der Pause zu, die Übersicht fehlte aber weiterhin, der TuS dagegen zeigte sich eiskalt und kam durch Kuske zu seinen Treffern, die Förbau einen nicht unverdienten Sieg bescherten.
Gegen Ende der Partie füllten sich Bänke am Platz und auf der Terrasse des Clubheims bereits ordentlich, die 1. Mannschaften durften sich über großes Interesse freuen. Die Ausgangslage machte es brisant: der TuS wäre bei einem Erfolg ganz oben gewesen, der FCS kann seine kleine Aufstiegschance nur mit Dreiern in Serie erhalten, egal, wer kommt. Und daher wirkten die Grün-Weißen auch von Anfang an bissiger und störten den Förbauer Spielaufbau schon sehr früh im Mittelfeld. Nach einigen Minuten Abtasten kam Aydinli zur ersten Chance, konnte aber von Torwart Münchberger gestoppt werden (15.); der TuS hatte seine erste Möglichkeit durch Andörfer mit einem Kopfball (20.), ansonsten kam der Stürmer aber zunächst kaum ins Spiel. Aus der Abwehr der Gelegenheit entwickelte sich die Schwarzenbacher Führung: Saalfrank ging auf der linken Seite durch und passte nach innen, der verunglückte Versuch, den Ball herauszuschlagen, landete bei Fröhlich, der ihn halbhoch versenkte (21.). Verdient, aber auf wackligen Beinen stehend, denn gleich darauf standen dem Ausgleich nur Zentimeter im Weg. Saalfrank und Keeper Becher waren sich nicht einig, wer sich um die Kugel kümmern sollte, plötzlich landete der Ball am Pfosten und vor den Füßen von Merz, für den der Winkel aber zu spitz wurde, um ihn über die Linie zu drücken (23.). Und wieder war er der Gegenzug, den der FCS nutzte, denn aus dem Aufbau heraus wurde der Pass durch die Schnittstelle zwischen den Abwehrspielern auf Bertl gespielt, der Münchberger keine Chance ließ (24.). Die Förbauer wirkten etwas ratlos, sie kamen nicht richtig in die Begegnung und waren hauptsächlich in der Defensive beschäftigt; nur Merz sorgte noch einmal mit einem Kopfball für Gefahr (31.), während es auf der anderen Seite brannte, als Bertl von der rechten Seite den Ball aufs Tor brachte und von Torlutter erst auf der Linie geklärt wurde (33.). Schwarzenbach behielt den Zugriff auf die Partie durch viel Laufarbeit und sicherte sich so den verdienten Vorsprung zur Pause. Es verging danach wieder eine gute Viertelstunde, bis Nennenswertes passierte. Wohn erzielte die scheinbare Entscheidung mit seinem Kopfballtor in der 62. Minute. Aber 3:0, da war doch was? Im Hinspiel hatte der TuS die deutliche Führung fast noch verspielt, jetzt war der FCS in dieser Position. Aber was sollte bei gut 25 Minuten, die noch zu spielen waren, noch passieren? Tempo und Fluss gingen etwas verloren, gleichzeitig wirkte sich die Systemumstellung bei Förbau aus, denn mit Saponaro stand seit der 46. Minute ein zweiter Angreifer auf dem Platz, der sich als Anspielstation anbot. Er gab auch die Vorlage zu Merz‘ 1:3 (71.), der nach einer Ecke völlig frei stand. Die Gäste versuchten noch einmal alles und spielten jetzt schneller und direkter als zuvor, gegen Specht konnte Becher aber glänzend die Ecke zumachen (75.). Im spielerisch sicher nicht immer hochklassigen, aber jetzt absolut spannenden Spiel wurde es richtig dramatisch, denn im Gegenzug startete Bertl ein Solo über das ganze Feld, das erst der linke Torpfosten stoppte und die Blau-Weißen noch in der Partie hielt (76.); besonders, da Saponaro das Zögern von Becher nach einer Freistoßflanke konsequent ausnutzte und den Anschluss schaffte (79.). Also doch wieder eine erfolgreiche Aufholjagd? Bertl hätte sie nochmals abrupt beenden können, wurde aber zu weit abgedrängt (82.), Specht hätte sie krönen können, verpasste aber knapp einen abgefälschten Ball (89.). Dazwischen lagen zwar intensive, aber doch hauptsächliche faire Zweikämpfe und intensive Duelle; das Tor, das für Klarheit sorgte, fiel kurz vor Schluss, erneut durch einen Kopfball, mit dem Aydinli einen Konter abschloss (90.). Kurz darauf pfiff der gute Schiedsrichter Nürnberger (Köditz) ab und die Kreisklasse Fichtelgebirge war wieder ein Stückchen spannender geworden.
Die Aufstellungen: FCS: Becher – L. Wirth, P. Fuchs, Luber, Saalfrank (C. Barthold, Anders) – Wohn, Hofmann, Fröhlich, Linke – E. Aydinli, S. Bertl (Schijabiew); TuS: Münchberger – Schindler, J. Torlutter, Specht, Veit – Burger, Gawlik, A. Geyer, Winkler, Merz – Andörfer (eingewechselt : Saponaro, Ch. Torlutter, Bauer); FCS II: Fischer – T. Bertl, Nittke, S. Mildner, F. Mildner – Gallar, Wirth, Fugmann, Bayram – Haas, Richter (Kolb, Dellian, Piffl); TuS II: Popp – Röll, Mergner, Martins Pereira, Kapp, Dill, Löffler, Steidl, Färber, Kuske, Ö. Aydinli.