Irgendwann musste die Luft mal draußen sein

Marc Sommer ist seit diesem Sonntag der Trainer des alleinigen Tabellenführers in der Kreisliga Süd. Nachdem er mit seinem VfB Arzberg bereits unter der Woche gegen Kondrau erfolgreich war (3:1), beobachtete er am Sonntag den 2:0 (1:0)-Sieg der SpVgg Weißenstadt über die SpVgg Saalestadt, die jetzt Platz 2 in der Tabelle innehat. Ob er viele Erkenntnisse für die eigenen Duelle gegen die beiden Teams gewonnen hat, ist fraglich, zu wenig passierte aus dem Spielfluss heraus. Während die Gastgeber mit so gut wie kompletter Besetzung antraten, mussten die Saalestädter wieder auf viele Akteure verzichten. Weißenstadt nutzte die dadurch entstehende Unordnung früh zu den entscheidenden Treffern, die Heimelf erzwang Fehler durch frühes Stören: Stäudel zirkelte einen umstrittenen Freistoß von der Strafraumkante ins linke obere Eck (9.), Lenk hatte nach einer zu schwachen Abwehraktion freie Bahn (13.). Erst danach fingen sich die Saalestädter und gingen ebenfalls etwas konsequenter zu Werke, Patrick Bertl, Greim und Degel verzogen entweder oder scheiterten an Torwart Dürbeck. Die Atmosphäre war wie gewohnt hitzig, auf und neben dem Platz, Schiedsrichter Kilinc zog sich immer wieder den Unmut beider Seiten zu. Insgesamt verteilte er vier Gelb-Rote Karten und eine Zeitstrafe, bei Spielende standen acht Weißenstädter neun Gästen gegenüber. Diese Strafen waren aber allesamt berechtigt, in anderen Situationen fehlte ihm etwas die Linie. Kurz vor der Pause musste D. Wolf (wie später auch alle anderen) wegen wiederholten Foulspiels vom Feld, nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel folgte Patrick Bertl. Für die Platzherren war die Situation ideal, sie zogen sich zurück und warteten ab. Den SchwarzFös fehlte heute aber die Frische, öfters die körperliche Präsenz und die Routine, um sich in die Partie zurückzuarbeiten. Anders (66.), zwei abgewehrte Versuche (70.), ein Distanzschuss von Luber (82.) – bei allem Bemühen fehlte die ganz große Gefährlichkeit in den Aktionen. Zum Ende hin musste Stäudel für 10 Minuten vom Platz, ihm folgten Löffler (89.) und M. Wolf mit Platzverweisen. Es braucht bei der Saalestadt jetzt schlicht Rückkehrer und frische Kräfte, um für die nächsten Aufgaben gerüstet zu sein, eine Niederlage ist erst einmal kein Beinbruch. Am Freitag spielen die Saalestädter im Pokal gegen den FC Lorenzreuth (in Schwarzenbach), am Sonntag empfangen sie den FC Tirschenreuth.

Die 2. Mannschaft musste ihr Spiel beim FC Hohenberg-Schirnding absagen, am kommenden Sonntag erwartet sie den TuS Erkersreuth II.