The perfect Ten – oder: Die Suche nach dem Glück und Rezept

Eine Vorschau, jetzt mitten im Dezember und folglich mitten in der Winterpause? Natürlich, denn auch wenn der Ball erst einmal ruht, geht das Leben beim FCS ja weiter. Das begann schon mit der Beteiligung des Vereins am Schwarzenbacher Weihnachtsmarkt, es folgt die Weihnachtsfeier der beiden Seniorenmannschaften am 16. Dezember und geht weiter mit dem traditionellen Neujahrsspiel am Dreikönigstag. Diese Termine sind feste Bestandteile im Winterkalender der Grün-Weißen, aber natürlich geht der Blick auch ein ganzes Stück darüber hinaus; das Datum, das in den Hinterköpfen aller Verantwortlichen und Aktiven fest verankert ist, ist der 18. März 2018 – an diesem Tag soll die restliche Rückrunde in der Kreisliga Süd und damit auch die Aufholjagd des FCS beginnen. Schon lange nicht mehr wurde eine Winterpause dermaßen herbeigesehnt, und wer das vor sechs Monaten vorausgesagt hätte, wäre vermutlich ungläubig belächelt worden. Zu sicher und souverän hatte der FCS als Aufsteiger die Klasse gehalten, ein guter einstelliger Tabellenplatz war der Lohn für eine insgesamt stabile Saison 2016/17. Und nicht wenige waren der Ansicht, da ginge noch mehr, mit der einen oder anderen Verstärkung und vorausgesetzt, alle Spieler stünden immer zur Verfügung. Was seitdem passiert ist, konnte jeder über die Wochen seit Juli verfolgen, die  Gründe für den Absturz bis auf einen Abstiegsplatz sind ausführlich diskutiert worden. Platz 15, momentan mehr Bangen als Hoffen und eine große Aufgabe vor der Brust, so sieht die Lage aus. Sich gezielt vorbereiten, um irgendwie aus dem Schlamassel herauszukommen, wird das Motto der Wochen nach dem 6.1. sein, deshalb wird es auch weiter keine Auftritte in der Halle geben. Was kann denn allen, die mit dem FCS zittern und fiebern, schon jetzt Hoffnung machen? Platt gesagt, einfach schon die Tatsache, dass es in großen Teilen nicht mehr schlimmer kommen kann – noch mehr Verletzte oder anderweitig nicht Spielfähige können es kaum werden und von den Maladen sollten einige auch zurückkommen; daneben ist es ja auch kein Geheimnis mehr, dass sich bereits ein Neuzugang für die Schwarzenbacher entschieden hat. Subjektiv gesehen kann die endlose Serie an Spielen, in denen etwas zu holen gewesen wäre und dann doch null Zähler auf dem Konto standen, auch nicht mehr weitergehen – sie darf es auch nicht, denn die verbleibenden elf Spiele verzeihen keine größere Zahl an Niederlagen. Die Überschrift ist ein bisschen geschummelt, denn es sind eben nicht nur zehn ausstehende Begegnungen, sondern elf, doch bei perfektem Verlauf des Rundenrests wären die Grün-Weißen bei 47 Punkten gelandet und müssten sich damit sicher keine Sorgen um den Klassenerhalt machen. Wer steht dem im Weg? Im Prinzip müsste das dem FCS egal sein, weil jedes Spiel gleich wichtig ist. Aber natürlich gibt es Unterschiede, wenn man die einzelnen Gegner betrachtet: Rehau kämpft um die Spitze, Konnersreuth hat noch ein Fünkchen Hoffnung; Steinmühle, Mitterteich und Kirchenlamitz können es relativ ruhig angehen lassen; Marktleuthen und Wunsiedel müssen noch ein wenig nach unten schielen; Waldershof, Tirschenreuth, Lorenzreuth und Mähring sind direkte Konkurrenten. Wie wahrscheinlich es ist, dass es dem FCS mal einfach so gelingt, durch die Liga zu pflügen und alle Teams zu schlagen, sei dahingestellt, auf jeden Fall kann er in keine Partie gehen und sie schon vorher abgeschenkt haben. Realistisch betrachtet braucht es wohl an die 40 Punkte wie in der Bundesliga, um sicher zu sein und auch die Lotterie Relegation zu vermeiden. In den nächsten Wochen müssen alle Beteiligten die Balance zwischen Ent- und Anspannung finden, um gut gerüstet in den Endspurt der Saison zu gehen; wenn es dann mit den Derbys gegen Kirchenlamitz und Marktleuthen losgeht, soll ein neues, erfolgreiches Jahr für den FCS beginnen.

Wie es sich für eine Vorschau gehört, soll natürlich auch die 2. Mannschaft erwähnt werden. Da fällt die Analyse allerdings deutlich leichter, denn der FCS II muss eigentlich nur so weiter machen wie bisher, um am Ende der Saison womöglich um den Aufstieg mitzuspielen. Erster Verfolger der Topteams aus Faßmannsreuth und von Wiesla Hof, eine homogene, breit aufgestellte Mannschaft – es gibt sicher schwierigere Jobs, als sie Betreuer Michael Achatz derzeit hat. Sicher ist die A-Klasse Nord 2 als Reserveliga schwächer besetzt als andere A-Klassen, aber der FCS nimmt die Umstände mit großem Ernst an und erlaubt sich kaum Schwächen. Spannend wird im Frühling allein die Frage sein, wo die vielen Nachholspiele untergebracht werden können und wer dann an Wochentagen zur Verfügung steht. Aber auch diese Überlegungen dürfen sich jetzt erst einmal unter dem Schnee verstecken, im März wird die Reserve dann wieder eingreifen.