Spiel-Gemeinschaft

Pascal Meister hat in seiner kurzen Zeit als Torwart des 1.FC Schwarzenbach schon einiges erlebt, langweilig war ihm dabei eigentlich in keiner einzigen Begegnung. Am vergangenen Sonntag erlebte er daher eine Premiere: ein ganz ruhiges Spiel, in dem er praktisch nicht gefordert war. Gründe dafür waren zu harmlose Gäste der SG SV Mitterteich II/SV Steinmühle und eine Mannschaft des FCS, die über 90 Minuten als solche auftrat, wenig zuließ und sich für ihre Leistung mit einem 4:0 (1:0) belohnte.

Das Fazit der Partie vom vergangenen Sonntag kann eigentlich nur lauten: so und nicht anders muss eine Mannschaft spielen, die sich in einer so schwierigen Lage befindet wie die Schwarzenbacher. Die eigenen Stärken in den Vordergrund stellen, dem Gegner wenig bis keinen Raum zur Entfaltung anbieten und die sich bietenden Chancen nutzen. Denn selbst wenn die Spielgemeinschaft der zwei Teams, mit denen sich die Grün-Weißen immer wieder schwer getan hatten, sicher einen schwachen Tag erwischt hatte und vielleicht den einen oder anderen Spieler an die Landesligaelf des SV Mitterteich abgeben musste, wirklich ungefährlich blieb sie, weil sie der FCS so gut wie nie in Positionen kommen ließ, aus denen sich ein Abschluss hätte ergeben können. Die Abwehrreihe mit Luber, Menzel und den Außenverteidigern Saalfrank und Jung stand ganz sicher, klärte aufmerksam und leitete sogar manche Angriffe ein. Die Sechser Löffler und Hahn haben sich ebenfalls gefunden, Bölükbas wirkt auch robuster und die Offensivreihe, wenn sie komplett besetzt ist, muss erst einmal aufgehalten werden. Klingt einfach und logisch, wenn man sich die Namen anschaut, aber zum einen hat das Team wohl seine Zeit gebraucht, um sich nach den Umstellungen und Abgängen zu finden, und zum anderen müssen ja auch alle Spieler erst einmal zur Verfügung stehen. Das war gegen Kirchenlamitz der Fall und auch gegen Mitterteich/Steinmühle, und wo im Derby noch etwas Glück beim Toreschießen nötig war, klappte es gegen die Stiftländer auch mit der Chancenverwertung. Wobei es noch einige Treffer hätten mehr sein können oder müssen, denn Möglichkeiten waren reichlich vorhanden. Nach nur einer Minute kam Haas zum Kopfball, konnte den aber nicht richtig drücken; nach neun Minuten schloss Bölükbas ab; und nach fünfzehn Minuten stand Luber ganz frei vor Torwart Schultes – er lief zum Strafstoß an, nachdem Krieglsteiner Löffler gefoult hatte, doch der Schwarzenbacher Abwehrchef schoss neben den Kasten. Schon wieder also Chancenwucher, der sich womöglich rächen würde? Es wirkte zunächst so, weil auch Haas ein weiteres Mal knapp vergab, als er es aus vollem Lauf versuchte, nachdem Jung Patrick Bertl geschickt und der klug zurückgelegt hatte (19.), und weil kurz darauf Santl einen Ball erlief und das Auge für Mark hatte, der in der Mitte des Strafraums völlig frei stand, aber links am Tor vorbeizielte (25.). Die weiten Bälle Richtung Mark oder Reichl sorgten anfangs für Unruhe, wurden aber schnell erkannt und entsprechend konnten sich die Defensivspieler des FCS positionieren. Waren sie abgefangen, ging es mit Zug nach vorne, denn die Abwehr der SG war dem Tempo der Bertl-Brüder oder von Haas nicht immer gewachsen. Und dieses Tempospiel führte dann auch zum fälligen 1:0: Patrick Bertl nahm Fahrt auf, spielte einen Doppelpass mit Haas, der in den Strafraum flankte, wo Bertl den Ball in der Luft an Schultes vorbeilegte (35.). Es wurde gefährlich, wenn es schnell ging, das erkannten die Hausherren und machten so weiter. Die nächste Chance hatte Bölükbas mit einem Schuss, das nächste Tor erzielte wieder Patrick Bertl. Die Gäste hatten in der zweiten Hälfte Anstoß, spielten zurück Richtung Kapitän Greim, der wollte zu Schultes passen, der Ball geriet zu kurz, Bertl sprintete in den Pass und umlief den Keeper. Höchstens zehn Sekunden waren gespielt, und der FCS zeigte mit dieser Aktion an, dass er an diesem Tag hellwach war. Zwar gab es noch durch Mark einen schönen Freistoß der SG knapp über das Tor (52.), aber ansonsten war es eine doch einseitige Partie, weil der Gastgeber mit dem Gegenzug anzeigte, dass er nicht nachlassen wollte: Haas war schneller als sein Gegenspieler und nahm das Risiko beim Schuss in Kauf, dass der Ball auch vorbeigehen konnte, aber er versuchte es und zögerte nicht. Sebastian Bertl ging beim nächsten Angriff bis zur Grundlinie durch und flankte in die Mitte, dort versuchte es Löffler artistisch und verzog nur knapp (57.). Zehn Minuten später machte es der Vorlagengeber dann selbst, er startete nach einem gewonnenen Zweikampf genau im richtigen Moment und behielt die Nerven, als er frei vor Schultes stand (67.). Und wie Zusammenspiel funktionieren kann, wenn man den Platz und das Vertrauen in sich hat, zeigte das 4:0 (73.), als Haas seinem Gegenspieler Meter um Meter abnahm, in den Strafraum ging und das Auge für den Nebenmann hatte, der eingewechselte Fuchs hatte eine einfache Aufgabe und musste nur noch den Fuß hinhalten. Der Ball lief gut, die Konzentration blieb, der FCS spielte sich frei – auch wenn es nicht zu einem weiteren Treffer reichte, waren die Spielzüge immer bis zum Ende gut anzusehen, es wurde ein absolut verdienter Erfolg für die Grün-Weißen und ein Erfolg dank einer Mannschaftsleistung, auf die sich für die kommenden Wochen mehr als aufbauen lässt. Und wenn Pascal Meister dann weiterhin so wenig zu tun bekommt, ist er sicher nicht böse.

Die Aufstellung: Meister – Jung, Saalfrank, Luber, Menzel – Löffler, Hahn, S. Bertl, Haas, Bölükbas (M. Fuchs) – P. Bertl (Saponaro).