Was soll man dazu sagen?

Auslaufen, auf der Bank grübeln, sich jemanden zum Trost suchen – die Spieler und Verantwortlichen der SpVgg Saalestadt suchten ganz verschiedene Wege, um ihren Frust nach dem 1:2 (0:1) gegen den TSV Waldershof abzubauen. Es war ein denkwürdiger Nachmittag für die Gastgeber, der bei ihnen vermutlich noch lange nachhallen wird. Im Duell der Verfolger machten beide Seiten von Beginn an mächtig Druck, jeder abgefangene Ball flog postwendend in Richtung des gegnerischen Kastens. Saalfrank und Weiß hatten die ersten Möglichkeiten für die SpVgg, auf der anderen sorgte erst ein mögliches Handspiel für Aufregung und dann das 0:1 für Freude beim TSV: Bertsch konnte sich rechts bis zur Grundlinie durchkämpfen, Meister brachte die Abwehrhand nicht entscheidend an die Flanke und Berger reagierte freistehend richtig und schnell (13.). Nach einer kurzen Phase der Sortierung begann dann ein schier atemloser Schlagabtausch: wieder Saalfrank setzte einen Distanzschuss auf die Latte (20.), Berger schoss alleine vor dem Tor drüber (23.). Fürst und Babelli vergaben ebenfalls ihre Versuche, Schindlers Abschluss parierte Meister mit dem Fuß (38.), später auch gegen Bertsch; kurz vor der Pause blieb Greim erfolglos. Dieses Tempo würden die Teams nicht halten können, das war ziemlich sicher, und so gestaltete sich die zweite Hälfte auch lange deutlich ereignisärmer, bis auf je einen Kopfball sowie einen Schuss von Geyer passierte in der Zeit bis zur 75. Minute spielerisch nicht viel. Dafür wurden die Aktionen gegen die Spieler unsauberer, die Fouls häuften sich, wurden von Schiedsrichter Bauer (Pirk) aber kaum mit mehr als einem Freistoß geahndet. Was auf dem Platz passierte, schaukelte auch die Emotionen unter den Zuschauern hoch, immer mehr Bemerkungen unter der Gürtellinie und Vorwürfe wurden laut, auch hier schritt das Schiedsrichter-Gespann nicht ein, mit am Ende fatalen Folgen. Bei einem Foul von Schöffel an Saalfrank wurde nicht auf Elfmeter entschieden (74.), das verdiente Unentschieden machte dafür Patrick Bertl mit einem späten Alleingang perfekt (87.). Waldershof war angeknockt, die Hausherren witterten die Chance, allein auf Platz 2 vorzurutschen, und machten unnötigerweise alles auf: der TSV konterte nach einem Saalestädter Ballverlust, Saalfrank musste foulen – hier gab es Strafstoß, den Fürst verwandelte (90.). Im Anschluss aber liefen die Dinge abseits des Platzes komplett aus dem Ruder: die Saalestädter machten sich lautstark und nicht immer korrekt Luft, die Waldershofer provozierten mit Zwischenrufen; Babelli wurde angegangen, er konnte sich nicht zurückhalten, lieferte sich einen Schlagabtausch, eine Rudelbildung folgte mit mindestens zwei Dutzend Beteiligten – Spieler, Verantwortliche, Zuschauer – und die Unparteiischen verloren den Überblick, wer was gesagt und gemacht hatte. Am Ende ging Babelli mit Gelb-Rot, weil er erst den Platz verlassen und dann ohne Zulassung wieder zurückgestürmt war, alle anderen Vorkommnisse werden die Beteiligten möglicherweise noch in der Aufarbeitung beschäftigen. Nach mehreren Minuten Unterbrechung ging es in die Nachspielzeit, die SchwarzFös versuchten das Comeback mit der Brechstange, am Ende blieb es jedoch bei der Niederlage für die Saalestädter, die deshalb mit drei Punkten Rückstand auf Waldershof als Dritter in die Rückrunde gehen. Sie beginnt am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen die SF Kondrau.