Im Schwebezustand

Eine Woche ist es jetzt her, dass der größte Erfolg des FCS seit 15 Jahren offiziell wurde: die Meisterschaft in der Kreisklasse Nord war nach dem Derbyerfolg gegen Förbau und dem Remis von Viktoria Hof gesichert und der Aufstieg in die Kreisliga stand fest. Eine lange Feiernacht schloss sich an, und seitdem? Es ist ein wenig Ruhe eingekehrt im Clubheim und auf dem Spielfeld, und das ist vielleicht auch ganz gut so. Manch einer wird auch acht Tage nach dem großen Moment noch etwas schweben, das Gefühl, es endlich geschafft zu haben, ist ja auch kein alltägliches. Was soll denn jetzt noch kommen? Zum Beispiel der für hoffentlich lange Zeit letzte Spieltag in einer Kreisklasse an diesem Wochenende, gerade gegen den BSC Tauperlitz, der seinen Teil zur Feierlaune beigetragen hat. Rein sportlich geht es um nichts mehr in dieser Partie, der FCS ist und bleibt Erster, der BSC Dritter in der Tabelle. Doch es ist sicher kein Nachteil, wenn die Saison mit einem Spiel bei einem Gegner endet, der lange Zeit auf Augenhöhe war und vor dem viele Beobachter bis zu seiner Schwächephase gewarnt haben. Auf diese Weise wird allen Akteuren schnell wieder bewusst, dass man sich auf dem Erfolg nicht einfach ausruhen kann – die Tauperlitzer werden sich zum Abschluss und zuhause noch einmal stark präsentieren, und der Meister (ja, das Wort hört sich schon sehr gut an) wird auch nichts herschenken wollen, um nicht mit dem Makel einer Niederlage in die Sommerpause zu gehen. Daraus könnte sich ein interessantes Spiel entwickeln, in dem womöglich nicht jeder Zweikampf bis zur letzten Konsequenz geführt wird und sich dadurch Räume ergeben, über die sich zwei spielerisch veranlagte Teams sicher freuen würden. Aber tatsächlich erst gegen 15.45 Uhr am Sonntag – die Begegnung beginnt bereits um 14 Uhr – ist die Spielzeit abgeschlossen, und dann können alle kurzzeitig wirklich schweben, ehe es schon bald wieder an die Vorbereitung geht. Dann ist auch ein anderer Schwebezustand schnell beendet, denn dann werden schnell Fakten geschaffen: auf wen wird der FCS in der Kreisliga treffen? Wann geht es in der Liga los (der Pokal wird bereits Anfang Juli starten)? Und welchen Kader wird Trainer Horst Pankau zur Verfügung haben? Gespräche und Verhandlungen finden bereits statt, damit hat jeder Verein aktuell zu tun, der alles entscheidende Monat wird der Juni sein, wenn das Wechselfenster offen ist.

Einen gelungenen Abschluss dieser Saison erhofft sich auch der FCS II beim Auswärtsspiel in Streitau. Auch für die SG TSV Streitau/FC Stammbach II geht es um nichts mehr, in der A-Klasse sind die Platzierungen an der Spitze verteilt: der ASV Leupoldsgrün steigt als Meister auf, der FC Ahornberg geht in die Relegation. Die Streitauer werden ihren Trainer Rudolf Bauer sicher ordentlich verabschieden wollen, während der FCS zumindest einen kleinen Titel holen könnte, nämlich den als beste Reservemannschaft in der Liga. Anstoß in Streitau ist ebenfalls um 14 Uhr.