Kein Tor kassiert, aber auch keines geschossen

Ein typischeres Unentschieden kann es wohl kaum geben als das, das am Ende der Partie zwischen der SG Schwarzenbach/Förbau und dem TSV Thiersheim stand: wenige Torchancen, zwei Mannschaften, die sich nichts schenkten, Abwehrreihen, die sicher standen, was sollte anderes herauskommen als ein 0:0. Es ist nicht so, dass es wirklich klemmt bei den Saalestädtern, aber die Leichtigkeit der ersten Wochen ist gerade etwas abhandengekommen.

Man darf die Kirche ruhig im Dorf lassen, falls man mit einem leicht sorgenvollen Auge auf die letzten Ergebnisse der SG blicken sollte: ein Remis gegen das Spitzenteam aus Konnersreuth, ein knapper Sieg in Wiesau und nun das torlose Remis gegen Thiersheim, also gegen Mannschaften, die ebenfalls hohe Ansprüche haben – die Wochen zum Ende der Vorrunde sind nicht nur kräftemäßig hart, sondern bescheren auch die Gegner, die bei allem Respekt mehr abverlangen als die Teams aus dem unteren Drittel. Da ist es ja grundsätzlich nicht verkehrt, wenn hinten die berühmte Null steht und die Abwehr sollte auch in den kommenden Wochen so stabil stehen, wenn es noch in Serie gegen Selb, Weißenstadt und Arzberg geht. Aber auf der anderen Seite des Spielfeldes hat es zuletzt gegen Kirchenlamitz mehr als einmal geklingelt; sicher kein Zufall, dass sich die SG seit dem Ausfall von Patrick Bertl schwerer tut. Er bringt neben seinem enormen Tempo auch noch den Schuss Unberechenbarkeit mit, der aktuell fehlt und der den übrigen Angreifern den nötigen Raum verschafft, um sich erfolgreich zu positionieren, um Vorlagen zu verwerten oder die Kollegen zu bedienen. Die Anläufe und die Spielzüge gehen immer wieder bis vor das Tor, aber die Angreifer können sich nicht entscheidend durchsetzen. Gegen Thiersheim wirkte das Spiel flüssiger, insgesamt energischer und zielgerichteter als in Wiesau, doch zu oft war schon auf Höhe des Strafraums Schluss mit diesem Fluss. Der TSV hatte einen dichten Riegel aufgebaut und fairerweise muss man auch sagen, dass die Gäste nicht zwingend darauf aus waren, selbst initiativ zu werden. Stürmer Werner sollte mit langen Bällen gefüttert werden, aber entweder kamen sie nicht an oder er stand gegen die Abwehr der Saalestädter auf verlorenem Posten. Seine Gegenüber Andörfer und Bablli hatten einen genauso schweren Stand; die Zweikämpfe wurden von beiden Teams schnell angenommen und bis zum Ende geführt, das ergab Intensität, aber kaum echte Torchancen. Ganze zwei waren vor der Pause zu verzeichnen: Bertl setzte erst einen Freistoß über das Tor (28.), dann bereitete er mit einer scharfen Ecke Torwart Lauterbach Probleme, den Wackler konnte jedoch niemand nutzen (43.). Der Auftakt der zweiten Hälfte verhieß Besserung im Sinn von mehr Aktionen vor den Toren, denn als Werner einmal Platz zum Schuss hatte, musste Meister schnell parieren und sich bei der folgenden Ecke bei Luber bedanken, der einen Kopfball auf der Linie abwehrte (48.). Die Platzherren antworteten mit einem Spielzug über Langer auf Bertl, dessen Schlenzer knapp am linken Pfosten vorbeiging (50.). Es folgte der Ärger von Greim, der eine Ecke um Fußlänge verpasste (55.) – und wieder viele Duelle zwischen den Strafräumen. Es durfte einfach nichts passieren und es passierte kaum etwas, da sorgten Kinderbälle, die auf den Rasen rollten oder die ausgiebige Suchaktion nach einem Fußball in der Hecke fast für mehr Aufsehen. Thiersheim wollte einen Zähler und vielleicht noch die eine Gelegenheit zum Überraschungserfolg, die SG wollte mehr, fand aber die passenden Mittel nicht. Wer also nur einen Fehler machte, der würde die Partie wohl verlieren. Genau zwei solcher Unsicherheiten geschahen: als der TSV eine Kerze im Strafraum produzierte, versuchte es Greim im Nachsetzen, verzog aber den Schuss (83.) und nach dem eigentlich ersten schnellen Konter der Gäste musste ein Foulspiel die Situation lösen, den folgenden Freistoß zielte Pollak genau auf Torhüter Meister (91.). Es sollte einfach kein Treffer fallen an diesem Tag; was bei den Thiersheimern für eine gewisse Zufriedenheit sorgte, löste bei der SG viel Kopfschütteln nach dem Schlusspfiff aus – die Suche nach frischen Ideen begann direkt auf dem Rasen.

Die Aufstellung: Pas. Meister – Luber, Weiß, Saalfrank, Löffler (Pat. Meister) – S. Bertl, Hauptmann, Langer, Greim, Bablli (P. Fuchs, Letfuß) – Andörfer (Geyer).