Tore garantiert?

Regelmäßig finden sich in der Frankenpost die Übersichten mit den besten Torschützen aus den diversen Ligen der Region, von der Bezirksliga bis zur Kreisklasse. In den letzten Jahren war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Offensivspieler des FCS weit vorne in dieser Aufstellung lagen. In dieser Saison geben jedoch andere Akteure den Ton an, bei den Schwarzenbachern läuft es offensiv bei weitem nicht so rund. Einen Spieltag vor Ende der Vorrunde in der Kreisliga steht der Aufsteiger bei 18 erzielten Toren, erfolgreichster Schütze ist Michael Fröhlich mit vier Treffern. Abgesehen vom Heimspiel gegen Fuchsmühl (4:3) gab es keine Torfestivals, wie man sie aus der Kreisklasse gewohnt war. Von 100 in einer Spielzeit erzielten Treffern zu träumen verbietet sich allein schon wegen des Aufstiegs in die höhere Liga, es lohnt sich aber dennoch, ein kurzen Blick auf die Gründe zu werfen. Dass ein klassischer Torjäger fehlt, ließ sich in der Kreisklasse noch durch die spielerischen Mittel kompensieren, über die der FCS zweifellos verfügt, aber diese Anspielstation im Sturmzentrum wäre jetzt oft nützlich. Und die Außenspieler, die das Toreschießen in der Vergangenheit übernahmen, sind jetzt ganz anders gebunden oder fielen wochenlang aus, ebenso wie die eigentliche Anspielstation im Zentrum, Kevin Mikuta. Die beiden eigentlichen Sechser, Raimund Wohn und Benedikt Linke, schließen aktuell nicht nur defensiv Lücken, sondern schalten sich auch immer wieder vorne mit ein – Chancen ergeben sich für sie, aber es kostet auch Substanz, durch die die Genauigkeit beim Abschluss leidet. Keine ganz leichte Gemengelage derzeit also und wenn dazu noch etwas Pech kommt, tut sich auf der Anzeigetafel eben nicht allzuviel.

Warum sollten also ausgerechnet an diesem Wochenende Tore fallen? Ganz einfach: weil der Gegner an diesem Sonntag ab 15 Uhr TSV Waldershof heißt. Und weil damit Spieler in Schwarzenbach antreten wie Dominik Dotzauer (15 Tore) und Julian Schindler (9), die folglich zusammen mehr Tore geschossen haben als der FCS insgesamt. Weil der Tabellenneunte aber auch schon 40 Tore kassiert hat, mehr sind es nur bei den beiden Tabellenschlusslichtern. Sprich: hopp oder topp, Unentschieden gab es beim TSV in dieser Saison noch überhaupt nicht. Exemplarisch kann das Spiel vom letzten Wochenende für die Abläufe dieser Spielzeit stehen, als Waldershof mit 5:4 gegen den SV Steinmühle gewann. Muss sich der FCS also fürchten vor einer weiteren ansonsten unbekannten Mannschaft? Nein, das muss er nicht, denn wenn eine Mannschaft so auf die Offensive setzt, ergeben sich für den Gegner Räume, und die können die Schwarzenbacher nutzen, das haben sie auch gegen die Teams aus der oberen Hälfte wie Kirchenlamitz, Tirschenreuth oder Konnersreuth gezeigt. Und vielleicht kommt ja dieses Mal ein Spieler aus der berühmten 2. Reihe zum Erfolg – was letztes Jahr häufig klappte, wartet heuer noch auf seine Premiere.

Die 2. Mannschaft macht auch Schluss – mit der Vorrunde. Nach einem spielfreien Wochenende ist die SpVgg Faßmannsreuth II (Anstoß 13 Uhr) zu Gast, die in der A-Klasse gleichauf mit dem FCS II liegt. Obwohl eigentlich ein eher kleiner Verein, hält die SVF Jahr für Jahr gut bis sehr gut mit, sowohl in der Kreis- als auch in der A-Klasse, hat eine Menge Spieler zur Verfügung, die ein Wechselspiel zwischen den Mannschaften betrieben, sodass auch die Reserve nur schwer auszurechnen ist. Von einem großen Kader können die Schwarzenbacher aktuell nur träumen, aber womöglich wachsen auch hier die verbliebenen Akteure über sich hinaus und können einen Heimsieg landen.