So nah und doch so fern

Die Derbywochen werden eingeläutet: nicht nur, dass der FCS drei Heimspiele am Stück hat, nein, zwei davon sind echte Nachbarduelle und auch der dritte Gegner ist nicht ganz aus der Welt. Die Entfernung nach Thiersheim ist nicht so groß, nach Marktleuthen ist es nicht weit und erst recht nicht nach Kirchenlamitz. Die Gäste vom VFC müssen nur einmal über den Berg und schon sind sie bei den Schwarzenbachern angekommen. So einfach es in der Theorie ist, so selten ist die Begegnung in den letzten Jahren und Jahrzehnten zustande gekommen. Die Landkreisgrenze und damit auch die Fußballkreisgrenze verhinderten dieses Derby häufig genug, dazu waren die Spielklassen meist unterschiedlich. Vor einigen Jahren duellierten sich beide Teams in der Kreisklasse Fichtelgebirge, aus der die Kirchenlamitzer dann aufstiegen und den FCS zurückließen, sodass die Nachbarn gleich wieder getrennt waren. In dieser Spielzeit sind die Nachbarn aber wieder vereint und stehen sich am Sonntag ab 15 Uhr gegenüber. Geographisch liegen sie dicht beieinander und auch in der Tabelle ist der Unterschied nicht allzu groß: Kirchenlamitz als Dritter hat als Mitaufsteiger bisher sechs Zähler mehr geholt als die Schwarzenbacher. Bis zur Winterpause sorgte der VFC sogar mächtig für Furore und lag in Schlagdistanz zu den beiden Aufstiegsplätzen, seitdem ist aus dem leisen Traum vom Durchmarsch in die Bezirksliga doch eher ein Fernziel geworden, denn bei gleicher Anzahl von Spielen sind es inzwischen neun Punkte Rückstand auf Selb und Wunsiedel. Verantwortlich dafür waren zwei Niederlagen zum Auftakt gegen Konnersreuth und Steinmühle, unglücklich, vielleicht auch unverdient, aber diese Begriffe zählen nun einmal nichts im Fußball. Womöglich sind die Kirchenlamitzer noch auf der Suche nach der Konstanz aus dem Herbst, die aktuell auch  beim FCS recht fern scheint. Ein ordentliches, aber fehlerbehaftetes Spiel in Wunsiedel, ein geschlossener Auftritt in Arzberg, eine etwas rätselhafte Vorstellung gegen Kondrau – so ganz funktionieren die Automatismen noch nicht wieder in der Mannschaft, wie es scheint. Grund zur ganz großen Beunruhigung besteht (noch) nicht, dafür hat sich das Team schließlich ein ordentlich Polster Richtung Abstiegszone geschaffen, aber es könnte trotzdem nicht schaden, wieder mit einer solchen Serie zu beginnen, wie nach dem Hinspiel in Kirchenlamitz. Ab diesem Zeitpunkt stimmte die Balance zwischen kompakter Defensivarbeit und dem schnellen Angriffsspiel, das den FCS eigentlich auszeichnet, derart, dass bis weit in den Herbst hinein keine Niederlage mehr zu verzeichnen war. Es entstand eine Gier nach dem Erfolg und ein Selbstvertrauen, jedem Gegner Paroli bieten zu können, das nach dem langen Winter vielleicht noch etwas eingefroren ist. Ein Derby ist dabei natürlich die beste Gelegenheit, wieder „heiß“ zu laufen und Fahrt aufzunehmen, denn in den Folgewochen stehen zumindest auf dem Papier etwas machbarere Aufgaben an. Weil der Fusionsverein des scheidenden Trainers Ali Sener aber auch jeden Punkt braucht, damit aus einem Fern- nicht ein unerreichbares Ziel wird, sollte sich ein interessantes Spiel entwickeln können.

Ziemlich fern ist die Tabellenspitze für den FCS II in der A-Klasse Nord 1. Das liegt aber nicht nur daran, dass die Mannschaft heuer im Mittelfeld einer recht starken Liga zu finden ist, sondern auch daran, dass der Spitzenreiter VfB Wölbattendorf allen Teams schon jetzt weit enteilt ist. Im Prinzip geht es nur noch um die Frage, wer hinter dem VfB Zweiter wird. Und ausgerechnet dieses Spitzenteam, das sich im Winter noch verstärkt hat, ist erster Gegner der Reserve in einem Punktspiel 2017. Ohne ernsthafte Wettkampfpraxis durch viele Testspiele kann sich die Elf zunächst einmal nur ordentlich aus der Affäre ziehen, vielleicht wird sie von den Wölbattendorfern ja auch etwas unterschätzt. Spielbeginn ist am Sonntag um 13 Uhr.

Ingwer Direktsaft ohne Zucker kaufen jetzt, ist es gut für Ihre Gesundheit!