Zu viel Risiko, zu viele Fehler

Wäre es ein Vorbereitungsspiel gewesen, hätte man kurz den Kopf geschüttelt, gelacht und die Partie, besonders die letzten Minuten, zu den Akten gelegt. Doch es war ein Punktspiel und deswegen wirkt der Verlauf nach, weil der FCS einen Rückschlag in der Kreisliga Süd erlitten hat: das 3:4 (0:0) gegen den TuS Erkersreuth war vermeidbar und überflüssig, weil viele der guten Ansätze aus der ersten Hälfte in der zweiten vor allem in der Schlussphase verloren gingen. Vor der Pause regierte der Respekt voreinander, beide Mannschaften suchten geduldig die Lücken, fanden sie aber nur selten, dann wurde es auch gefährlich: einem Abschluss von Bengs und einem Hochkaräter durch Mlika für den TuS standen Möglichkeiten für Fröhlich, Wohn, der als Vertreter für Trainer Fraga da Silva und Innenverteidiger fungierte, sowie Patrick Bertl gegenüber. Bitter für den FCS: bei einem weiteren Abschluss verletzte sich Adolph und musste früh ersetzt werden, Jung vertrat sich den Fuß und hielt nur bis zur Halbzeit durch. Das System erhielt dadurch einen gewissen Knacks, weil die eingewechselten Bölükbas und Linke ihren Job ordentlich erledigten, aber nicht auf ihren Idealpositionen agieren konnten. Die Geduld des TuS zahlte sich aus, er wurde nach dem Seitenwechsel sicherer und hatte das nötige Glück auf seiner Seite, als Nendza ein Traumtor gelang, der Ball hob und senkte sich aus 20 Metern genau richtig (50.). Dem in nichts nach stand der Ausgleich durch Patrick Bertl, der es gut zehn Minuten später mit der kompletten Abwehr aufnahm und sich nicht aufhalten ließ. Es folgte allerdings gleich darauf der nächste herausragende Treffer, als Ulbricht einen Freistoß für Erkersreuth genau in den linken Winkel schlenzte (63.). Die Gäste waren jetzt die bessere Mannschaft, der FCS wurde zu hektisch und beging zu viele Fehler im Spielaufbau, einen davon nutzte Mlika, der auf Petr Bastl passte, das 1:3 war Formsache (76.). Erst jetzt löste sich ein Knoten bei den Schwarzenbachern, auch weil die Erkersreuther personell nicht nachlegen konnten und mit den Kräften haushalten mussten. In dieser Phase hielt sie Torwart Conrad im Spiel, der erst einen Freistoß nach unerlaubtem Rückpass parierte (83.) und dann auch gegen Wohn bravourös hielt (85.). Nach 88 Minuten konnte er gegen Fröhlichs Kopfball aber auch nicht retten. Im Bemühen um das Remis machten die Schwarzenbacher auf, nach einer eigenen Chance kamen sie nicht rechtzeitig zurück, Mlika, der kurz darauf noch die Latte traf, erlief einen weiten Pass, überlupfte Meister und schob ganz ruhig zum 2:4 ein (90.). Einen Zwei-Tore-Rückstand konnte der FCS auch in fünf Minuten Nachspielzeit nicht mehr wettmachen, Löffler ließen die Erkersreuther wohl gewähren, weil sie sich ihrer Sache sicher waren (95.), und direkt danach folgte auch der Abpfiff. Es bleiben harte Zeiten für die Grün-Weißen, die am kommenden Sonntag immerhin die Chance haben, mit einem Sieg zum Gegner SpVgg Wiesau aufzuschließen.