Röslau kann nur eine Stunde mithalten

Der Röslauer Berichterstatter meinte es gut mit dem 1.FC Schwarzenbach in seinem Kurzbericht für die Frankenpost, denn er gab der Mannschaft nach dem 7:0 (1:0) bei der Reserve des FC Vorwärts durchaus noch eine Chance im Kampf um Platz 2 in der Kreisklasse. Leider erwähnte er dabei nicht, dass den Schwarzenbachern nur noch zwei Spiele in dieser Saison bleiben und die Möglichkeiten, den Aufstieg doch noch zu schaffen, weiter allenfalls theoretischer Natur sind.
Immerhin war die Partie in Röslau Balsam für das zuletzt ziemlich strapazierte Selbstvertrauen des FCS, denn sieben Treffer müssen erst einmal geschossen werden und zeigen, dass die Mannschaft es eben doch kann. Nur hat sie sich ihre Auszeit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt genommen und liegt deshalb jetzt nur noch auf Rang 4. Ausgerechnet im Endspurt zeigt die Tabelle der Liga ein schiefes Bild, weil neben Nagel und Waldstein (das Spiel der beiden fand an diesem Mittwoch statt) auch der SV Marktredwitz eine Begegnung weniger ausgetragen hat. Sollten alle drei Kontrahenten nur noch unentschieden spielen oder in bestimmten Konstellationen gewinnen und verlieren, dann wäre der FCS doch noch einmal mit in der Verlosung. Vorausgesetzt, er gewinnt selbst die letzten Spiele gegen Zell/Stammbach und Stockenroth. Mit anderen Worten: er kann so frei aufspielen wie in Röslau, alles andere liegt nicht in seiner Hand. Der abgefallene Druck machte sich zum Teil schon am letzten Samstag bemerkbar, die Grün-Weißen ließen von Beginn an den Ball gut laufen, kombinierten und belohnten sich mit dem 1:0 durch Schijabiews Schlenzer von der linken Seite (18.). Die Gastgeber, für die es längst um nichts mehr geht, mischten zunächst munter mit und zwangen den FCS, der sich zudem eine Pause vom Vorwärtsdrang nahm, immer wieder in die eigene Hälfte. Die beste Gelegenheit hatten Arzberger (44.), der frei vor dem Tor über den Kasten zielte, und Tüter mit einem Kopfball gleich nach der Pause. Dann ließen die Kräfte der Gastgeber etwas nach, es begann die Zeit der Flügelflitzer: Haas, Bertl oder Schijabiew konnten sich immer wieder von ihren Gegnern absetzen, bis zur Grundlinie gehen und nach innen spielen, wo zunächst Mikuta zweimal der Abnehmer war (56./60.). Der schnelle Doppelpack zog Röslau den Zahn, in der letzten halben Stunde wurde es einseitig. Bertl selbst (73.) traf zum 4:0, Dellian köpfte das 5:0 (81.), Haas machte das halbe Dutzend voll (85.) und Marcel Fuchs sorgte für den Endstand (91.). In manchen Szenen spielte die Elf einfach drauflos, überraschte die Gegenspieler und wirkte, als würde sie nicht zu lange überlegen, sondern einfach nur das Tor suchen. Diese Momente zeigten, wozu die Mannschaft eigentlich in der Lage ist, es wäre zu wünschen, dass sie so weit wie möglich zusammen bleibt. Auch wenn die Klassenzugehörigkeit noch nicht klar ist, laufen natürlich bereits Gespräche wie bei allen anderen Mannschaften auch. Fest steht, es wird einen neuen Trainer und einen neuen Spielleiter geben, denn Peter Bertl hat dieses Amt nach der Jahreshauptversammlung und seiner Wahl zum 2. Vorstand nur noch kommissarisch geführt. Beide künftig Verantwortlichen hätten sicher eine leichtere Aufgabe, wenn sie auf ein eingespieltes Team träfen. Wie gesagt: wenn, ja wenn…
Die Aufstellung: Becher – Luber, Saalfrank, Linke – Hofmann, Wohn, Fröhlich, Haas, Bertl, Schijabiew (Dellian, M. Wirth, M. Fuchs)– Mikuta.