Zum Schluss der TuS?

Alljährlich im November stellt sie sich, die eine Frage: wird am Wochenende noch gespielt? Wenn es auf die Winterpause in den unteren Ligen zugeht, schaut der eine oder andere Verein mal in Richtung Himmel und dann Richtung Fußballplatz – erlaubt das Wetter noch ein Spiel, verträgt der Boden noch eine letzte Partie? Oder muss die Pause vielleicht doch ein paar Tage früher als geplant beginnen? Der Wetterbericht für den kommenden Samstag und Sonntag verspricht wenig Probleme, bis dahin soll es zwar ab und zu regnen, aber die Plätze dürften es wohl vertragen. In diesen Zeiten stellt sich jedoch noch eine Frage, die weitaus ernster ist als die nach dem Wetter: lässt Corona eine Austragung zu? Bis jetzt konnte die Kreisliga durchspielen, Ausfälle gab es im Sommer und Herbst keine. Die Partie der SG Schwarzenbach/Förbau gegen den ASV Wunsiedel war die einzige, die bislang im Zusammenhang mit dem Virus ausfiel, nach wie vor ist nicht geklärt, ob sie wieder angesetzt oder am grünen Tisch gewertet wird. So könnte es also sein, dass nach den Spielen am Samstag und Sonntag beim TuS Erkersreuth Schluss ist für 2021 – oder auch nicht komplett, soll doch die 2. Mannschaft eine Woche später noch gegen die Wunsiedler Reserve antreten; auf die Verlegung um vierzehn Tage hatte man sich untereinander verständigt. Die Infektionszahlen in den Landkreisen Hof und Wunsiedel steigen in diesen Tagen recht parallel, das Risiko, sich anzustecken, ist hier wie dort gegeben, genauso groß ist aber die Chance, auch dieses letzte große Wochenende 2021 noch gut über die Bühne zu bringen. Für die SG bedeutet das, sie hat die Möglichkeit, eine Teilserie zu beenden, die schon jetzt außergewöhnlich verlaufen ist und mit einem weiteren Erfolg noch um einen Tick spezieller gemacht werden könnte. Sollten die Saalestädter tatsächlich noch drei Punkte holen können, stünden sie bei 34 Zählern aus 14 Spielen, in etwa so viele, wie FCS und TuS zusammen zu diesem Zeitpunkt der Abbruchsaison hatten – manchmal ist eine Mannschaft eben doch mehr als die Summe der Qualitäten ihrer Einzelspieler. Diese Qualitäten werden auch nötig sein, um beim TuS zu bestehen, denn von der Platzierung der Erkersreuther sollte sich niemand blenden lassen. Die Rot-Weißen liegen unmittelbar vor den Relegationsrängen, wenn auch mit einem gewissen Abstand und nicht allzuviel Distanz zum Mittelfeld. Sie treten nicht mehr ganz so unbekümmert und locker auf wie in der erfolgreichen Aufstiegssaison, dazu wogen die Abgänge zu schwer, und sie sind auch nicht mehr ganz so konstant, aber sie machen den meisten Gegnern das Leben überaus schwer. Recht vom Fleck kommen sie nicht wegen zahlreicher Unentschieden, allerdings stammen viele davon aus Partien gegen Teams wie Konnersreuth, Wiesau und Thiersheim – oder auch bei der SG, die im Hinspiel ihre drückende Überlegenheit nur zu einem Treffer nutzen konnte und  kurz vor Schluss den Ausgleich kassierte. Damals stand noch Milan Horvat an der Seitenlinie, der kurz danach zurücktrat; seitdem fungiert Radek Svehla als Spielertrainer. Einen gewissen Rückschlag erlitt der TuS in der vergangenen Woche mit einer 1:5-Niederlage im Derby gegen Selb 13, präsentierte sich zuvor aber sehr stabil. Wahrscheinlich wird Erkersreuth erneut nicht ohne Wenn und Aber losstürmen, sondern sich kompakt zeigen und auf seine wenigen Chancen setzen und dann auf Angreifer wie Dominik Horvat oder Osunhon Jenkins. Bei den SchwarzFös wird abzuwarten sein, wie sie die Pause verkraftet haben, vielleicht hat die Erholungsphase ganz gut getan. Wenn sie sich auf alle Gegebenheiten einlassen, die ein Spiel im November so mit sich bringt, dann könnten am Samstagabend für das Jahr 2021 alle Fragen positiv beantwortet sein. Anstoß in Erkersreuth ist um 14 Uhr.

Zur gleichen Zeit am Sonntag spielt die SG FCS II/TuS II/SVO III bei der 2. Mannschaft des TuS. Die Saalestädter Reserve will möglichst noch mit zwei Siegen aus dem Fußballjahr gehen, leicht wird das jedoch nicht: die A-Klassen-Elf der Erkersreuther ist erster Verfolger des Spitzentrios, spielt konstant und wird in ihrem definitiv letzten Spiel 2021 alle Kräfte mobilisieren. Aber die SG II muss sich auf keinen Fall verstecken, ist und bleibt gut in Form und kann Motivation aus dem Hinspiel ziehen, als ihr ein 2:0-Erfolg gelang. Und wer weiß, der Titel des Herbst-/Wintermeisters ist möglich, auch das könnte ein Ansporn sein.