Es ist nur Fußball – und das ist gut so

Natürlich, sie ist vorhanden und sie ist groß, die Vorfreude des FCS auf den ersten Auftritt in der Kreisliga seit über 15 Jahren. Die meisten haben sich inzwischen mit der Einteilung in die Süd-Gruppe arrangiert – was bleibt auch anderes übrig und bei entsprechenden Ergebnissen kann man sich mit dieser Liga vielleicht auch noch anfreunden. Aber ungetrübt ist die Freude sicher auch nicht, denn die Ereignisse in Nizza, besonders Würzburg oder jetzt München haben einen Denkprozess in Gang gesetzt, der viele beschäftigen dürfte:  was kann denn alles passieren, wenn völlig Unbeteiligte Opfer einer Attacke aus welchen Gründen auch immer werden? Wo kann denn etwas passieren – kann es nicht nur in einem Zug sein, nicht nur in einem Einkaufszentrum, sondern vielleicht auch auf einem Fußballplatz? Durch wen kann denn etwas passieren – durch Menschen, die man scheinbar kennt oder Fremde, die man an einem öffentlichen Ort, wie es auch ein Fußballplatz ist, zwangsläufig trifft? Kein Zweifel, die Welt hat sich, ganz besonders in diesen letzten 15 Jahren, auch wenn das nur ein bemerkenswerter Zufall ist, stark verändert und ist umso vieles komplizierter und undurchsichtiger geworden. Da kann der Fußball eine wichtige Rolle spielen, indem er einfach nur als Sport, als Ablenkung, als wunderbares Hobby begriffen wird, dass viele Anhänger zusammenbringt und in dem es nicht immer fair, aber auch jeden Fall gewaltlos und gemeinschaftlich zugehen soll.

Im Sportlichen führt die erste Reise der Schwarzenbacher am Sonntag zum TSV Konnersreuth. In den letzten Wochen ist immer wieder angeklungen, wieviel Neuland die Grün-Weißen in dieser Spielzeit betreten werden, der Platz des TSV ist einer davon. Südlich von Marktredwitz gelegen, hätten sich die beiden Klubs höchstens von der Bezirkliga an aufwärts treffen können, das war aber nie der Fall, so beginnt die Kreisliga gleich mit einer Premiere. Beim Namen Konnersreuth denken viele natürlich zuerst an die Familie Hamann, aus der auch Dietmar Hamann stammt, der es zum Nationalspieler und England-Profi brachte. Lange Jahre prägten andere Familienmitglieder das Bild des TSV als Spieler und Trainer, diese Ära ist mittlerweile aber genauso vorbei wie derzeit die langen Jahre als Bezirksligist. Unter Trainer Mario Gebhard liebäugeln die Konnersreuther durchaus mit den Spitzenplätzen, setzen auf eine eingespielte Mannschaft mit nur zwei externen Neuzugängen aus Wiesau und vielen nachrückenden Junioren. Für den FCS ist die Partie die erste Standortbestimmung, wie es im Süden des Spielkreises zugeht. Wie schon mehrmals erwähnt, wird die Spielweise eine andere sein als im Hofer Raum, nämlich oft mit mehr körperlicher Robustheit; die Wege zu den Auswärtsspielen werden länger und damit die Zeit, die man am Wochenende für den Fußball aufwenden muss. Das kann für Schichtarbeiter oder Studenten schon einmal problematisch werden und wird immer wieder Organisations- und Improvisationstalent erfordern. Bis in den September hinein wird dazu noch die Urlaubszeit anhalten; wichtig ist also, dass der Kader breit genug aufgestellt ist, um die Abwesenden gut zu ersetzen. Andererseits werden auch die meisten Gegner erst einmal lernen müssen, wie man mit dem FCS umgehen muss, die Rolle des Außenseiters, die er jetzt wieder inne hat, muss ja auch keine schlechte sein. Anstoß zum Spiel in Konnersreuth ist um 15 Uhr.

Geographisch entgegengesetzt spielt die 2. Mannschaft am Sonntag, sie tritt zur gleichen Zeit bei der SG Zedtwitz an, die vor einigen Jahren noch in der Kreisklasse Gegner der „Ersten“ war, inzwischen aber schon länger in der A-Klasse unterwegs ist.