Welt-Fußballerinnentag

8. März: Weltfrauentag. Der Tag, an dem daran erinnert und mit dem gemahnt wird, dass Frauen die gleichen Rechte, die gleiche Stellung haben sollen wie Männer. In vielen Ländern und Bereichen ist diese Gleichheit noch nicht erreicht, nur schrittweise nähern sich die beiden Seiten an. Jüngster, vielleicht etwas kurions anmutender Schritt: im Bereich des Wintersports durften Frauen erstmals bei einer Nordischen Ski-WM in der Nordischen Kombination antreten. Im Sport insgesamt gibt es kaum noch mehr solcher weißer Flecken, im Fußball sind die Frauen längst angekommen, auch wenn der Weg ein steiniger war und teils noch ist. In Schwarzenbach gab es den ersten Versuch vor ziemlich genau 50 Jahren und danach in unregelmäßigen Abständen immer wieder; sie mussten aus ganz unterschiedlichen Gründen mehr oder weniger schnell wieder beendet werden. Seit einigen Jahren ist der Frauenfußball aber beim FCS richtig heimisch und etabliert, nach einer Durststrecke formierte sich erst eine Spielgemeinschaft mit dem VfB Moschendorf, dann wagten die Spielerinnen den Schritt hin zu einem eigenständigen Team und spielen für den FCS das mittlerweile zweite Jahr in der Kreisklasse; im Nachwuchsbereich sind die C-Juniorinnen mit einer Mannschaft vertreten. Die erste Saison war heftig mit teils deutlichen Niederlagen, aber auch einer schon sichtbaren Entwicklung und dem Aufkommen des Gefühls, dass man viel schaffen kann, wenn man zusammenbleibt und der Kader weiter wächst. Und das tat er, vor und während der Spielzeit 19/20, die mittlerweile eine Spielzeit 19/21 ist, stießen neue Spielerinnen zum Team, das Interesse war geweckt, die Schwarzenbacher Öffentlichkeit schaute genauer hin und verfolgte die Ergebnisse, die sich immer mehr sehen lassen konnten – die Besten der Liga hatten schon größere Mühe mit dem FCS als zuvor, und mit anderen Vereine war die Augenhöhe erreicht. Verdientes Ergebnis waren die ersten Punktgewinne im Herbst 2019, in der Winterpause liefen auch die Hallenturniere nicht allzu schlecht. Vor genau einem Jahr standen Spielerinnen und Trainerteam vor dem Einstieg in die Vorbereitung auf dem Platz – und dann wurde alles anders. Der erste Lockdown kam, Testspiele mussten gestrichen werden, das Training war verboten, die Saison ausgesetzt. Wochenlang ging nichts mehr, irgendwie rettete der Teamgeist über die harte Phase hinweg und die Erleichterung war zu spüren und zu sehen, als es im Mai und Juni endlich wieder möglich war, in kleinen Gruppen, aber doch gemeinsam zu trainieren und einfach wieder zusammen etwas zu unternehmen. Im September und Oktober durfte sogar wieder gespielt werden, die Frauen bestritten das bislang letzte Match für den FCS, das sie zuhause gewannen. Doch danach ging wieder alles von vorne los: kein Training, keine Spiele, keine gemeinsamen Aktivitäten. Gerade zu einer Zeit, als der Kader im Begriff war, zu wachsen, als bei den Trainingseinheiten regelmäßig zwischen 15 und 20 Spielerinnen anwesend, stoppte Corona den Aufwärtstrend. Wobei: hoffentlich kann man bald das Wort „stoppte“ durch das Wort „unterbrach“ ersetzen, hoffentlich sind alle Mädchen und Frauen wieder dabei, wenn der nächste Neustart ansteht. In den Medien ist regelmäßig von den Sorgen der Junioren und Männer die Rede, aber im Frauenfußball stehen die gleichen Probleme an: werden alle Spielerinnen weiter mitziehen, wenn es wieder losgehen darf? Wird das Gemeinschaftsgefühl, die Sehnsucht nach gemeinsamen Spielen, aber auch nach gemeinsamen Abenden im Clubheim oder anderen gemeinsamen Aktivitäten, die Krise überleben? Wird es weiter Zulauf geben, wenn wieder gespielt werden darf oder stehen jetzt andere Interessen, die während der Coronazeit entdeckt wurden, im Vordergrund? Wie kann man neue Spielerinnen anlocken? Es wird nichts von selbst gehen, wenn es wieder geht, aber es wird gehen, wenn alle den Weg weiter mitgehen – auch und nicht zuletzt beim FCS.