Wiederholung der Vorrunde, des Vorjahrs, der Vorjahre…

Mit dem Spiel am Sonntag gegen den TSV Waldershof (Anstoß 14.30 Uhr) geht für den FCS das Fußballjahr 2019 zu Ende. Dann wird durchgeschnauft, durchgeschaut und durchgerechnet: wo steht die 1. Mannschaft in der Kreisliga, wie sind die Perspektiven, was muss getan werden, um im Frühling erfolgreich abzuschließen? Durchaus spannend ist dabei der Rückblick auf die bisherigen Spielzeiten in der Kreisliga Süd und den Stand zur jeweiligen Winterpause, denn es lässt sich eines feststellen: die Schwarzenbacher waren eigentlich noch nie seit dem Wiederaufstieg die großen Frühstarter, sie brauchten in jeder Saison Anlaufzeit und starke Phasen, um auf die nötigen Punkte zu kommen, die sie in eine gesicherte Tabellenregion beförderten. 2016/17 brachte erst ein erfolgreicher Oktober das Team auf Kurs, ehe im Frühling dann reichlich Siege folgten und früh alle Abstiegssorgen beseitigten. 2017/18 war die Lage zur Winterpause mehr als trist, nur 14 Punkte standen auf der Habenseite, eine Aufholjagd mit dem Klassenerhalt am letzten Spieltag (in Waldershof…) folgte. 2018/19 sah die Tabelle zu Weihnachten relativ komfortabel aus dank 24 geholter Punkte, die dafür im Frühjahr äußerst zäh ausgebaut wurden und den FCS zeitweise bedenklich nach unten schauen ließen. Und 2019/20? Da böten sich Rechenspiele an: sollte das Team am Sonntag gewinnen und dann auch nach das Nachholspiel im März gegen Röslau erfolgreich gestalten, stünde man bei ebenjenen 24 Zählern wie im Vorjahr. Stünde…denn zum einen müssen die 6 Punkte erst einmal eingefahren werden, zum anderen präsentiert sich die Liga in dieser Saison komplett unberechenbar – da steht ein FCS mit echten 18 Punkten auf Platz 13 (bei 17 absolvierten Spielen), der aktuelle Tabellenführer aus Konnersreuth hat in 18 Partien auch nicht überragende 34 Zähler gesammelt, und der TSV Waldershof hat 29 Punkte bei 17 Spielen auf dem Konto. An jedem Wochenende gibt es völlig überraschende Ergebnisse, eine Sicherheit, wer am Ende wo steht, ist mit Ausnahme wohl der Röslauer Reserve wohl bei keinem Klub vorhanden und schon gar nicht, wie viele Punkte es brauchen wird, um auf- oder nicht abzusteigen. Ein Drittel der Mannschaften in der Kreisliga leistet sich regelmäßige Schwächen beim Kampf um die Aufstiegsplätze, der Rest verliert in unschön regelmäßigen Abständen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt, von Absetzen keine Spur. Da scheint eine Mannschaft wie der TSV Waldershof fast schon in paradiesischen Verhältnissen zu leben, denn nach oben ist der Abstand nicht zu groß und nach unten wirkt er komfortabel. Aber was sind schon virtuelle acht Punkte auf den FCS, wenn 2020 noch satte zwölf Spiele ausstehen und eine Misserfolgsserie eine Elf ganz schnell nach unten durchrutschen lassen könnte? Auch der TSV wird also am Sonntag versuchen, den Jahresabschluss so gelungen wie möglich zu gestalten, dass er dabei auf sein kongeniales Duo Dotzauer/Schindler im Angriff setzt, ist kein Geheimnis. Die beiden sind wie in den letzten Jahren auch die offensive Lebensversicherung der Waldershofer (16/15 Tore), aber erstens darf man die Elf von Trainer Maximilian Berek nicht auf die beiden reduzieren, weil sie ja auch Vorarbeiter brauchen, und zum anderen hat sie im Vergleich zur Vergangenheit dazugelernt: so viele Treffer konnten die beiden nämlich gar nicht erzielen, wie die Abwehr Gegentore schluckte, was durchaus ein Faktor für den völlig überraschenden Abstieg 2018 war. Doch die Defensive hat ihre Lehren daraus gezogen, 32 kassierte Tore sind nicht überragend, aber deutlich solider als früher (der FCS hat eine Bilanz von 31:41 aufzuweisen); torlos blieb das Team bisher nie, zuletzt gab es ein deutliches 5:0 gegen Förbau und ein wildes 3:4 im Derby gegen Lorenzreuth. Was also tun, damit sich für die Schwarzenbacher Geschichte wiederholt und der Gang in die Winterpause halbwegs angenehm wird? Sie müssen gar nicht weit zurückblicken, sondern nur auf das Hinspiel schauen. Mit einer Mannschaft, der viele Stammkräfte wegen Urlaubs usw. fehlten, machten sie dem TSV auf dessen Platz schwer, weil sie jeden Zweikampf annahmen, keinen Platz ließen, dem Gegner erst einmal die Lust am Spielen nahmen und dann, natürlich auch mit dem nötigen Quäntchen Glück, zur richtigen Zeit die richtigen Aktionen in der Offensive parat hatten. Der 2:1-Sieg Anfang August fiel in die Kategorie „zumindest nicht unverdient“, er bedeutete die ersten drei Punkte der neuen Saison; nochmals drei dürften aus grün-weißer Sicht gerne dazukommen. Die Personallage wird über die Erfolgsaussichten natürlich wesentlich mitentscheiden, denn Kraft wird auch an diesem Sonntag eine Rolle spielen: die Gäste haben einen breiten, homogenen und dazu traditionell recht jungen Kader, ein Dominik Dotzauer zählt mit 29 Jahren bereits zu den Ältesten, aus dem Nachwuchs rücken reglmäßig Talente nach. Da darf und muss der FCS inzwischen mit einer gewissen Routine dagegenhalten, auch wenn die eigenen Spieler natürlich auch längst nicht zum „alten Eisen“ zählen. Aber sie haben in dreieinhalb Jahren Kreisliga vieles mitgemacht, kennen alle Situationen und Mannschaften und wissen, was sie erwarten kann. Alle diese Qualitäten müssen sie am Sonntag noch einmal auf den Platz bringen, dann kann eine mit Sicherheit bereits lang ersehnte Winterpause kommen und im Erfolgsfall sogar einigermaßen entspannt angegangen werden.