Mittendrin und doch hintendran

Stille Zeit, fußballlose Zeit – selbst rund um die Feiertage gilt das nur bedingt. Die ersten Bundesligisten sind schon vor dem Jahreswechsel auf dem Sprung ins Trainingslager und bei den Amateuren startet die Saison der Hallenturniere erst richtig. Im Fall des FCS heißt das: am Sonntag treten die C-Juniorinnen in Weidenberg an, die Herren spielen am 11.1. in Münchberg und eine Woche später in Weißenstadt und die Alten Herren sind am 18.1. in Gefrees zu Gast. Keine Zeit also zum Durchschnaufen? Doch, denn bis 2.1. ist wegen der Sperrung der Grundschulturnhalle definitiv trainingsfrei, das Neujahrsspiel am 6.1. darf auch eher locker gesehen werden. Es gibt also für alle Beteiligten doch die Gelegenheit, kurz zurückzuschauen, und die bisherige Saison Revue passieren zu lassen. Die Damen werden einigermaßen zufrieden mit dem Verlauf ihrer zweiten Spielzeit sein, stehen doch inzwischen zwei Siege zu Buche; aber sie wollen mehr, das haben sie bereits anklingen lassen. Die Mädchen entwickeln sich weiter, kanalreinigung tut die verkleinerte Runde auf jeden Fall gut. Die SchwaMas müssen hier und da Durststrecken überwinden, aber der Unterbau macht auch in allen Bereichen seine Fortschritte. Und die Herren? Die 2. Mannschaft hat ihren Platz in der A-Klasse gefunden und berappelt sich nach dem verlorenen Jahr in der Kreisklasse wieder. Sieht es mit dem Personal ordentlich aus, steigen die Chancen auf Erfolge, so einfach lautet die Gleichung. Wenn die Umstände stimmten, konnten Siege eingefahren werden, der FCS II hat sich im hinteren Mittelfeld der A-Klasse Fichtelgebirge eingereiht und kann mit dieser Platzierung vermutlich erst einmal ganz ordentlich leben. Die Kräfteverhältnisse in der Liga scheinen relativ eindeutig mit drei bis vier Teams an der Spitze und vielen Mannschaften dahinter, die sich nicht viel nehmen. So weit, so ziemlich deckungsgleich auch das Fazit für das bisherige Abschneiden der 1. Mannschaft in der Kreisliga Süd. Aber da lohnt es sich, doch noch ein paar Worte mehr zu verlieren. Denn in dieser verrückten Liga geht es um Details über Platzierungen und sogar über Meisterschaft oder Klassenerhalt entscheiden könnten. Nüchtern betrachtet steht der FCS I nach 18 Spielen auf Relegationsrang 13; er hat sechs Spiele gewonnen, dreimal remis gespielt und neunmal verloren – macht 21 Punkte bei einem Torverhältnis von 33:42. 27 Spieler wurden eingesetzt, als bester Torschütze wird aktuell Patrick Bertl mit neun Treffern geführt. Kurioserweise stehen die Schwarzenbacher sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle über dem ominösen Strich: elf Zähler sammelten sie zu Hause, macht Platz 11, auswärts war es ein Punkt weniger und entsprechend ein Platz schlechter. Diese 21 Punkte holten die Grün-Weißen ab dem 4. Spieltag; ein Punkteschnitt von knapp 50 Prozent würde sicherlich auch einigermaßen zufriedenstellen, aber die ersten drei Partien hängen noch nach, als drei Niederlagen quittiert werden mussten. Dass sich die Teams aus der oberen Tabellenhälfte meistens gegen den FCS durchsetzten, ist angesichts der oft schwierigen Personalsituation nicht unbedingt überraschend (Ausnahmen: ausgerechnet beim Tabellenführer Lorenzreuth und gegen die eigentlichen Angstgegner, die neue SG Mitterteich II/Steinmühle); gegen die direkten Kontrahenten hielten sich die Saalestädter meistens gut, aber auch hier tun zwei Begegnungen noch sehr weh: eine komplett unnötige Niederlage setzte es am 1. Spieltag bei der SG Marktredwitz, die seither nicht mehr oft erfolgreich war und Vorletzter ist, ein 3:7-Debakel gab es gegen die SF Kondrau, die sicher genauso unvermutet im Keller stehen wie der FCS selbst. Hätten die Schwarzenbacher da gewonnen…hypothetisch, klar, aber man stelle sich nur einmal vor: mit Erfolgen gegen diese beiden Mannschaften und mit einem Sieg im Nachholspiel bei Röslau II Mitte März stünde der FCS nicht im Kampf gegen die Relegation, sondern nur sechs Zähler hinter der Tabellenspitze! Die Punkte sind nicht einzuplanen, aber das Rechenbeispiel kann verdeutlichen, wie absurd und eng es in der Kreisliga zugeht: die halbe Liga kann aufsteigen, aber zwei Drittel der Mannschaften können genauso gut noch in den Abstiegskampf gezogen werden oder stecken schon mittendrin. Dem Spiel in Röslau kommt für die Schwarzenbacher also schon eine hohe Bedeutung zu, ab diesem Tag müssen fleißig Punkte gesammelt werden, damit es am Saisonende heißt: mittendrin und weiter dabei!