Für wen gibt es ein „Go“?

Motivation ist im Sport bekanntermaßen ein wichtiger Faktor. Ohne geht nicht, der Möglichkeiten gibt es viele, Spezialisten ebenso. Beim FC Lorenzreuth, an diesem Samstag ab 15 Uhr Gegner des FCS, war lange Zeit bei den Spielankündigungen die Anfeuerung „Go, Lori, go“ zu lesen. Auf geht’s, weiter geht’s, nicht nachlassen war die Botschaft an die Elf aus dem Marktredwitzer Vorort besonders zu Zeiten, als der Trainer Fabian Leeb hieß und die Lorenzreuther gemeinsam mit dem FCS in der Kreisklasse Fichtelgebirge spielten und den Aufstieg schafften. Das ist mittlerweile einige Jahre her, der FCL hielt die neue Klasse zunächst, stieg dann ab und ist zu dieser Saison wieder zurück in der Kreisliga. Der Coach heißt inzwischen Anton Zapf, ist ein alter Fahrensmann im Fußball, kennt vieles und viele und hat vielleicht auch irgendwann den Lorenzreuther Slogan gelesen und ihn in dieser Winterpause ausgepackt. Denn nachdem es in der Vorrunde für den Aufsteiger doch teils äußerst zäh lief, unter anderem steht ein 1:2 in Schwarzenbach zu Buche, macht den Lorenzreuther Anhängern das Jahr 2018 doch wesentlich mehr Freude: die Mannschaft verlor zwar 0:3 gegen Kondrau, überraschte dann aber alle und besonders die Kickers aus Selb mit einem 2:1 und holte gegen Marktleuthen ein 2:2. Resultat: der FCL ist mitten unter den Teams, die um die Relegation kämpfen und bis zu zwei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen. Schraml, Küspert, Schneider oder Weber heißen die besten Torschützen, sie spielen in einer insgesamt sehr jungen Mannschaft, die in der Lorenzreuther Tradition steht, das heißt, nie aufgeben, vielleicht nicht immer schön spielen, aber hart um jeden Punkt kämpfen und das Bestmögliche herausholen. Darauf muss sich der FCS also einstellen, wenn sein Spiel gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten bestreitet. Doch gibt es auch für die Schwarzenbacher vielleicht ein „Go“? Wie haben sie die Niederlage gegen Wunsiedel verkraftet? Wie verkraften sie die Tatsache, dass mit Fröhlich ein weiterer Offensivspieler definitiv fehlen wird? Wie verarbeiten sie die Rückschläge, die auch 2018 nicht ausbleiben? Und wie sieht es mit der Kraft aus im vierten Spiel innerhalb von neun Tagen? Ein Sieg würde dem FCS nicht nur selbst helfen, sondern auch den Gegner trotz der Nachholspiele unter Zugzwang setzen, aber kann der auch in Reichweite sein, wenn man mit den eigenen Nerven schwer beschäftigt ist? Nicht aufgeben, nicht nachlassen, immer weitermachen – auf dem Platz werden die Lorenzreuther ein Gegner sein, ihr Motto könnte aber das Vorbild für den FCS sein.

A propos Motivation: wie sieht es damit beim FCS II nach dem nicht richtig geglückten Osterwochenende aus? Niederlage gegen die Spielgemeinschaft aus Förbau und Oberkotzau, Remis in Töpen, Abstand nach vorne gewachsen, eine Gelb-Rote Karte – es gibt bessere Bilanzen. Und jetzt muss die Reserve auch noch zum Tabellenführer SpVgg Faßmannsreuth II reisen. In der Vorrunde konnten die Schwarzenbacher mit einem 4:0 überzeugen, aber dieses Mal wird schon die Aufstellung eine ganz andere sein, die Faßmannsreuther werden viel Selbstvertrauen haben, weil sie ihren Verfolger Wiesla Hof II geschlagen haben, das macht die Aufgabe für die 2. Mannschaft nicht einfacher. Will sie ihre kleine Chance zumindest auf Rang 2 wahren, braucht auch sie einen Auswärtserfolg. Leider liegt das Spitzenspiel der A-Klasse Nord 2 ebenfalls auf dem Samstag und zeitgleich um 15 Uhr.