Es ist angerichtet

Gratulation an die SpVgg Selb 13: durch das 3:0 über die SpVgg Weißenstadt stehen die Dreizehner als direkter Aufsteiger in die Bezirksliga fest. Aus Saalestädter Sicht darf die Spielvereinigung schon bald und gerne die Glückwünsche zurückgeben: verliert sie nämlich die direkte Begegnung am kommenden Samstag in Förbau, steht die SG Schwarzenbach/Förbau als Meister der Kreisliga Süd fest. Dass es dieses Gipfeltreffen in dieser Konstellation geben kann, dafür sorgten die SchwarzFös mit einem 4:1 (0:1) beim TSV Thiersheim, das diesen so gut wie aus dem Rennen um den Relegationsplatz wirft – auch Weißenstadt hat jetzt eine schwierige Ausgangsposition, dafür sind jetzt Konnersreuth und Arzberg wieder dick im Geschäft. In Thiersheim entwickelte sich ein weiteres Mal ein ganz besonderer Spielfilm und zum ersten Mal in dieser Saison gelang der SG Treffer gegen die Rot-Weißen. Während die Saalestädter auf Luber, Langer, Hauptmann, Geyer und Letfuß verzichten mussten, fehlte der Heimelf fast ein komplettes Team, aber die Akteure, die auf dem Platz, machten dem Tabellenführer in der ersten Hälfte das Leben äußerst schwer. In einer von Beginn an sehr intensiven Partie waren sie eng am Mann, aggressiver und auch ballsicherer, die weiten Schläge auf die Flügel kamen an und leiteten gefährliche Angriffe an. Die SG hatte zunächst noch eine gute Möglichkeit durch Andörfer (12.), ließ sich dann aber mehr und mehr verunsichern. Hudecek konnte einmal noch im letzten Moment abgedrängt werden, nach einer Ecke, die aus einem Freistoß tief in der Hälfte des TSV entstand, herrschte aber Konfusion und der Stürmer traf zur Führung der Platzherren (23.). Bis zur Pause gab es kaum noch Torgefahr – Thiersheim kontrollierte die Partie und den Gegner, hielt ihn weitgehend vom eigenen Kasten weg und beschäftigte die Defensive der Gäste so, dass die Mannschaft als Ganzes nicht ins Aufbauspiel kommen konnte. Es waren also Veränderung für die zweite Hälfte nötig, ein wichtiger Moment war die Hereinnahme von Patrick Meister, der mit seinem Tempo das Spiel nach vorne mit anschob. Thiersheim musste seinem Aufwand dagegen Tribut zollen, das Spielsystem konnte nicht mehr wie zuvor durchgezogen werden, der TSV wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Der Ausgleich fiel dennoch etwas überraschend, weil die Offensivkräfte der SG zunächst noch in Schach gehalten werden konnten. Dann aber setzte sich Patrick Bertl energisch durch und hatte den Blick für Bablli, der von der linken Seite abschloss (61.). Und dann ging es plötzlich zu schnell für die Thiersheimer: bei einem Dribbling traf Cernousek Patrick Bertl am Fuß, Sebastian Bertl traf per Foulelfmeter zur Führung (66.); nach einer Freistoßflanke köpfte Bablli den Ball knapp über das Tor (69.). Die Thiersheimer konzentrierten ihren Frust über die abhanden gekommene Spielkontrolle auf Schiedsrichter Fuchsstadt, genauso wie es die Gäste vor der Pause gemacht hatten. Er leitete sicher nicht immer glücklich, aber sicher nicht so, dass er die Beleidigungen verdient gehabt hätte, die ihm bis nach Spielschluss um die Ohren gehauen wurden. Und er musste für ein Kuriosum sorgen, das eigentlich nicht zum Lachen verleiten sollte: TSV-Spielertrainer Eiser, der als Ersatz auf der Bank saß, nahm wohl dem Assistenten die Fahne aus der Hand, weil er mit einer Entscheidung nicht einverstanden war, und sah für diese Entgleisung die Rote Karte (72.). Den Thiersheimern glitt die letzte kleine Chance aus den Händen, auch weil sie kaum noch einen Angriff sinnvoll zu Ende brachten, Werner mit einem Schuss über das Tor hatte noch die beste Möglichkeit (76.). Stattdessen mussten sie noch zwei Gegentreffer hinnehmen, weil sie auch in der Verteidigung zunehmend Probleme bekamen: Greim bediente nach einem Solo Patrick Bertl, dessen Schuss abgefälscht zu einem Heber über Keeper Lauterbach wurde (84.); Sebastian Bertl verwertete Babllis Pass zum 4:1 (89.). Vielleicht fiel der Sieg etwas zu hoch, durch die Veränderung der Kräfteverhältnisse nach der Pause war er aber allemal verdient. Das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter findet am kommenden Samstag um 16 Uhr in Förbau statt. Die Reserve ist am gleichen Tag direkt davor gegen die Selber Reserve im Einsatz und hat unter der Woche ein proppenvolles Programm: am Dienstag spielt sie in Förbau gegen die SG Marktredwitz II, am Freitag fährt sie nach Selb zur 3. Mannschaft der Kickers. Für die Dreier-SG geht es nach der Niederlage in Erkersreuth aller Voraussicht nach um die Sicherung des 2. Platzes und damit die Chance auf die Relegation.