VfB = Vereint für Besserung?

Viel muss man den Vorschauen und Spielberichten aus den vergangenen Wochen nicht hinzufügen, um auf das Heimspiel an diesem Sonntag gegen den VfB Arzberg zu blicken (Anstoß 15 Uhr). Denn die Situation hat sich vor dieser Partie nicht grundlegend verändert. Nach wie vor fehlen dem FCS viele, viele Stammspieler, sie werden nach und nach zurückkehren, aber dann natürlich nicht gleich bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit sein. Nach wie vor müssen es die Akteure richten, die als Leistungsträger fest eingeplant sind, die, die normalerweise in der 2. Reihe stehen, die, die gerade aus der Jugend gekommen sind und die, die eigentlich in der 2. Mannschaft spielen. Allein schon an dieser Zusammenstellung kann man ersehen, wie schwierig die Aufgabe für Trainer Horst Pankau ist – ein Einspielen ist kaum möglich, die Jungen, die erst herangeführt werden sollten, müssen sofort schwierige Aufgaben gegen routinierte Kreisligaakteure übernehmen und auf den Schultern derer, die als Leistungsträger eingeplant sind, lastet noch mehr Druck und Verantwortung als sonst schon. Das Bemühen ist da, das konnte jeder Zuschauer am vergangenen Sonntag gegen Kondrau sehen, aber auch, dass aufgrund dieser besonders diffizilen Konstellation mehr Fehler als normal passieren, die dann von einer besser besetzten und harmonierenden Mannschaft ausgenutzt werden. Daher gab und gibt es auch keine Vorwürfe an das Team, obwohl man auch nach dem vierten Spiel das Saison noch ohne Dreier ist. Es ist ja nicht so, dass die Fehlenden nicht spielen wollen, sondern sie können aus den unterschiedlichsten Gründen einfach nicht und müssen von außen die Daumen drücken, dass ihre Mannschaftskameraden sich durchbeißen, bis sich der Kader wieder füllt, vor allem im Offensivbereich drückt der Schuh natürlich gewaltig. Bis dahin gibt es jedoch keine Schonung für den FCS, die Punkte werden weiterhin verteilt und der eine oder andere sollte möglichst auf das Schwarzenbacher Konto wandern, um die Aufholjagd mit voller Kapelle nicht zu schwer werden zu lassen. Denn klar ist auch, dass der Schalter nicht einfach umgelegt werden kann und Spiele nicht automatisch an die Grün-Weißen gehen, nur weil Akteure wieder auf dem Platz stehen, die bei allem Respekt vor den aktuell Spielenden noch einen Tick mehr Qualität und auch Erfahrung haben. Egal, wie komplex die Aufgaben in den kommenden Wochen sein mögen, in jeder Partie muss der FCS mit vereinten Kräften sein Möglichstes tun, um nicht leer auszugehen. Am Sonntag kann er dies auf jeden Fall aus der großen Außenseiterposition angehen, denn mit dem VfB Arzberg gastiert der aktuelle Spitzenreiter in Schwarzenbach. Vier Spiele, zehn Punkte aus Partien unter anderem gegen Mitterteich und Kirchenlamitz oder Kondrau sprechen für sich, dazu sind bereits 15 erzielte Treffer auch eine deutliche Marke. Trainer Milan Horvath hat seinen Kader weitgehend zusammengehalten und noch etwas verstärkt, unter anderem mit Dominik Horvat aus Thiersheim oder den Ex-Kirchenlamitzern Stefan Manzke und Alexander Schultes. Das offizielle Saisonziel lautet mindestens Platz 5, aber von dort ist es ja nicht weit zu den ersten beiden Plätzen, und dass die Arzberger ein Auge auf die Bezirksliga haben, ist kein Geheimnis. Sehr gut in Schuss sind die beiden etablierten Stürmer Martin Brunner und Korbinian Lang, die jeweils schon fünf Mal erfolgreich waren, und auch der Rest der Mannschaft gehört ins obere Sortiment der Kreisligafußballer, wie die beiden Begegnungen in der Vorsaison gezeigt haben. Die Aufgabe für den FCS wird also definitiv schwer, aber vielleicht kann er Kraft aus der Erinnerung schöpfen: auch vor einem Jahr kam ein favorisierter VfB nach Schwarzenbach und traf auf eine Mannschaft, die zwar personell besser besetzt war, aber auch verunsichert nach einigen Rückschlägen am Saisonanfang. Doch die Spieler rauften sich zusammen, stemmten sich gegen die (am Ende etwas unglückliche) Niederlage, konnten die Arzberger ordentlich ärgern und kamen im Anschluss richtig in Fahrt. Wiederholt sich Geschichte oder fällt sie mit einer Überraschung sogar noch positiver aus, hätte bei den Grün-Weißen sicher kaum jemand etwas dagegen…

Eine unliebsame Überraschung will der FCS II beim Gastspiel in Moschendorf vermeiden und gegen die Reserve des dortigen VfB auf jeden Fall etwas Zählbares holen. Trotz der Niederlage gegen Wiesla können die Schwarzenbacher optimistisch sein, denn die Leistung stimmte insgesamt. Sie wollen den Führungsteams auf den Fersen bleiben; in der letzten Saison wäre das Gastspiel beim VfB Moschendorf II dabei unter den Begriff „Pflichtsieg“ gefallen, denn die Hofer waren abgeschlagen Tabellenschlusslicht in der A-Klasse Nord 1. Aber neue Liga, neues Glück: in der Nord 2 hat sich das Team im wahrsten Sinne des Wortes neu aufgestellt, neue Spieler haben den Kader ergänzt und verstärkt, sodass bereits zwei Erfolge zu verzeichnen sind (gegen Zedtwitz und Martinlamitz). Unterschätzt der FCS II die Gastgeber jedoch nicht und bleibt konzentriert, kann die Pleite vom vergangenen Sonntag ein Ausrutscher bleiben. Anpfiff in Moschendorf ist um 13 Uhr.