Müssen will auch gekonnt sein

Kaum hat man, was man will, fangen die Schwierigkeiten an, weil die Begehrlichkeiten wachsen. So geht es in dieser Woche auch dem FCS: da ist die 1. Mannschaft wieder Tabellenführer in der Kreisklasse, aber Zeit zum auf-die-Tabelle-schauen und sich Zurücklehnen ist nicht vorhanden. Gleich drei Mannschaften lauern in unmittelbarer Reichweite und warten auf einen Ausrutscher, um wieder vorbeiziehen zu können. An diesem Wochenende scheint vor allem der TuS Förbau mit Wiesla Hof II eine lösbare Aufgabe vor sich zu haben; der BSC Tauperlitz ist sicher genauso Favorit gegen die SG aus Erkersreuth und Selb-Plößberg wie Viktoria Hof beim Nachbarn in Martinlamitz, die beiden Spiele sind aber doch einen Tick unberechenbarer. Und der Spitzenreiter? Der kann sich doch zurücklehnen und mit halber Kraft gegen das Schlusslicht vom ATS Hof/West II antreten, oder? Nein, so einfach ist es ganz sicher nicht. Zwar liegen Fußballwelten zwischen den beiden Teams, zum Beispiel über 40 Punkte oder 60 geschossene Tore mehr und nicht zuletzt steht einem wichtigen Auswärtssieg der Schwarzenbacher zuletzt eine böse Klatsche der Hofer gegen die Viktoria gegenüber. Doch andererseits erinnert sich bestimmt jeder Spieler des FCS an ein sehr mühsames 1:0 in der Hinrunde und weiß auch, dass dem ATS womöglich die allerletzte Chance ins Haus steht, doch noch irgendwie in Richtung Relegationsplatz zu gelangen. Es kommt vielleicht darauf an, welche Aufstellung die Westler bieten können, wie sich der Aufstiegskampf bei der 1. Mannschaft entwickelt; vor allem aber ist es wieder wichtig, wie die Schwarzenbacher selbst an die Arbeit gehen. Sie müssen die Favoritenrolle an- und selbst die Kontrolle über das Spiel übernehmen, dann haben sie das Personal und die Qualität, um diese Aufgabe erfolgreich zu meistern, bevor dann noch ganz andere Herausforderungen anstehen – nur am Rande: die Zauberworte heißen Pokal und Derby…Anstoß in Hof ist am Sonntag um 14.30 Uhr.

Die 2. Mannschaft ist wieder im Lot nach dem Sieg in Weißdorf. Allerdings war auch allen klar, dass zwei so unterschiedliche Halbzeiten wie gegen Waldstein II nicht immer zu einem Erfolg reichen werden. Auf Torwart Carlos Fraga da Silva ist zwar eigentlich immer Verlass, aber der Kräfteverschleiß war vergangene Woche so groß, dass eine ganze Spielhälfte lang Zittern angesagt war. Und einfacher oder kräfteschonender wird es an diesem Sonntag nicht: der FC Zell liegt im Mittelfeld der A-Klasse und hat sicherlich einige Reserven, um 90 Minuten lang Tempo machen zu können. Genauso wie der FCS haben aber auch die Zeller keine Ambitionen mehr nach oben, sodass beide Teams frei aufspielen können. Anstoß in Zell ist um 15 Uhr.