Macht eine Niederlage alles besser?

Spiel um das Finale des Totopokals, der FCS tritt an und kassiert eine deutliche Niederlage. Klingt aktuell? Stimmt, passt aber auch zur Situation vor ziemlich genau einem Jahr. Damals standen die Schwarzenbacher ebenfalls im Halbfinale des Wettbewerbs, sie waren zu Gast just beim 1.FC Marktleuthen und verloren klar mit 1:5. So wie in der Partie gegen Thiersheim an diesem Mittwoch standen Trainer Horst Pankau längst nicht alle Stammspieler zur Verfügung, die, die dabei waren, boten eine gute Vorstellung, konnten das Ausscheiden gegen einen personell klar besser besetzten Gegner jedoch nicht verhindern. Die Konzentration lag damals wie heute dazu noch auf dem Abschneiden in der Liga – 2016 mit Erfolg, denn in den folgenden Wochen wurde die Meisterschaft in der Kreisklasse klar gemacht. Und 2017?  Wiederholt sich die Geschichte, auch wenn es nicht gerade um die Meisterschaft geht, sondern um die endgültige Sicherung des Platzes in der Kreisliga? Kann der FCS Kraft und Motivation aus der Leistung gegen den Bezirksligisten aus Thiersheim schöpfen? Und welche personellen Schlüsse lassen sich aus dem Pokalspiel ziehen? Der Mannschaft hat ein zuallererst spielerisch ausgerichteter Gegner wie der TSV in jedem Fall gut getan, um die eigenen technischen Möglichkeiten wiederzuentdecken. Gegenhalten, Laufarbeit verrichten, wachsam bleiben ist das Eine, sich spielerisch zu befreien und mit Kombinationen zum Erfolg zu kommen, das Andere. Beides wird natürlich auch am Sonntag von Bedeutung sein, wenn der FCS zur abstiegsbedrohten SpVgg Wiesau reisen muss (Anstoß 15 Uhr). Die Wiesauer sind nicht erst seit der Niederlage letzte Woche gegen Steinmühle stark unter Druck, sie werden mit allen Mitteln versuchen zu punkten, auch wenn sie sich etwas Luft verschaffen konnten durch ein 2:1 gegen Fuchsmühl am Freitag abend. Darauf müssen sich die Grün-Weißen einstellen, es wird womöglich weit weniger elegant zugehen als im Pokal. Doch dann kommen auch die individuellen Qualitäten ins Spiel, über die der FCS eben ohne Zweifel verfügt. Dass  Bertl mitspielen konnte, war gegen Thiersheim ein großer Gewinn, aber auch einige Spieler, die zuletzt nicht ganz regelmäßig im Einsatz waren, machten auf sich aufmerksam: Saalfrank machte Dampf nach vorn, die Fuchs-Brüder brachten einen Schuss Aggressivität in die Partie, die in den richtigen Bahnen positiv sein kann. Überlegt man dann, dass noch sechs Stammkräfte fehlten und zum Teil zurückkehren, stehen die Vorzeichen eigentlich nicht so schlecht. Und vielleicht ist auch der Druck der Gastgeberrolle, die bei Wiesau liegt, ein Vorteil, denn leider konnte die Chance in der kurzen Serie ja nicht genutzt werden. Unterschätzt werden dürfen die Stiftländer aber auf keinen Fall und auch eine Konzentration allein auf Spielertrainer Lauton wäre viel zu gefährlich. Mit dem Spiel in Wiesau beginnen für die Schwarzenbacher die Begegnungen gegen Teams aus dem Tabellenkeller, die für beide Seiten mitentscheidend über die Zukunft in der Kreisliga sein werden.

In der A-Klasse geht es da schon deutlich übersichtlicher zu, denn weder der FCS II noch sein Gegner am Sonntag, die SG SpVgg Oberkotzau III/SpVgg Bayern Hof II, haben Ambitionen auf vordere Plätze und absteigen ist bekanntlich kein Thema