Es fehlte nicht viel…

Die beiden Kreispokalsieger im Fußball kommen aus den entgegengesetzten Ecken des Landkreises Hof: bei den Männern gewann die SG Regnitzlosau den Titel, bei den Frauen gewann der SV 05 Froschbachtal. Die Frankenwäldlerinnen setzten sich am Sonntag in Ahornberg gegen den 1.FC Schwarzenbach knapp mit 2:1 (1:0) durch und werden sich damit auch Motivation für den Abstiegskampf in der Kreisliga geholt haben. Aber auch die Schwarzenbacherinnen müssen die Köpfe nicht zu lange hängen lassen – zwar hat es nicht zum Sieg gereicht, aber es waren eher Kleinigkeiten, die den Unterschied machten, und die lassen sich abstellen, um den nächsten Schritt in der Entwicklung des Teams gehen zu können.

Als sich die beiden Mannschaften in der Gruppenphase gegenüberstanden, war das Match eine klare Angelegenheit für den SV 05, er gewann in Schwarzenbach deutlich mit 6:0. Damals traf Lena Raithel gleich viermal, und auch dieses Mal machte sie einen der Unterschiede aus. Sie schoss beide Tore für die „Frösche“, einmal wurde sie sträflich allein gelassen (20.), einmal konnte sie über das halbe Feld gehen, ohne richtig gestört zu werden (52.), mit ihrem Tempo war sie dann nicht zu halten. Diese Zielstrebigkeit, die Genauigkeit der Pässe im entscheidenden Moment und die Übersicht vor dem Tor waren das Plus des Kreisligisten, die er nutzte, um sich am Ende auch durchzusetzen. Denn ansonsten war es eine Begegnung weitgehend auf Augenhöhe, in der die FCSlerinnen in beiden Hälften einfach zu lange brauchten, um zu spüren, dass sie die klassenhöhere Mannschaft in große Bedrängnis bringen können. Zu Spielbeginn wirkte Froschbachtal etwas sicherer, ließ sich auch durch eine frühe Verletzung nicht aus dem Konzept bringen, der FCS stand zunächst aber sicher. Aus dem ersten richtigen Fehler im Mittelfeld entstand das 1:0 für den SV, Lena Raithel war auf der linken Seite nicht gedeckt und konnte frei zum Tor ziehen. Der große Vorteil entstand aus dem Treffer aber nicht, er weckte im Gegenteil die Schwarzenbacherinnen, die sich viel vorgenommen hatten und jetzt in den Rhythmus fanden. Lena Reul und Lisa Werner trieben von hinten heraus an und waren an den ersten beiden guten Möglichkeiten beteiligt: Reul schloss aus der Distanz ab (35.), Lisa Werner spielte einen Freistoß auf Luisa Schmidt, die im Strafraum gerade noch am Schuss gehindert wurde (36.). Bewegung und Läufe stimmten jetzt gut, nur der Abschluss wollte nicht gelingen. Emily König mit ihrer Geschwindigkeit wurde immer wieder eingesetzt, sie hatte auch die größte Chance, als sie frei auf Torhüterin Wenzel zulief und sie umkurven wollte, doch die Keeperin bekam im letzten Moment die Hand an den Ball (41.). Der Ausgleich lag auch beim Freistoß von Lena Reul (42.) und beim Schuss von Lisa Werner in der Luft (44.), es war alles drin für den FCS, die Spielerinnen motivierten sich entsprechend in der Pause und waren noch einmal ganz nah dran, als Emily König auf Bilane Schmidt durchsteckte, bei ihrem Versuch war Wenzel aber im bedrohten Eck (47.). Das etwas überraschende 2:0, als die Schwarzenbacherinnen viel zu passiv blieben, war eine echte kalte Dusche für die Elf aus der Kreisklasse, und es zeigte einen Punkt auf, den die Spielerinnen noch verinnerlichen müssen: sie sind oft noch zu abwartend, gehen nicht immer dem Ball entgegen und lassen dem Gegner so die Zeit, selbst aufzubauen. In der Folge war von beiden Seiten viel Stückwerk zu sehen, Möglichkeiten blieben jedoch selten, abgesehen von einem Freistoß von Lena Reul (60.), der zu direkt auf den Kasten ging, und einem Schuss von Jara Eisenbeis für den SV, sie zielte aber links vorbei (81.). Hüben wie drüben kamen aber die Pässe kaum an, die Spielerinnen verzettelten sich zu oft und verloren zu einfach den Ball. Ob Froschbachtal die Partie nur kontrolliert zu Ende bringen wollte oder einfach nicht mehr Energie im Tank hatte, sei dahingestellt, der FCS versuchte es jedenfalls in den letzten Minuten noch einmal mit aller Macht. Die auffälligste Spielerin an diesem Tag, Lena Reul, machte es noch einmal spannend, und wie: nach einem Foul an der Strafraumkante nahm sie Maß und traf mit dem Freistoß genau links oben in den Winkel (85.). Leider fiel der Anschlusstreffer einen Tick zu spät, denn zwar war der Glaube an den Ausgleich zurück, aber die Zeit, Ruhe und Übersicht, um ihn vorzubereiten, fehlten, Froschbachtal konnte sich immer wieder befreien und hielt den Vorsprung bis zum Schlusspfiff. Der Frust saß verständlicherweise tief bei den Schwarzenbacherinnen, aber mit etwas Abstand und Erholung werden sie wissen, was ihnen dieses Mal gefehlt hat und dass sie es beim nächsten Mal besser machen werden. Ihr nächstes Spiel in der Liga findet am 22.5. beim SV Seybothenreuth statt.

Die Aufstellung: Stepanie Krenzer – Luisa Schmidt, Lena Reul, Monja Langenbacher, Lisa Werner (Rebecca Meyer) – Daniela Scholz, Tamara Ittner, Monja Langenbacher, Alicia Gröger, Alexandra Schubert, Bilane Schmidt (Julia Preuß) – Emily König.