Warum nicht mal den Tabellenführer ärgern?

Gibt es eine Steigerung von „schier unmöglich“? Vielleicht ist es „komplett undenkbar“? Wenn ja, dann beschreibt diese Steigerung ziemlich genau die Ausgangslage des FCS II vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim FC Lorenzreuth II (Anpfiff 13 Uhr). Denn eine realistische Chance scheint es für die Reserve in diesem Spiel nicht zu geben, trifft sie doch auf den Spitzenreiter der A-Klasse Fichtelgebirge, der bisher so souverän wie nur möglich seine Kreise zieht: sieben Spiele, sieben Siege, 21 Punkte, 40:12 Tore. Dieses Topergebnis resultiert zum einen aus einem 13:1-Kantersieg über die Hohenberger Reserve, zum anderen aber vor allem aus dem Kader, der schon immer recht breit aufgestellt war und jetzt noch mehr Tiefe bekommen hat: der eine oder andere Kreisligaspieler schaut auch einmal zwei Klassen tiefer vorbei, ein ehemaliger Kreisligastürmer wie Sebastian Fräßdorf konzentriert sich auf die 2. Mannschaft. Bester Torschütze ist Jan-Niklas Rebhan mit sechs Toren, dahinter folgt eine ganze Reihe von Spielern mit drei oder vier Treffern. Es steckt also ordentlich Qualität im FCL II, was soll da gegen das Kellerkind aus Schwarzenbach schiefgehen? An sich sind die Rollen klar verteilt, aber warum soll der FCS II nicht wieder aus seinem Tief vom letzten Wochenende herausfinden und den Favoriten nicht wenigstens ordentlich fordern? Die Grün-Weißen sind nicht so gut aufgestellt, dass sie mit den besten Teams der Liga konstant mithalten können, aber sie sind auch nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz darstellt. Ähnlich wie bei der 1. Mannschaft kommen viele Schwierigkeiten zusammen, wenn sie sich nur irgendwie reduzieren lassen und die Mannschaft ihre Grundordnung halten kann, wird es womöglich auch für die Lorenzreuther ungemütlich. Es wird einmal zuerst darauf ankommen, wer für die Reserve aufläuft – wahrscheinlich ließe sich am Sonntag selbst mit einer Niederlage halbwegs leben, wenn der Einsatz und der Wille gestimmt haben. Kommt dann endlich einmal auch etwas Glück dazu, wer weiß, wie sehr der Spitzenreiter geärgert werden kann.