Zwei SGs, ein Ziel

Es ist ein Doppelspieltag und doch keiner, jedenfalls nicht im Sinne von zwei Spieltagen in der Liga an einem Wochenende: in der Kreisliga Süd stehen bei 14 Teilnehmern genügend Tage zur Verfügung, um im Wochenrhythmus spielen zu können, den Doppelspieltag an diesem Wochenende hat sich die SG Schwarzenbach/Förbau selbst zuzuschreiben, aber nur im positivsten Sinn des Wortes. Dass sie am Freitag ab 18 Uhr in Nagel auf die SG ATG Tröstau/1.FC Nagel treffen darf, hat sie nämlich ihrem erfolgreichen Abschneiden in der Vorrunde des Kreispokals zu verdanken. Eine Wertung zugunsten der SG, ein Sieg über den FC Ort und ein Unentschieden gegen die SpVgg Oberkotzau bedeuteten Platz 2 in der Gruppe und das Weiterkommen als einer der besten Zweitplatzierten. Die andere SG, die vom Fuß der Kösseine, holte sich sogar den Gruppensieg und zeigte so, dass sie nicht zu unterschätzen ist. Sie setzte sich gegen Marktredwitz, Höchstädt und den FC Martinlamitz durch; dabei gab es gegen den FCM einen Kantersieg. Die Martinlamitzer waren am Spieltag deutlich geschwächt, aber elf Tore zu kassieren, tut trotzdem weh und beweist andererseits, dass auch die alten Rivalen aus Tröstau und Nagel zueinander gefunden haben und mit der passenden Kombination ihrer Akteure eine gute Rolle spielen. Die Geschichte der Spielgemeinschaft ist eine ganz ähnliche wie bei den Saalestädtern: alleine konnten beide Vereine nicht mehr viel ausrichten, die Kreisklasse war das überwiegende Zuhause, mit eher negativer Tendenz. Aber die Rivalität war groß, mit dem Nachbarn zusammenzugehen erschien undenkbar. Da machten die Reserven den Anfang und schlossen sich 2019 zusammen, während der Corona-Pause gingen die Gespräche weiter und auch die 1. Mannschaften entschieden sich für die Zusammenarbeit. Durchaus mit Erfolg, nicht nur im Pokal, sondern auch in der Liga, in der gut besetzten Kreisklasse Fichtelgebirge belegt die SG Platz 2 hinter dem souveränen Tabellenführer aus Marktleuthen, aber vor anderen ambitionierten Teams wie Furthammer, Selb-Plößberg oder der 2. Mannschaft von Kickers Selb. Wie gesagt, die gute Mischung macht’s mit dem Kuriosum, dass der bisherige Trainer des ATG, Markus König, schon ein Spiel unter seinem Nachfolger bei der SG bestritten hat: Jürgen Schmidkonz kennt wie König die Schwarzfös bestens, denn beide waren bereits Coaches in der Kreisliga (Waldershof, Kondrau) und zumindest schon dem FCS gegenüber gestanden. Und zu den gestandenen Einheimischen wie Hilpert, Philip und Köstler kommt noch ein Spielmacher Dennis Nendza, der schon in der Bezirksliga aktiv war, zuletzt für Tauperlitz auf dem Platz stand und das Spiel ordnen kann.  Die SG Schwarzenbach/Förbau ihrerseits wird zwar bereits die Partie am Sonntag gegen den SV Mitterteich II im Auge haben, aber das Pokalmatch und den Kontrahenten auf keinen Fall vernachlässigen: was man sich selbst verdient hat, will man nicht einfach so wieder hergeben. Am Selbstvertrauen kann es nicht fehlen nach den Erfolgen in der Liga, die immer wieder neu angelegte Mannschaft funktioniert in jeder Besetzung und weitere Runden im Pokal sind nicht zu verachten – der Aufstieg ist bekanntlich in dieser Saison nicht möglich, aber ein Kreispokalsieg und ein attraktives Los in der nächsten Verbandsrunde wären ja auch keine schlechte Ausbeute. Momentan wirkt es, als könnte sich die SG nur vor allem selbst ein Bein stellen, oder aber – je länger die Serie dauert, desto gieriger ist der nächste Gegner darauf, als erstes Team den Saalestädtern eine Niederlage beizubringen: in der Liga wäre es ärgerlich, im Pokal wäre es mit einem Schlag vorbei. Es liegt also an den Spielern selbst, am Freitag wieder für ein weiteres Spiel zu sorgen.