Wenn zwei Gebeutelte sich treffen…

Zwei Spiele in Folge ohne Niederlage – man muss die positiven Aspekte im Saisonverlauf des FCS vielleicht nicht gerade mit der Lupe suchen, aber doch bei den grundlegenden Dingen beginnen, um dann Stück für Stück voranzukommen. Ein 0:0 gegen Wunsiedel und ein 2:2 in Förbau sind auf den ersten Blick keine weltbewegenden Ergebnisse und waren auch keine großen Punktebringer, aber sie waren in anderer Hinsicht von Bedeutung: es geht um die Stabilisierung der Mannschaft, um das Gewinnen von Selbstvertrauen und damit verbunden die Möglichkeit zur Steigerung in den kommenden Wochen, wenn möglich verbunden mit konstanten Punktgewinnen. Dass Fehler in einem Spiel passieren, ist ganz normal und gehört zum Fußball dazu, wichtig ist, sie zu minimieren und sich von daraus folgenden Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Das zumindest ist gelungen, gegen den ASV wurde kaum etwas zugelassen, in Förbau waren die Gegentore zwar hausgemacht, aber sie wurden durch gemeinsamen Einsatz wieder ausgebügelt. Und in Förbau waren es zwar insgesamt wenige, aber interessant anzusehende Angriffe, denn sie liefen wieder etwas flüssiger als in den Vorwochen, sie wurden mit mehr Durchsetzungsstärke vorgetragen als zuletzt und führten auch zu den beiden Treffern, die das Unentschieden sicherten. Dass der FCS nach der Hälfte der Vorrunde mit fünf Zählern dasteht, kann natürlich niemanden befriedigen und lässt die Grün-Weißen in Abstiegsgefahr schweben, wobei dass aktuell für fast die halbe Liga gilt, weil sich nur einige wenige Mannschaften schon richtig absetzen konnten. Sie müssen den Spagat vollbringen, in kleinen Schritten vorwärts zu kommen und gleichzeitig genug Zähler zu sammeln, um den Keller schnell zu verlassen. Mit anderen Worten: im Moment geht Effektivität eindeutig vor schönem Spiel. Und so könnte es passieren, dass an diesem Sonntag ab 15 Uhr auch kein künstlerisch wertvolles Spiel geboten wird, sondern ein Kampf um jeden Meter und jede noch so kleine Chance ansteht, wenn die SF Kondrau in Schwarzenbach gastieren. Denn wenn es abgesehen von der Röslauer Reserve, für die die Kreisliga womöglich doch eine Nummer zu groß ist, ein Team gibt, dass Zähler aktuell noch dringender braucht und mit seiner Situation mehr klarkommen muss als der FCS, dann sind es die Sportfreunde. Auch bei ihnen dürfte die Ratlosigkeit groß sein, wie es zum Absturz kommen konnte. Die Kondrauer haben viele gute Jahre erlebt, waren zumeist im Mittelfeld der Kreisliga angesiedelt und haben auch nicht allzuviele Spieler vor der Saison verloren. Im Gegenteil, die Neuzugänge Daniel Hösl, Jakob Zintl und Torwart Leon König sind Stammkräfte, die übrigen Leistungsträger sind geblieben. Aber: nicht wenige davon sind verletzt oder nicht richtig fit, zum Beispiel Sturmgarant Johannes Brunner, der erst am letzten Wochenende gegen Lorenzreuth zum ersten Mal traf. So sind die Kondrauer und ihr Spielertrainer Jakub Ryba, der ebenfalls angeschlagen ist, womöglich schlicht in eine Negativspirale geraten, aus der man nur schwer wieder heraus findet, wenn man die Lage eigentlich nicht kennt. Durch das Fehler wichtiger Spieler klemmte es bislang in allen Mannschaftsteilen, ein Sieg gegen Wiesau und ein Remis gegen Förbau sprangen bis jetzt heraus, bitter war sicher das 0:7 in Thiersheim. Die Sportfreunde scheinen aktuell verwundbarer als in den letzten Spielzeiten, das macht sie aber natürlich auch gefährlich, weil sie um die Problematik wissen und mit allen Mitteln versuchen werden, ihren eigenen Notstand zu beheben, eine Niederlage bei einem direkten Konkurrenten darf es da an sich nicht geben. Doch dieser Konkurrent, der FCS, hat in den letzten zwei Wochen Vertrauen in sich und Nervenstärke gewonnen, er will seinerseits den Druck ausnutzen und möglichst erhöhen, unter dem die Kondrauer stehen. Eine einfache Aufgabe wird es dennoch keinesfalls, denn selbst wenn es spielerisch nicht so läuft, treten die Stiftländer doch meist auch als kämpferische Einheit auf, die es ihren Gegnern nie leichtmachen, auch die Schwarzenbacher können durch die letzten drei Jahre ein Lied davon singen. Und dass sie auch einmal ins Rollen kommen können, zeigt der Erfolg gegen die Wiesauer, gegen die man erst einmal vier Tore schießen muss. Der FCS muss also sowohl den Rhythmus der Sportfreunde erfolgreich stören als auch seine womöglich wenigen Chancen optimal nutzen, um einen aktuell unmittelbaren Konkurrenten auf Distanz zu halten. Wenn die kleinen Fortschritte wieder Fortschritte machen, dann könnte das möglich werden.