Ganz neu und doch altbekannt

Hört man als Fußballfan das Kürzel VFC, hat man wahrscheinlich zuerst den Vogtländischen Fußballclub aus Plauen im Kopf, der viele Jahre der höchstklassig spielende Verein in der weiteren Umgebung war, nach finanziellen Problemen etwas in der Versenkung verschwunden ist. Aber es geht auch näher, denn ein anderer VFC ist in der direkten Nachbarschaft des FCS entstanden. Was nach unbekanntem Wesen aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als alter Bekannter, denn der Vereinigte Fußballclub kommt aus Kirchenlamitz. Die Stadtrivalen aus Kirchen- und Niederlamitz hatten vor gut zwei Jahren die Wahl, weiter nebeneinander her zu spielen, sich gegenseitig Spieler streitig zu machen und dadurch nie ganz nach vorne zu kommen oder über den Schatten zu springen und zu fusionieren. Die Entscheidung fiel sicher nicht leicht, aber der Erfolg gibt dem VFC bislang Recht. In seiner Premierensaison profitiert der Verein vom Aufstieg des 1.FC Kirchenlamitz, der sich souverän den Meistertitel in der Kreisklasse Süd sicherte. Der überwiegende Teil der Spieler stammt auch aus diesem Kader, aber auch einige Niederlamitzer haben sich in der Elf von Trainer Ali Sener festgespielt. Das Miteinander funktioniert, wie die bisherige Bilanz in der Kreisliga zeigt: 6 Spiele, 13 Punkte, dabei 16:5 Tore, unter anderem ein Sieg gegen die SpVgg Selb 13 und zuletzt ein 5:0 gegen den SV Steinmühle. Verstärkt mit Akteuren wie Pavel Valdmann (Selb-Plößberg), die schon alle Kreisliga gespielt haben, sind die Nachbarn sicherlich mehr als nur ein Aufsteiger, der um den Klassenerhalt spielen will und in jedem Fall der Favorit gegen den FCS. Aber der hat an diesem Sonntag  gleich mehrere Ziele vor Augen, nämlich  zum einen natürlich Punkte zu sammeln, zum anderen mit einem guten Gefühl zum Stadtfest gehen zu können und zu guter Letzt die doch ansprechende Serie gegen die beiden Nachbarn weiterzuführen, das letzte Spiel datiert aus dem Jahr 2015, als der FCK im Pokal mit 5:3 geschlagen wurde. Ob mit kuriosem Verlauf oder mit nüchternem, ergebnisorientiertem Fußball – kann der FCS etwas Zählbares von dieser Station seines Auswärtstrips mitbringen, würde er sicher zufrieden aus dem Derby gehen. Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr.

Auch die 2. Mannschaft trifft auf einen alten Bekannten, allerdings war der TSV Köditz im letzten Jahr noch Gegner der „Ersten“. Die Köditzer stiegen sang- und klanglos ab, haben sich aber wieder gefangen und reihen sich aktuell in die Spitzengruppe ein. Für die Reserve muss es darum gehen, Stabilität in ihr Spiel zu bekommen, diese A-Klasse ist ganz offensichtlich die stärkste, in der der FCS II in den letzten Jahren gespielt hat. Auch in Köditz ist Anpfiff um 15 Uhr.