Urlaubszeit = Reisezeit

Es ist August, es geht in die Ferien, es wird weggefahren. Für Urlauber heißt das: Koffer packen, ab ins Auto oder Flugzeug, los geht’s auf eine lange Reise, hin ins Bekannte oder Unbekannte. Für die Fußballer liegen die Ziele in der Saison nicht ganz so weit weg, aber das Packen, die Fahrt und die leichte Ungewissheit, was sie am Zielort erwartet, gehören bei einem Auswärtsspiel ebenfalls zum Programm. Das gilt heute auch für die 1. Mannschaft der SpVgg Saalestadt, die um 15 Uhr beim SV Mitterteich II antritt. Fahrtroute und -ziel sind mittlerweile bestens bekannt, aber welcher Gegner sie erwartet, weiß das Team wieder einmal nur bedingt. Wie schon die Reserve der Kickers aus Selb hängt auch die Zweitvertretung aus dem Stiftland eng am Landesligateam und wird in der Aufstellung von Woche zu Woche ein wenig verändert, wobei der eigene Kader des SVM II deutlich größer aufgestellt ist als der der Selber. Vor dieser Saison sind eher gestandene Spieler zur Mannschaft gestoßen als Nachwuchsakteure, vielleicht eine Erkenntnis und Folge aus dem langen Abstiegskampf im letzten Jahr, als sich die Mitterteicher erst spät retten konnten. Jetzt hat das Team um Spielertrainer Florian Greim einen guten Start mit vier Punkten hingelegt und wird selbstbewusst in die Begegnung mit dem Spitzenreiter gehen. Eine ähnliche Konstellation bestand bereits im Frühjahr, damals fuhren die Saalestädter ebenfalls als Tabellenführer ins Stiftland, mussten aber hart kämpfen, um die Mitterteicher auf dem Platz in Steinmühle in Schach zu halten. Einfach war es gegen den SVM II selten, dazu ist die Mannschaft zu spielstark, aber auch heute wird die SpVgg mit Sicherheit versuchen, als Reisesouvenir drei Punkte mitzubringen. Die ersten beiden Auftritte der neuen Spielzeit haben gezeigt, dass mit Konzentrations- und Tempofußball viel zu erreichen ist, wenn er konsequent durchgezogen wird. Es dürfte jetzt langsam mit der Reisewelle der Spieler losgehen, das heißt auch, jede Partie in guter Besetzung muss für Punktgewinne genutzt werden. Wenn das klappt, dann darf es für die Spieler heißen: packen – ab ins Auto oder Flugzeug – hinein ins (unbekannte) Urlaubsvergnügen.

Eine Fahrt ins relative Unbekannte ist auch das Auswärtsspiel der SG SVS II/SVO III morgen um 15 Uhr beim SV Holenbrunn. Auf der einen Seite dürfte sich erneut erst kurzfristig entscheiden, wer für den Kader zur Verfügung steht, auf der anderen Seite wartet ein Gegner, der erst jetzt wieder in den Spielbetrieb eingestiegen ist. Die Holenbrunner waren schon einmal mehr als eine lokale Größe und bereits in der Bezirksliga aktiv, dann ging es jedoch nach und nach bergab, zuletzt bildeten sie eine Spielgemeinschaft mit der Reserve aus Furthammer (die in der aktuellen Saison übrigens bereits zurückgezogen hat) und meldeten sich dann eine Zeitlang komplett ab. Im Hintergrund wurde aber immer an der Rückkehr mit einer eigenständigen Mannschaft gearbeitet, jetzt stehen junge Spieler, Reaktivierte und Neuzugänge zur Verfügung. Sie werden sich aneinander gewöhnen, dafür dürfte auch der erfahrene Trainer Robert Söllner sorgen. Den ersten Punkt hat die Elf am letzten Wochenende bereits geholt, ebenso wie die Saalestädter Reserve. Ob es deshalb eine Begegnung auf Augenhöhe sein wird, die sich anbahnt, muss sich erst zeigen – aber Neues entdecken hat ja immer einen besonderen Reiz.