Hallo – wir möchten dann mal Meister werden!

Es geht um viel, ja eigentlich um alles: an diesem Wochenende kann bereits Klarheit herrschen, wo die Reise hingehen wird – enttäuschte Hoffnungen nach doch an sich großartiger Saison oder doch noch ein Happy End mit Perspektive nach oben? Zwei Spiele könnten darüber Aufschluss geben, wie es in den kommenden Wochen weitergeht. Zwei Spiele? Dann kann an dieser Stelle nicht die Rede von der Kreisligamannschaft der SG Schwarzenbach/Förbau sein und richtig, es geht auch erst einmal um die Reserve. Für die Dreier-SG kann sich am Freitag und Sonntag entscheiden, auf welchem Tabellenplatz sie am Ende in der A-Klasse landet. Mit den Partien zwei und drei innerhalb von sechs Tagen kann sie sie Zähler holen, die sie für den zweiten Platz braucht – so war es jedenfalls bis Freitag Mittag geplant, dann sagten die Kickers ab und voraussichtlich wird die Partie zugunsten der Saale-SG gewertet. Die Kickers Selb III wären dabei am Freitag durchaus eine Hürde gewesen, der man so aus dem Weg geht und zwei Tage mehr Zeit zur Erholung hat. Eine ordentliche Bilanz in der Saison, gut dabei im Mittelfeld der Liga und ein wenig unberechenbar durch die Kadergröße – die SG FCS II/TuS II/SVO III bekommt es mit einem nicht ganz einfachen Gegner zu tun, und das Gleiche gilt für die SpVgg Selb 13 II, die am Sonntag um 14 Uhr in Förbau antritt. Der Kickers-Lokalrivale ist punktgleich mit dem Nachbarn, hat diesen erst vor Kurzem besiegt und will im Stadtduell sicher vorne bleiben. Die 2. Mannschaft der Saalestädter ihrerseits kann sich keine weiteren Ausrutscher erlauben, sondern muss dem Erfolg gegen Marktredwitz am besten drei weitere folgen lassen (zum Abschluss geht es nach Weißenstadt), um ohne Wenn und Aber die Relegation zu erreichen, denn zumindest die Möglichkeit zum Aufstieg ist das ausgerufene Ziel – mit einem Erfolg wäre es schon an diesem Wochenende erreicht. Bei den Dreizehnern ist die Frage, welches Team sie auf den Platz schicken können und werden: sie werden auf niemanden verzichten, der die erste Elf verstärken kann, weil diese in der Kreisliga den Titel holen will. Und damit sind wir dann bei dem Spiel, von dem alle reden und das die Partien der A-Klasse in den Schatten stellt, obwohl die das überhaupt nicht verdient haben. Am Samstag gegen 17.45 Uhr kann der Meister der Kreisliga Süd feststehen – oder aber erst in einem Krimi am allerletzten Spieltag ermittelt werden. Der Tabellenführer von der Saalestadt empfängt den Zweiten und bereits feststehenden Aufsteiger aus Selb, mehr Spitzenspiel geht nicht. Es sind die beiden Teams, die sich seit vergangenem Juli am konstantesten präsentiert haben, die wenigsten Rückschläge kassierten und deshalb zu Recht mit inzwischen einigem Abstand ganz oben stehen. Zwei Zähler mehr haben die SchwarzFös auf dem Konto, das heißt, bei einem Sieg hätten sie sich den Traum erfüllt. Nach dem Titel greifen aber auch die Dreizehner und geben das ganz offen zu, allein die Tatsache, dass beide ihre Ambitionen deutlich aussprechen, macht die Partie so interessant. Gewinnt die Spielvereinigung, steht sie um einen Punkt besser da, muss dann eine Woche später gegen den VfB Arzberg antreten, dessen Hoffnung auf die Relegation wieder aufgelebt ist – die SG ist in Weißenstadt zu Gast, das in Sachen Aufstieg ausgerechnet gegen Selb 13 einen deutlichen Dämpfer kassiert hat. In diesem Fall und bei einem Unentschieden wäre die Entscheidung also vertagt, die SG wird aber sicher alles daran setzen, sich für die erste Niederlage seit ihrer Gründung im Hinspiel zu revanchieren und auf eigenem Platz eine Saison zu krönen, die mehr als perfekt lief. Wer schwierige Aufgaben und Situationen wie in Konnersreuth oder Thiersheim meistert, der muss sich vor dem Aufsteiger nicht fürchten, aber natürlich mit Respekt an das Spiel herangehen. Die Unterschiede sind marginal: Selb hat sechs Tore mehr geschossen, aber auch fünf mehr kassiert; Lukas Rimböck hat 17 Tore erzielt, Sebastian Bertl 14; bei den weiteren Torschützen liegen die ersten SGler vor den folgenden Selbern, dort ist die Breite und Streuung dafür etwas größer. Die Erfahrung und Routine aus Zeiten in höheren Ligen spricht eher für die Akteure auf Selber Seite, wettgemacht durch Euphorie und Selbstbewusstsein einer kompakten SG-Mannschaft. Es geht um nichts weniger als die Meisterschaft, aber es geht eben auch „nur“ um die Meisterschaft und nicht auch noch um die Frage des Aufstiegs, es geht um das Prestige, aber die Begegnung entscheidet nicht über ein weiteres Jahr Kreisliga oder nicht für einen der Kontrahenten. Diese Frage ist geklärt, der Druck somit ein wenig herausgenommen und das kann für das Spiel selbst nur förderlich sein. Auf jeden Fall darf es eine Partie werden, die vor hoffentlich großer Kulisse stattfindet, denn die hat sie verdient. Anpfiff ist definitiv um 16 Uhr, wie lange es nach dem Abpfiff weitergeht, das hat die SG ganz in der eigenen Hand.