Zum guten Schluss…

So darf eine Saison enden: nicht nur, dass der 1.FC Schwarzenbach das Duell beim Nachbarn VFC Kirchenlamitz gewonnen hat, sondern auch die Art und Weise, wie das 3:2 (2:1) zustande kam, ließ viele Mienen auf Schwarzenbacher Seite strahlen – und noch mehr hellten sie sich auf, als die Nachricht vom Sieg des TuS Förbau über den SV Steinmühle die Runde machte, denn damit sind beide Derbys auch in der kommenden Saison gesichert.

Die Kirchenlamitzer Anhänger werden die Partie dagegen entweder lange in schlechter Erinnerung behalten oder schnellstmöglich vergessen wollen, denn trotz der zwei Tore durch Florian Weiß und des scheinbar engen Ausgangs war der VFC die deutlich unterlegene Mannschaft. Das beweist schon der Zeitpunkt der beiden Treffer: Weiß traf freistehend nach elf Minuten zum 1:1 und in der 93. Minute zum 2:3, als eine Flanke nicht konsequent geklärt wurde. Davor und dazwischen hatte über weite Strecken der FCS das Sagen in einer Partie, die ab und zu recht hitzig wurde, obwohl für beide Teams nichts mehr auf dem Spiel stand. Dazu trug Schiedsrichter Feindt (Tröstau) seinen Teil bei, dem bei seinen Entscheidungen öfters das rechte Timing oder die Unterstützung seiner Assistenten fehlte, etwa bei der Bewertung eines Vorteils oder bei Zweikämpfen. Doch dass der VFC nicht in die Gänge kam, lag hauptsächlich am Gegner, denn die Schwarzenbacher hatten sich eine ihrer besten Saisonleistungen für den Abschluss aufgehoben. Endlich lief der Ball wieder flüssig, er sollte gar nicht erst lange bei einem Spieler bleiben, und mit dem Tempo brachten die Grün-Weißen die Gastgeber fast permanent in Verlegenheit. Schnelle Folge war das 0:1 durch einen wunderschönen Freistoß von Kapitän Wohn von der Strafraumgrenze, der sich so seinen Ausstand ausschmückte. Als Weiß eine Minute später nach einem langen Ball komplett allein stehen gelassen wurde, deutete vieles auf eine typische Partie mit Sommerfußball hin, die keiner mehr ganz ernst nehmen würde und in der sich noch einige ähnliche Möglichkeiten bieten könnten. Aber die Spieler des FCS wollten es ganz offensichtlich allen Anhängern und besonders sich selbst noch einmal beweisen. Sie nahmen die Herausforderung an, mit einem Erfolg die Spielzeit abzuschließen; Adolph ließ schnell das 1:2 folgen (22.), als er sich nach einem Pass aus der Abwehr nicht abdrängen ließ. Danach passierte vor beiden Toren nicht mehr ganz so viel, was aber nicht heißt, dass die Begegnung langweilig gewesen wäre. Der FCS überzeugte defensiv mit Konsequenz und Geschlossenheit, spielte schnell aus der Abwehr heraus und kombinierte auch gefällig, nur die Abschlüsse waren ungenauer. Die Kirchenlamitzer wirkten etwas ratlos, weil ihre Angreifer weitestgehend abgemeldet waren, erst direkt vor der Pause brachte sich Jena in Stellung, seinen Schuss lenkte Torwart Simon Becher aber mit den Fingerspitzen ab. Die zweite Hälfte gehörte dann eindeutig den Schwarzenbachern, die den VFC auch deutlich hätten abschießen können, wenn sie nur die Hälfte ihrer Chancen verwertet hätten. Adolph verzog knapp (50.), Haas’ Schuss war nicht ungefährlich (58.). Sobald die Angreifer anzogen, sobald das Spiel über die Flügel lief, drohte dem Kirchenlamitzer Tor Gefahr, weil die Gäste fast immer schneller waren. Wohn hätte sein vorläufig letztes Spiel krönen können, setzte einen Strafstoß nach Foul von Triller an Patrick Bertl aber an den Pfosten (65.). Den visierte auch Haas an (73.) – er stand zwar knapp im Abseits, aber der Spielzug vor dem Abschluss war sehenswert. Es wirkte, als wollten sich die Spieler allen Ballast der letzten Wochen von der Seele spielen, bevor es in die Sommerpause ging. Eine Minute später verpasste Adolph, der im System seinen Platz immer besser findet, seinen zweiten Treffer; nach 83 Minuten stand Patrick Bertl frei vor dem Gehäuse, geriet aber in Rücklage. Wenn es einfach nicht geht, dann eben kurios und kompliziert: Sebastian Bertl flankte auf seinen Bruder, der den Ball erst aus kurzer Distanz an die Latte setzte und den Abpraller danach im Zweikampf mit Keeper Lauterbach per Kopf über die Linie drückte (86.). Auch von ihm dürfte eine Last abgefallen sein, weil seine Aktionen nicht immer zum gewünschten Erfolg geführt hatten in der letzten Zeit. Aber an diesem Abend klappte vieles wieder gut, weil jeder den Willen hatte, diesen Sieg einzufahren. Die Gastgeber drückten ihren Ärger darüber, dass sie ihrem scheidenden Trainer Bernd Lauterbach so einen Abschluss bescheren würden, in wütenden Angriffen aus, doch es reichte nicht zu mehr als dem schon beschriebenen zweiten Treffer von Weiß. Der FCS gewann auch das zweite Derby gegen Kirchenlamitz verdient, das Feiern fiel nach dem dritten ungeschlagenen Spiel in Serie schon wieder etwas leichter und bei aller Rivalität war die Freude sicher auch nicht ganz so klein über den Klassenerhalt des TuS Förbau.

Die Aufstellung: S. Becher – Luber, Jung, Menzel, P. Fuchs (S. Mildner) – Saalfrank, Wohn, S. Bertl, P. Bertl, Haas (E. Schijabiew) – Adolph.