Von Zweifel und Vorfreude

Werden sie kommen? Wie viele werden kommen? Wer wird kommen? Sind alle Vorschriften berücksichtigt? Wie groß ist das Risiko im Verhältnis zum Nutzen? Was passiert, wer ist verantwortllich, wenn…? Es sind diese und noch viele andere Fragen, die sie sich derzeit stellen, die Betreiber von Gaststätten und Wirtshäusern, von Hotels und Vereinsheimen, die ab heute ihre Außenbereiche wieder öffnen dürfen – mit dem passenden Wetter dazu an sich der perfekte Zeitpunkt, aber eben auch mit vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten im Schlepptau. Jeder, der ein solches Lokal betreibt, wird hoffen, dass alles gut geht, dass alle Gäste gesund bleiben und dass nicht nach nur wenigen Terminen schon wieder Schluss sein muss, weil Ansteckungsgefahr oder -rate zu hoch werden. Das gilt natürlich auch für das Clubheim des FCS, in dessen Biergarten ab heute wieder Gäste Platz nehmen dürfen; die gleichen Maßnahmen und auch die Fragen gelten im Fall des Vereins auch für die Fußballer, die als erste Mannschaft im Stadtgebiet wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen. Montags und mittwochs wird trainiert, aber eben nicht wie gewohnt, sondern nach strikten Vorgaben, die der Bayerische Fußball-Verband auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen herausgegeben hat und an die sich Trainer wie Spieler genau halten müssen. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen (alle Informationen hier: https://www.bfv.de/binaries/content/assets/inhalt/der-bfv/corona-pandemie/bfv_hinweise_training_v16.pdf), es geht zusammengefasst weitestgehend kontaktlos und ohne echtes Spiel zu, Bewegung, Übung und die Möglichkeit, überhaupt wieder auf den Rasen zu gehen, stehen im Vordergrund. Damit verbunden ist natürlich eine große Verantwortung, die Sicherheit der Mitwirkenden so weit wie menschenmöglich zu gewährleisten – sich mal eben wie sonst oft geschehen mit ein bisschen Husten oder anderen Erkältungssymptomen durch ein Training zu quälen, ist jetzt schlicht nicht möglich und nicht erlaubt. Die Trainer wiederum müssen auf Abstände und Gruppengrößen achten, auf die Ausrüstung vom Eintreffen am Platz bis zur Sauberkeit des Balls. Mehr denn je geht es nur miteinander, dem Grundgedanken des Teamsports werden längst vergessene Ehren wieder zuteil. Der FCS prescht nicht einfach vor, sondern hat sich die Wiederaufnahme des Trainings gut überlegt; andere Vereine sind noch etwas vorsichtiger, aber nach Pfingsten soll in vielen Orten auf verschiedene Art wieder losgehen. Erst einmal soll es mit den „Großen“ losgehen, zeitlich abgestuft sollen die Altersklassen im Juniorenbereich bis hinunter zu den Kleinsten folgen können. Hier will man die Erfahrungen mit den Schulöffnungen und schrittweisen Wiedereingliederungen der Klassen abwarten und sehen, wie die Regelungen aus dem täglichen Leben befolgt werden. Jedem, der für eine Gruppe zuständig ist, ob als Lehrer oder Übungsleiter, ist klar, dass es ein Ritt auf der Rasierklinge bleibt und welche Konsequenzen für viele Beteiligte ein positiver Fall nach sich ziehen kann – siehe die Schulschließung in Schauenstein und die folgende Quarantäne für Grundschüler und Lehrer. Aber andererseits können nicht alle Lebensbereiche einfach so auf Monate hinaus ruhen, auch das ist keine Frage, das gemeinsame Herantasten an eine Form der Normalität kann vielleicht auch helfen, zu verstehen, was in Corona-Zeiten sicher ist und was nicht. Die Eingangsfragen werden heute Abend nicht alle auf einen Schlag beantwortet sein, aber manche Dinge werden sie klarer sehen – die Wirtsleute genauso wie die Trainer.