Grün ist die Hoffnung – mit weiß oder schwarz?

Am Freitag gegen 18.45 Uhr ist Halbzeit – nicht nur im Spiel zwischen dem FCS und dem SV Mitterteich II, sondern auch in der Vorrunde der diesjährigen Kreisligasaison. Ein Zwischenfazit mitten im Spiel zu ziehen, ist vermutlich ziemlich schwierig; wenn sich zwei Mannschaften gegenüber stehen, die beide Grün als Hauptfarbe in ihrem Logo tragen, wird der Blick eher in die Zukunft gehen und auf die Hoffnungen gerichtet sein, die sich mit der zweiten Hälfte dieser Vorrunde verbinden. Für die Gäste aus dem Stiftland wird es um die Hoffnung auf eine Bestätigung der bisherigen Leistungen gehen, die Platz 3 in der Tabelle gebracht haben und damit den Kontakt zum begehrten Relegationsplatz. Schon im letzten Jahr war der SVM zwischenzeitlich nahe dran, musste dann aber doch abreißen lassen und schloss die Saison auf Rang 8 ab. Damals mussten aus der 2. Mannschaft allerdings auch immer wieder mehrere Spieler in der Landesliga aushelfen, der stete Wechsel tat nicht gut. In diesem Jahr läuft es bei der „Ersten“ des SVM besser, die Ausfälle sind nicht so zahlreich und der Unterbau hat auch vorgesorgt – neben den Junioren, die wie jedes Mal zahlreich aus der JFG Stiftland nachrücken und auch eingesetzt werden, kamen auch Routiniers wie Jan Bauer aus Thierstein oder Michael Schultes, der als Ex-Fuchsmühler die Liga bestens kennt. Von der Ausrichtung hat sich bei Mitterteich wohl nicht zu viel geändert, denn wieder stellt die Mannschaft eine der besten Defensiven der Kreisliga (zuletzt dreimal in Folge zu Null) und kommt dadurch mit achtbaren, aber nicht außergewöhnlichen zwölf eigenen Treffern weit nach vorne. Spitze ist Matthias Voith, der schon vier Mal erfolgreich war. Die Mischung aus körperbetontem und technisch sicherem Fußball macht die Mannschaft von Trainer Ralf Müller so unangenehm und kaum ausrechenbar.

Und wo liegen die Hoffnungen des FCS? Zum einen natürlich darauf, dass der Kader endlich einmal komplett zur Verfügung steht. Hundertprozentig wird das in diesem Jahr wohl nicht mehr der Fall sein können, denn Stürmer Kevin Mikuta muss schließlich noch länger aussetzen, aber wenn eine Aufstellung wie die gegen Marktleuthen an jedem Wochenende möglich wäre, wäre den Schwarzenbachern schon viel geholfen. Nach den vielen Attacken gegen ihn muss Sebastian Bertl jedoch erst einmal aussetzen, alle hoffen (!) und wünschen sich, dass er bald wieder fit ist und nicht langsam an seiner Verletzungssträhne verzweifelt. Immerhin, die anderen, die so lange gefehlt haben, melden sich jetzt zurück und bilden eine geschlossene Gruppe, die mit der Hoffnung ins Spiel am Freitag gehen wird, den spielerischen Aufwärtstrend, der sich schon in der zweiten Hälfte gegen Kirchenlamitz angedeutet hatte und konsequent gegen Marktleuthen fortgesetzt wurde, gegen Mitterteich bestätigen zu können. Denn natürlich war die Freude über den Sieg groß, aber jedem Akteur war bewusst, dass er nur ein Anfang sein kann. Die ersten sechs Partien hängen dem FCS nach, er hat sich immerhin auf einen Relegationsplatz vorgearbeitet und kann an diesem Wochenende einen weiteren Schritt nach oben machen, genauso ist es jedoch möglich, zurückzufallen, wenn Waldershof und/oder Tirschenreuth punkten sollten. Andererseits war die Hoffnung, die Wende zu schaffen, nie wirklich geschwunden, denn es lag ja nicht an internen Problemen, dass der Start so daneben ging. Wenn Parallelen zum letzten Jahr immer wieder gezogen werden, dann darf man auch die Partie gegen Mitterteich erwähnen: einem Erfolg in Marktleuthen folgte das Spiel im Stiftland, das am grünen Tisch gewonnen wurde, vor allem aber bewies, dass sich der FCS auch gegen etablierte Kreisligisten behaupten kann. Dieses Mal sollen die Punkte gleich auf dem grünen Rasen bei den Schwarzenbachern bleiben und dann dürfte man ja ein klein wenig von einem perfekten Wochenende träumen…