Pflicht erfüllt

Und dann war es vorbei – so verhältnismäßig unspektakulär, wie das Nacharduell in Rehau in der Vorwoche zu Ende ging, so unaufregend endete auch die Partie des 1.FC Schwarzenbach gegen den SC Mähring, der von allen Kreisligisten die weiteste Anreise an die Saale hatte – diesmal hatte der FCS beim 4:0 (3:0) das bessere Ende für sich, holte den dritten Heimsieg am Stück und ist damit zwar nicht weiter nach oben gerückt, hat aber zum ersten Mal etwas Abstand auf Relegations- und Abstiegsplätze.

Falls sich die Gäste aus der Oberpfalz für dieses Spiel etwas Besonderes vorgenommen hatten – und ein Zeichen hatten sie bereits vorher gesetzt und Trainer Plecity entlassen -, waren alle Pläne nach nur zehn Minuten komplett durchkreuzt. Schwarzenbach startete mit dem Willen zur Wiedergutmachung nach der klaren Niederlage in Rehau, kam schnell in Fahrt und hatte gleich das richtige Timing: Fröhlich startete genau im richtigen Moment nach einem Zuspiel aus dem Mittelfeld und erzielte schon nach drei Minuten das 1:0. Mit einem sicheren Gefühl im Rücken ließ die Mannschaft den Ball gut laufen, zog das Spiel in die Breite und stellte die Mähringer Hintermannschaft vor Probleme. Dort stimmte die Zuordnung immer wieder überhaupt nicht, auch die Vorstöße von Kapitän Wohn zusätzlich zu den Angriffen über Fröhlich, Bertl und Seifert konnten nicht gestoppt werden. Prompt folgte Treffer Nummer zwei nach nur zehn Minuten, und es war ein sehenswerter: nach einer Flanke von der rechten Seite war Wohn ungedeckt und traf per Seitfallzieher. Den Gästen war die Verunsicherung nach dem misslungenen Start und zuletzt vier Niederlagen in Folge anzumerken, sie kamen selten nach vorne, die gefährlichsten Angreifer Schneider und L. Kliment wurden konsequent zugestellt, nachrückende Spieler waren eher die Ausnahme. Der FCS seinerseits gönnte sich eine Reihe ausgelassener Möglichkeiten, ansonsten wäre die Partie deutlich früher entschieden gewesen. Dafür sorgte dann mehr oder weniger Seifert, der nach einem weiteren Angriff über außen und der Vorlage von Bertl beim 3:0 richtig stand (32.). Nach diesem Tor ließen der Druck und die Konzentration der Gastgeber etwas nach und Mähring  kam mehr in Ballbesitz; D. Beer hatte die beste Chance des SC vor der Pause, als er nach einem Fehler der Abwehr frei zum Schuss kam, aber hoch über das Tor zielte (40.). In der zweiten Hälfte konnte man zwar den Eindruck gewinnen, dass sich die Mähringer noch nicht ganz mit der Niederlage abgefunden hatten, denn sie versuchten nach vorne zu spielen, aber der richtige Glaube an eine Wende fehlte ihnen dann doch, mehr als eine Schusschance für Kliment sprang insgesamt nicht heraus (74.). Und was machte der FCS? Er kontrollierte die Partie, das ist unbestritten, aber er kam nur selten aus dem Kontrollmodus heraus. Die Zielstrebigkeit Richtung Kasten des jungen Torwarts Nemec blitzte nur noch ab und zu auf, ein Schuss von P. Fuchs (59.) und ein Versuch von Wohn, der fast von einem Missverständnis in der Mähringer Abwehr profitiert hätte (67.), sowie ein Abschluss von Hofmann (69.) waren die Ausbeute der ersten halben Stunde. Ansonsten allerdings beschränkte sich die Heimelf etwas zu sehr auf das Verwalten des Ergebnisses, und weil das eher nicht der Stil des FCS ist, schlichen sich kleine Ungenauigkeiten ein, die der SC Mähring, auch weil ersatzgeschwächt, an diesem Tag nicht nutzen konnte. Es bleibt die Frage, wie die Mannschaft agiert, wenn sie in den kommenden Wochen gegen schwierigere Gegner wieder über die komplette Spielzeit gefordert ist. Notwendig ist in jedem Fall, dass alle Mannschaftsteile 90 Minuten lang effektiv zusammenarbeiten, so wie es mustergültig beim 4:0 praktiziert wurde (78.), als der Angriff von Fröhlich ausging, der Ball auf die linke Seite gelangte und von dort einmal quer zum Tor lief, wo Verteidiger Saalfrank parat stand, der nach einer Reihe von Vorlagen in den letzten Wochen dieses Mal selbst Torschütze war. Die Auswechslungen von Wohn oder Bertl in der Schlussviertelstunde machten deutlich, dass alle zu dieser Zeit schon an die kommende Aufgabe in Steinmühle dachten und Schonung angesagt war. Die letzten zehn Minuten plätscherten dann auch in Ruhe dahin, und mit dem Abpfiff durch den guten Schiedsrichter Baierlipp hatte der FCS drei weitere wichtige Punkte sicher, mit denen sich gut auf die Zielgerade der Vorrunde einbiegen lässt.

Die Aufstellung: Fraga da Silva – Luber, Saalfrank, P. Fuchs, Löffler (Jung) – Wohn, Hofmann, Bertl, M. Fuchs, Seifert (Schijabiew, Barthold) – Fröhlich.