Nur 20 Minuten Spannung

Wer 4:0 führt und nur noch 20 Minuten zu spielen hat, der kann es auch einmal ruhiger angehen lassen. Ob die Spieler des 1.FC Schwarzenbach am vergangenen Sonntag so gedacht haben, lässt sich nicht sagen, in jedem Fall ließen sie die Reserve des ASGV Döhlau nach der klaren Führung noch einmal auf- und sogar bis auf zwei Tore herankommen. Am insgesamt völlig verdienten 4:2 (2:0)-Auswärtserfolg des FCS änderten die Treffer aber nichts mehr; mit diesem Dreier bleiben die Grün-Weißen in der Rolle des Verfolgers.
Nach dem Drittletzten Wiesla Hof II nun also der Vorletzte ASGV Döhlau II – wenn die eine Partie klar und deutlich 7:0 endet, muss das Ergebnis in der nächsten noch höher ausfallen. Aber so logisch funktioniert Fußball dann doch nicht. Wo die Hofer ihr Heil in der Defensive suchten, nahm der Aufsteiger aktiv am Spiel teil und versuchte, die Abwehr des Tabellendritten immer wieder zu beschäftigen. Das funktionierte in der ersten Halbzeit aber nur bedingt, denn vor der Pause war der FCS die deutlich druckvollere Mannschaft. Die Angriffe wurden gut abgefangen, dem schnellen Umschalten konnte Döhlau nicht immer folgen. Schon nach acht Minuten war Anders nur mit einem Foul zu bremsen, den berechtigten Elfmeter verwandelte Fröhlich. Das 2:0 besorgte Wohn, der nach einer Flanke von der linken Seite goldrichtig stand (24.). Mit der wieder frühen komfortableren Führung kontrollierten die Schwarzenbacher weitgehend das Spiel, nur Pajger sorgte zweimal vor Becher für Aufregung. Auf der Gegenseite hatte unter anderem Luber mit einem schönen Schuss das dritte Tor auf dem Fuß (29.); das gelang dann Anders gleich nach dem Seitenwechsel per Abstauber, nachdem Bertl auf Haas quergelegt hatte, dessen Versuch Torwart Zahr nur abprallen lassen konnte (48.). Die Entscheidung schien gefallen, zumal es noch einige weitere Möglichkeiten in den Folgeminuten gab. Nichts Hundertprozentiges, aber ausreichend, um Döhlau in Schach zu halten. Aber die Gastgeber bäumten sich unter den Augen von Cheftrainer Jürgen Gahn noch einmal auf und profitierten von einem FCS, der es ruhiger angehen ließ. Aber damit bekam Becher mehr zu tun, als ihm lieb sein konnte; nach etwas mehr als einer Stunde musste er hellwach sein, um innerhalb kurzer Zeit gegen Pajger, Dabak und Polzer zu klären. Gegen eine im Vergleich zu Wiesla personell deutlich besser besetzte Mannschaft aus Döhlau fiel es den Gästen schwer, den Spielfaden wieder aufzunehmen; sie hatten aber Glück, dass der ASGV früh weit aufmachte, so konnte Fröhlich den ersten echten Konter in dieser Phase zum 0:4 abschließen (75.) und damit alle Unsicherheiten beseitigen. Trotzdem gab der Dreizehnte der Kreisklasse nicht nach und wurde für ein engagiertes Spiel belohnt. Ihr Bester an diesem Tag, Skale, traf zunächst per Foulelfmeter – Wirth sollte Dürrschmidt zu Fall gebracht haben, wobei selbst der schmunzeln musste (81.) und dann mit einem schönen Freistoß um die Mauer an den rechten Innenpfosten (91.). Der war aber gleichzeitig die letzte Aktion der Partie, sodass der FCS im letzten Auswärtsspiel des Jahres erfolgreich blieb.
Die Aufstellung: Becher – Scharrer, Saalfrank, P. Fuchs, Luber (L. Wirth) – Wohn, Linke, Fröhlich, Bertl (Großmann)– Anders, Mikuta (Haas).