FCS wieder Tabellenführer – 3:0 Sieg in Erkersreuth

Während die Fans des TSV 1860 München am Sonntag ausnahmsweise Trauer tragen mussten, herrschte beim FCS eitel Sonnenschein. Die kniffelige Auswärtsaufgabe bei der (SG) TuS Erkersreuth/TV Selb-Plößberg II wurde mit einem 3:0 (0:0) Sieg erfolgreich gelöst, gleichzeitig rutschte der bisherige Tabellenführer TuS Förbau in Tauperlitz aus. Schon grüßt der FCS die Tabelle der Kreisklasse Nord wieder von ganz oben! Dabei erschienen die Vorzeichen nicht optimal. Aufgrund des Fehlens von Mikuta, Schijabiew und Ch. Barthold waren die Offensivoptionen von Trainer Horst Pankau minimiert. Da auch S. Bertl aufgrund der Nachwehen eines grippalen Infekts zunächst auf der Ersatzbank Platz nahm, kam der in der Winterpause reaktivierte Abwehrrecke Onur Ceylan zu einem unverhofften Debut als Sturmspitze. Der FCS kam folglich in der ersten Halbzeit schwer ins Spiel. Das holprige Spielfeld (ein klassischer Fall für FCS-Rasendoktor Max Dalke!) sowie die defensive und körperbetonte Spielweise der Gastgeber taten ihr Übriges dazu, den vom FCS gewohnten Spielfluss zu unterbinden. Die Grün-Weißen, dieses Mal im blauen Auswärtstrikot, hatten zwar überwiegend Ballbesitz, drängten aber immer wieder zu sehr durch die Mitte und erleichterte damit die Defensivarbeit der Gastgeber. O. Ceylan, der nach erfolgreichem Pressing von B. Anders zu zögerlich vor dem Tor agierte, M. Fröhlich mit einem Distanzschuss sowie nochmals M. Fröhlich und Kapitän R. Wohn (jeweils mit Freistoß) zeichneten für die wenigen Torchancen verantwortlich. Kurz vor der Halbzeitpause wäre der Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt worden, als der Erkersreuther Federau frei zum Kopfball hochstieg, aber knapp das Gehäuse verfehlte. Mit der Einwechslung von S. Bertl zu Beginn der zweiten Hälfte bekam das Flügelspiel des FCS endlich Schwung. Der Führungstreffer kam allerdings etwas glücklich zu Stande. Beim Versuch, eine Flanke von S. Bertl abzufangen, rutschte TW Wunderlich aus, so dass R. Wohn keine Mühe hatte, das (etwas luftleere) Leder ins Tor zu bugsieren (48. Min.). Im Gegensatz zum letzten Auswärtsspiel in Töpen ließ der FCS danach nichts mehr anbrennen. Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum kam M. Fuchs durch gegnerische Einwirkung zu Fall, was den Elfmeterpfiff des gut leitenden SR Schreiner nach sich zog. M. Fröhlich ließ sich von den Protesten der Gastgeber nicht beirren und verwandelte den Strafstoß im Stile seines Namensvetters Michael Liendl (Anm. des Verf.: Mittelfeldstratege des TSV 1860) souverän zum 2:0 (60. Min.). Der FCS kontrollierte in der Folge eindeutig das Spielgeschehen, Erkersreuth war nicht in der Lage, das Tor von TW J. Becher ernsthaft zu gefährden.

Auf der anderen Seite häuften sich die klaren Chancen für den FCS. S. Bertl zirkelte einen Freistoß an den Pfosten (71. Min.), eine Überzahlsituation im gegnerischen Strafraum konnte ebenfalls nicht genutzt werden, weil R. Wohn statt selbst abzuschließen, einen Mitspieler bedienen wollte (75. Min.). In der Nachspielzeit durften die zahlreichen FCS-Anhänger aber doch noch einmal jubeln. S. Bertl fing im Mittelfeld den (noch immer etwas luftleeren) Ball ab, trieb diesen im Alleingang über das halbe Feld und schloss überlegt zum 3:0 Endstand ab (90+2.). Im Ergebnis ist zu konstatieren, dass die Partie wohl eher in die Kategorie „Arbeitssieg“ statt „Glanzvorstellung“ einzuordnen ist, aber „entscheidend ist immer, was hinten rauskommt“ (Altkanzler Helmut Kohl).

 

FCS: Becher, Scharrer, Saalfrank, Luber, P. Fuchs, Wohn, M. Fuchs, Linke, Fröhlich, Anders (76. Haas), Ceylan (46. S. Bertl).