Moschendorf leistet sich zu viele Fehler

Es gibt Menschen, die freuen sich beim Fußball über schöne Spielzüge; andere bevorzugen taktische Raffinessen. Anhänger des körperbetonten Spiels kamen am vergangenen Freitag beim 5:0 (3:0) des 1.FC Schwarzenbach gegen den VfB Moschendorf auf ihre Kosten.

Das Saisonende könnte für die Spieler und Anhänger des FCS gerne so ruhig werden die Partie gegen die Hofer Vorstädter, doch daran wird ernsthaft keiner glauben. Mit der SG Regnitzlosau II, dem TuS Förbau und schließlich dem BSC Tauperlitz warten drei Klubs, die allesamt ein Interesse daran haben, dem Tabellenführer Zähler abknöpfen, wenn auch aus ganz unterschiedlicher Motivation heraus. Fast sicher ist seit dem letztem Wochenende, dass die Schwarzenbacher mindestens die Relegationrunde um einen Platz in der Kreisliga erreicht haben, denn der Vorsprung auf den BSC beträgt jetzt acht Punkte. Aber auf diese Lotterie will sich ganz bestimmt niemand einlassen, folglich sollten optimalerweise drei Siege folgen, um dem unnachgiebigen Verfolger Viktoria Hof keine Möglichkeit zum Überholen zu bieten. Wird dabei so konsequent gespielt wie in den ersten 25 Minuten gegen Moschendorf, stehen die Chancen für diese Ausbeute nicht schlecht. Denn in dieser Zeit legte der FCS den Grundstein für seinen Erfolg, weil er die Schwachstellen des VfB erkannte. Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Bezirksjugendleiter Thomas Eichelsdörfer nahm die Partie schnell Fahrt auf, Bertl erzielte den Führungstreffer praktisch mit dem ersten Angriff (3.). Die Platzherren merkten schnell, dass sie nur überlegt spielen und den Ball laufen lassen mussten, um die oft sehr ungestüm angreifenden Moschendorfer auszuhebeln. In die sich bietenden Lücken stießen sie immer wieder, Pascal Fuchs gelang nach einem langen Ball über die Abwehr ein Traumtor zum 2:0 (16.), als er die Kugel über Keeper Orlov hinweg ins Tor lupfte. Und auch das dritte Tor fiel, weil Bertl im richtigen Moment startete und freistehend einen Pass von Mikuta aufnehmen konnte (24.). Dem VfB fehlte die ordnende Hand eines Paul Kirchgesner, der verletzt nur auf der Zuschauerbank sitzen konnte. Die Gäste spielten durchaus schnell nach vorne und versuchten, Druck aufzubauen, aber oft ging ein Pass 25 Meter vor dem Tor ins Leere oder der Angreifer ließ sich zu weit abdrängen. So deutete sich früh an, dass bei aufmerksamem Abwehrverhalten eigentlich nichts anbrennen konnte für den FCS, der seinerseits einige Möglichkeiten vergab, weil die Konzentration in der Offensive nicht immer ganz hochgehalten wurde. Dazu mussten die Akteure aufpassen, um dem teils sehr harten Einsteigen der Hofer zu entgehen. Der junge Schiedsrichter Gündüz (Kulmbach) erkannte diese Situationen, hätte aber manche davon mit früher verteilten Gelben Karten wohl verhindern können. Insgesamt machte er mit erst 18 Jahren aber eine gute Figur, er wurde von den bis zu doppelt so alten Spielern ohne weiteres respektiert. Die zweikampflastige Partie setzte sich bis weit in die zweite Hälfte fort, der FCS sicherte lange Zeit das Ergebnis mit gezielten Angriffen, um den VfB vom eigenen Kasten wegzuhalten. Schwung kam wieder ins Spiel mit den Einwechslungen von Haas und Özten in den Schlussminuten, denen auch die letzten Treffer der Partie gelangen: Haas schob nach einem Querpass des durchgebrochenen Bertl ein (83.) und Özten „ignorierte“ Bertl erfolgreich und überwand Orlov mit dem letzten Angriff des Spiels.

Die Aufstellung: Becher – Scharrer, Luber, Saalfrank – P. Fuchs, Wohn, Linke, Fröhlich, Mikuta – Bertl, Anders (Haas, Özten).