Aufstiegskampf: der FCS und der große Unbekannte

Eines hatten  die Vertreter beider Vereine gemeinsam: ein Schulterzucken. Der SV Griesbach und der FCS standen sich bislang noch nicht gegenüber, das wird sich aber übermorgen, am Samstag, ändern, wenn beide Klubs um einen Platz in der Kreisliga kämpfen. Diese Paarung wurde wie alle anderen am Himmelfahrtstag im Sportheim des FC Marktleuthen ausgelost, dabei ergaben sich zum Teil sehr interessante Duelle zwischen Kreisligisten und – klassisten.

Für alle acht an dieser Runde beteiligten Teams gilt: es kann, aber es muss nichts vorbei sein nach der ersten Partie, im Positiven wie im Negativen. Das erläuterte Kreisspielleiter Klaus Helgert vor Beginn der Ziehung. Viel hängt vom Abschneiden der Mannschaften aus dem Kreis Hof/Marktredwitz ab, die einen Platz in der Bezirksliga ergattern wollen. Einfach ausgedrückt: je erfolgreicher der FC Steinbach-Dürrenwaid, der ZV Feilitzsch und der ASV Wunsiedel abschneiden, desto mehr Plätze sind in den beiden Kreisligen frei. Dementsprechend könnten nach diesem Wochenende schon die ersten Aufsteiger feststehen, es können aber auch noch bis zu zwei weitere Runden folgen, die am 6./7.6. und 11.6. ausgespielt würden. Das ist Zukunftsmusik, fix sind die Paarungen für dieses Wochenende. Die acht Klubs wurden in einen Nord- und einen Südtopf aufgeteilt, wobei der FCS in den Süden wanderte; schon vor der Auslosung stand fest, dass es jeweils Spiele zwischen einem Kreisligisten und einem Kreisklassisten geben würde. Folgende Begegnungen wurden gezogen:

– im Norden (Hof): VfB Helmbrechts – FC Ort (in Schauenstein), SpVgg Oberkotzau II – SG Gattendorf (in Tauperlitz).

– im Süden (Marktredwitz): FC Lorenzreuth – TSV Neualbenreuth (in Konnersreuth); SV Griesbach – FCS (in Wunsiedel).

Während sich die Teams im Norden gut kennen dürften, hätte der FCS auf den letztjährigen Rivalen Lorenzreuth treffen können, dessen Stärken und Schwächen noch in Erinnerung sind, so ist es jedoch der zweite Kreisligist aus Griesbach geworden, der einen praktisch unbekannten Faktor darstellt. Was lässt sich aus den Statistiken des BFV herauslesen über die Mannschaft? Sie hat als Aufsteiger lange im Mittelfeld mitgespielt, kassierte dann Richtung Saisonende einige, auch deftige, Niederlagen, um am letzten Spieltag durch ein 7:2 gegen Marktleuthen fast noch den Sprung auf den Nichtabstiegsplatz zu schaffen, nur der direkte Vergleich rettete ausgerechnet den Nachbarn aus Mähring. Die Rückrunde verlief insgesamt besser als die Vorrunde (20 von 34 Punkten), aber die Delle kam zum Ende der Saison. Zuhause lief es für den SV deutlich erfolgreicher aus auswärts (23/11 Punkte); bei den geschossenen Toren lag man im Mittelfeld der Liga, die Abwehr wirkt mit 81 Gegentreffern nicht ganz so sicher. In der Mannschaft stehen drei tschechische Spieler (darunter Spielertrainer Jiri Sloup), von denen mit Jakub Smoranc (18 Tore) und Marek Zeman (15) auch zwei weit vorne in der Torjägerliste der Kreisliga stehen, dazu hat Robert Püttner 12 Treffer erzielt – heißt aber auch, dass von insgesamt 56 Toren 45 auf das Konto dieser drei Akteure gehen. Wie die Mannschaft letztlich auflaufen wird, lässt sich aus der Ferne aber natürlich nicht beurteilen, auch nicht, ob sie eher spielerisch ausgerichtet ist oder einen körperbetonten Fußball bevorzugt. Der FCS muss sich sowieso auf seine eigenen Stärken konzentrieren, die ihm die zehn Erfolge in Serie nach der Winterpause eingebracht haben und denen mindestens ein elfter oder falls nötig ein zwölfter folgen sollen. Personell sieht es gut aus, alle Spieler sind einsatzbereit, die eingespielte Mannschaft muss nicht verändert werden. Also ist zu hoffen, dass mit Unterstützung vieler Fans die nächste Hürde auf dem Weg zum Traum Kreisliga geschafft werden kann – was danach kommt, liegt aktuell nicht in den Händen der Schwarzenbacher, sondern auf den anderen Plätzen, auf denen in der Relegation gespielt wird.