Personalnot – Kampf – Punktgewinn

Auf den ersten Blick nimmt sich die Bilanz des 1.FC Schwarzenbach am Doppelspieltag der Kreisliga Süd nicht berauschend aus: einem 0:1 (0:1) beim SV Mitterteich II folgte ein 2:2 (1:1) gegen den FC Tirschenreuth, damit gab es nur einen Zähler für die Habenseite des Punktekontos. Auf den zweiten Blick nötigen die Leistungen aber doch Respekt ab, denn zweimal stand dem FCS keine Laufkundschaft gegenüber, und die personelle Situation schwankte zwischen äußerst kritisch und bedenklich, sodass dieser Zähler am Ende noch sehr wichtig werden kann in einer Liga, deren Mittelfeld sieben bis acht Mannschaften umfasst.

Was also wäre gewesen, wenn der FCS hätte vollzählig antreten können? Die Chancen auf mehr Punkte hätten sicher besser gestanden und das Glück hätte stellenweise auch nicht so sehr strapaziert werden müssen. Aber dieses Glück hatten sich die Spieler, die zur Verfügung standen , redlich erarbeitet und durften sich so verdient über den Punkt gegen Tirschenreuth freuen. Beide Partien wiesen ein ähnliches Muster auf: zunächst waren die Gegner aus der Oberpfalz die spielbestimmenden Teams und lagen verdient in Führung, mit zunehmender Spieldauer fand sich der FCS aber, konnte zulegen und sowohl den SVM als auch den FCT in Bedrängnis bringen. Die Sache mit dem Finden war vor allem am Freitag eine Kunst, denn praktisch eine ganze Elf fiel aus, mit Jung und Gruber spielten zwei Nachwuchskräfte von Beginn an und mit Simon Becher saß nur noch ein Feldspieler auf der Bank. Die fehlende Abstimmung merkte man beim frühen 1:0 (3.), als Seitz eine Hereingabe von Routinier Hamann einschieben konnte. Mitterteich war in der Folge energischer und hatte auch körperlich Vorteile, Greim (19.) und Heinz (30.) hatten die besten Möglichkeiten, doch Becher war immer auf dem Posten, ebenso wie bei einem Zeus-Kopfball gleich nach der Pause. Langsam gelang es dem FCS aber, die Hausherren aus dem Strafraum zu halten, sodass Distanzschüsse sich häuften, die nicht allzu platziert waren. Auf der anderen Seite trauten sich die jungen Gäste immer mehr zu, Luber organisierte die Abwehr, Jung und Gruber auf rechts sowie Seifert auf links konnten sich immer wieder durchsetzen. Die beste Chance bot sich nach 63 Minuten, als die nicht ganz sattelfeste Abwehr des SV den Ball nicht wegbekam und Pfosten, Torwart Eckert und viele Abwehrbeine die Führung retten mussten. Wie heißt es so schön: das Spiel wogte hin und her mit Möglichkeiten für beide Seiten, aber besonders dem FCS fehlte der Spieler, der aufgrund seiner Erfahrung in dieser Position ruhig vor dem Kasten geblieben wäre, so musste man mit einer knappen Niederlage nach Hause reisen – und mit Ärger über Schiedsrichter Kink, der sich auf Nebenschauplätze einließ und zwar nicht spielentscheidend eingriff, aber den Rhythmus immer wieder störte, wenn die Grün-Weißen in einer Druckphase waren. Sein Kollege Morgener (Kulmbach) blieb am Montag deutlich ruhiger und auf das Spiel konzentriert, das eine Menge interessanter Momente bot. Auch in dieser Partie war der Gegner lange Zeit stärker und ließ sich auch von einem frühen Rückstand nicht irritieren: Seifert war im Strafraum gefoult worden und Fröhlich hatte den fälligen Elfmeter im Nachschuss verwandelt (5.). Danach war der Aufsteiger aber vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt, denn Tirschenreuth übernahm schnell das Kommando. Angeleitet von Spielertrainer Vaclavik entwickelten die Gäste spielerische Lösungen gegen den wieder etwas verstärkten, aber noch immer bei weitem nicht kompletten FCS, mit viel Bewegung und sicherem Passspiel schufen sie immer wieder Räume für Abschlüsse. Kratochvil antwortete auf das 1:0 mit einem gefährlichen Schuss und Schneider war beim Ausgleich einen Tick schneller an der Flanke als sein Gegenspieler (28.). Lauterbach setzte seinen Versuch an die Latte (33.), Weiß hatte eine gute Freistoßgelegenheit (45.), weitere Chancen konnten oft erst im letzten Moment unterbunden werden. Schwarzenbach befreite sich nur hin und wieder mit Kontern, die aber gefährlich blieben, weil die Tirschenreuther Abwehrspieler zu viel Platz ließen. Seifert, der inzwischen ein Antreiber auf der linken Seite ist (16.), Schijabiew (43.) und Fröhlich (49.) schafften nichts Zählbares bei den Entlastungsangriffen, stattdessen kassierte der FCS 1:2 (51.), als Vujtech schlitzohrig nur den Fuß in eine Hereingabe hielt und die Kugel an Becher vorbei brachte. Der FCT dominierte in dieser Phase deutlich, machte aber das womöglich entscheidende Tor nicht, auch weil Becher bei Vaclaviks Schuss auf dem Posten war (60.). Etwa ab dieser Zeit gelang es den Saalestädtern, sich ein wenig zu befreien, mit viel Willen und Fitness fand Schwarzenbach den Weg zurück ins Spiel. Trotz großer Laufarbeit blieben die Spieler bissig, boten sich an und kreierten Chancen. Linke (69.) und Seifert verpassten ein Tor knapp, auf der Gegenseite klärte Becher in höchster Not bei einem der jetzt zahlreicher werdenden Tirschenreuther Konter (70.). Die Gastgeber gaben die Hoffnung auf den Ausgleich nicht auf und wurden nach 85 Minuten belohnt: Kapitän Wohn, der auf die Zähne biss und mitwirkte, wurde freigespielt und überlupfte Torwart Schirmer zum 2:2. Definitiv nicht unverdient aufgrund der Leistungssteigerung, aber trotzdem etwas glücklich, denn direkt davor hatten Vaclavik und Weiß glänzende Konterchancen vergeben. Und gezittert werden musste bis zum Ende, denn in der 90. Minute stand Vujtech wieder am Pfosten bereit, traf nach einer Flanke dieses Mal aber erst das Aluminium und dann Becher. So konnten sich mit dem Abpfiff auch die verletzten Spieler über ein Remis freuen, das den FCS auf Kurs hält und Hoffnung für die Spiele macht, wenn die personellen Möglichkeiten wieder besser aussehen.

Die Aufstellungen: Becher – Jung, A. Armstark, Luber, Löffler – Seifert, Gruber, Fröhlich, P. Fuchs, Linke – Anders (in Mitterteich); Becher – Luber, A. Armstark, S. Mildner, Löffler (Jung) – Linke, Wohn, Gneidin, Seifert, Schijabiew (Gruber) – Fröhlich.

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