Nicht von Spiel zu Spiel denken – oder doch?

Alle reden vom Topspiel – wir nicht. Na gut, schon ein wenig. Die Partie am Samstag gegen den TSV Konnersreuth (Anstoß 15.30 Uhr in Förbau) hat es verdient, schließlich steht sich das Topduo der Kreisliga Süd gegenüber, das seit Wochen im Gleichschritt vorneweg geht und sich zuletzt vvon den anderen Spitzenteams ein wenig absetzen konnte. Die Stiftländer besiegten dabei in Serie nicht weniger als den starken Aufsteiger SpVgg Weißenstadt, die nicht zu unterschätzende SpVgg Wiesau, den aufstrebenden TSV Thiersheim und den Meisterschaftsfavoriten SpVgg Selb 13. Wie die SG Schwarzenbach/Förbau hat der TSV bislang sieben Siege und nur ein Unentschieden aufzuweisen, ein 3:3 gegen Waldershof. Heißt mit anderen Worten: die Mannschaft von Trainer Sascha Haberkorn ist verwundbar, aber sie muss schon ihren Teil dazu beitragen und Schwächen zeigen, wenn der Gegner etwas ausrichten soll, ansonsten tritt sie konstant und stabil auf (erst sechs Gegentore). Hört sich irgendwie nach Saalestadt an? Auf jeden Fall, und deshalb stehen die beiden Mannschaften auch zurecht ganz oben in der Tabelle. Der Unterschied liegt neben den Äußerlichkeiten in der Kaderstruktur: wo sich die SchwrazFös erst finden mussten und das auch erstaunlich schnell geschafft haben, hält bei den Konnersreuthern ein fester Stamm seit Jahren zusammen. Vier Neuzugänge gab es vor der Saison, drei davon aus der eigenen Jugend und dazu ein Rückkehrer, der es in sich hat, denn Torwart Fabian Scharnagl war über Jahre Keeper beim großen Nachbarn SV Mitterteich und verdrängte den sicher auch nicht schwachen Dominik Wolf. Die Feldspieler sind allesamt gestandene Mannsbilder, wie man weiß, im besten Fußballeralter und ein eingeschworenes Team, das seit Jahren darum kämpft, wieder in die Bezirksliga aufzusteigen. Routiniers wie Pötzl und Wenisch in der Abwehr, Lang und Baumgärtner im Mittelfeld, Pirner (5 Tore), Hecht (4) oder Schicker im Angriff – die Liste ließe sich fortsetzen, wohl dem Trainer, der so eine Auswahl hat. Es werden vielleicht Nuancen darüber entscheiden, ob sich die Partie zu einem Knüller entwickelt oder ob der gegenseitige Respekt so groß ist, dass wie zum Auftakt der Saison gegen Arzberg eine Aktion nach vielem Taktieren genügen muss, um den Sieger zu ermitteln. Doch was würde die erste Saisonniederlage (und immer noch: die erste Niederlage für die SG überhaupt!) für die nächste Zeit bedeuten? Alle reden vom Topspiel, alle reden von diesem Wochenende, aber es geht ja weiter. Sollten die Gäste gewinnen, hätten sie beste Chancen Richtung Halbzeitmeisterschaft, denn für sie sind die meisten schweren Brocken dann aus dem Weg geräumt (siehe oben). Wäre die SG erfolgreich, hätte sie sich weiter Abstand zu den Verfolgern verschafft – und ganz nebenbei schon jetzt mehr Zähler auf dem Konto als TuS oder FCS am Ende der abgebrochenen Saison – und könnte mit noch größerer Zuversicht an die kommenden Aufgaben herangehen, denn die lauten eben Wiesau, Thiersheim, Weißenstadt und Selb 13 plus Arzberg zum Beginn der Rückrunde. Es ist also auf keinen Fall ein Fehler, über das einzelne Wochenende und das einzelne Spiel hinauszublicken, weil sich gerade für die Saalestädter jetzt im Herbst entscheiden könnte, welche Ziele sie nach der Winterpause anpeilen können. Der Gedanke an einen vielleicht doch möglichen, eventuellen, man weiß ja nie, was geht… Aufstieg darf dabei ruhig zweitrangig sein, wenn die Spieler merken, dass sie gegen Teams auch aus der obersten Kategorie bestehen können, dann wissen sie auch, was nächste Saison möglich ist, wenn ein Aufstieg auch der Satzung nach erlaubt wäre. Die Werkzeuge dazu haben sie, um in ganz verschiedenen Situationen klaren Kopf zu behalten, das ist in den vergangenen Spielen deutlich geworden, die personellen Möglichkeiten sind gegeben. Auch wenn Patrick Bertl erst einmal nicht zur Verfüung steht, finden sich doch Alternativen, das System kann angepasst werden. Die SG hat keine „Riesen“ wie die Konnersreuther aufzubieten, aber Akteure, die das Spiel suchen, sie müssen und werden sich auch am Samstag nicht verstecken. Und sie werden sicher mit guten Erinnerungen auflaufen: drei Jahre am Stück konnte der FCS die Schwarz-Weißen sogar auswärts immer bezwingen, und das letzte Aufeinandertreffen mit der TuS konnten die Konnersreuther auch nicht für sich entscheiden, Doppeltorschütze Hauer sicherte den Förbauern ein Remis. Es darf also doch ein bisschen mehr vom Topspiel geredet werden, nur die Zeit danach sollte niemand vergessen.

Die auf dem Papier deutlich leichtere Aufgabe hat ebenfalls am Samstag die SG FCS II/TuS II/SVO III. Um 13 Uhr empfängt sie in Förbau die SG Marktredwitz II. Die Marktredwitzer Reserve ist mit nur einem Sieg Tabellenletzter, sie leidet sicher darunter, dass die 1. Mannschaft als Absteiger aus der Kreisliga ebenfalls einen schweren Stand in der Kreisklasse hat und jeden Spieler braucht. Ergebnis ist eine bunt zusammengewürfelte Mannschaft aus ganz jungen und schon etwas reiferen Spielern, die sich aber nicht hängen lassen und doch achtbare Ergebnisse erzielen. Die Dreier-SG ist natürlich trotzdem der Favorit und will sich kein Blöße geben, aber da war doch was mit den Schlusslichtern – Stichwort Furthammer II… Konzentration kann nicht schaden, dann sollte sich das Team durchsetzen können und weiter mit an der Spitze der A-Klasse bleiben.