Köditz kann nicht mithalten

Vielleicht werden die Verantwortlichen beim 1.FC Schwarzenbach in einigen Wochen auf die Saison 2015/16 zurückblicken und beschließen, dass ausgerechnet eine Niederlage der wichtigste Faktor für den erfolgreichen Abschluss der Spielzeit war. Erfolg würde bedeuten „Aufstieg in die Kreisliga“ und deshalb das „vielleicht“ zu Beginn, denn er ist schließlich noch lange nicht gesichert. Aber der FCS konnte am vergangenen Wochenende eine weitere Hürde nehmen und beim TSV Köditz deutlich mit 7:1 (5:0) gewinnen.
Wie passt das jetzt zum Stichwort Niederlage? Dazu muss man ein bisschen in die Vergangenheit gehen, genauer gesagt auf den Donnerstag vor dem Derby gegen den 1.FC Martinlamitz. An diesem Tag mussten die Schwarzenbacher im Halbfinale des Totopokals beim 1.FC Marktleuthen antreten, eben dort endeten die leisen Träume auf die 1. Hauptrunde im bfv-Pokal des kommenden Jahres und damit einen höherklassigen Gegner aus der Region ziemlich jäh mit einer 1:5 (0:2)-Niederlage. Die fiel womöglich etwas hoch aus, war aber verdient, weil der voraussichtliche Vizemeister der Kreisklasse Süd deutlich bissiger und vor allem eingespielter war. Marktleuthen hatte einen sehr guten Tag erwischt und bekam nach gut zwanzig Minuten klar Oberwasser; Resultat war das 1:0 durch Matuschak. Auch die weiteren Gelegenheiten in der ersten Hälfte hatten die Gastgeber, Fleißner erzielte das 2:0 (36.), wenn auch aus stark abseitsverdächtiger Position. Als Thumser direkt nach der Pause das dritte Tor gelang (47.), schien bereits alles vorbei, doch Mikuta verwandelte nur eine Minute später einen Foulelfmeter zum Anschlusstreffer. In der Folge war der FCS aktiver und druckvoller, tat sich aber gegen körperlich robuste Marktleuthener oftmals schwer, um Richtung Strafraum zu gelangen. Und vieles blieb trotz aller Bemühungen Stückwerk, weil die Eingespieltheit fehlte – gleich sechs Stammspieler standen Trainer Pankau aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung, das machte sich gegen praktisch komplett auflaufende Platzherren irgendwann bemerkbar. Die Grün-Weißen, die zur Verfügung standen, wollten es noch richten, liefen gegen Ende der Partie aber immer wieder in Konter, von denen zwei durch C. Höppler (75.) und erneut Fleißner (80.) zum Endstand genutzt wurden. Den Kampf ums Endspiel verloren, aber wichtige Kräfte für den Saisonendspurt aufbewahrt, ließ sich deshalb schnell als Fazit dieses Abends ziehen. Positiv bemerkbar machte das bereits im Nachbarduell gegen Martinlamitz, als der FCS in Bestbesetzung auflaufen konnte; und auch in Köditz war der Stamm an Bord, wobei Linke eine Verschnaufpause auf der Bank bekam und Becher wegen eines Einsatzes als Schiedsrichter nicht mitwirken konnte. Für ihn stand Carlos Fraga da Silva im Kasten und sah, dass schon nach wenigen Minuten klar war, welche Richtung der Spielverlauf nehmen würde. Wohn (4.), Haas (5.) und Fröhlich (11.) machten schon zu Beginn alle vagen Köditzer Hoffnungen zunichte, Mikuta (25.) und Anders (44.) belohnten ebenfalls eine konsequente Offensivleistung. Nach der Pause ließ es der Tabellenführer etwas gemächlicher angehen und die ein oder andere Chance aus, es reichte noch zu zwei weiteren Treffern durch Fröhlich (54.) und Bertl, der einen Foulelfmeter zum Endstand verwandelte (83.); der Treffer zum 1:6 durch Schmiedeknecht (76.) ließ sich verschmerzen. Die nicht gebrauchte Kraft kann der FCS gut einsetzen, wenn jetzt endgültig die heißen letzten Wochen der Saison anbrechen.
Die Aufstellung in Köditz: Fraga da Silva – Scharrer, Luber, Saalfrank, P. Fuchs – Wohn, Fröhlich, Haas, Mikuta, Bertl (Özten, M. Fuchs) – Anders.