Erst ein Coup, dann eine Überraschung

So lässt sich eine Woche auf fremden Plätzen doch aushalten: dem Unentschieden in Kondrau und der Pokalüberraschung bei der SG Regnitzlosau folgt für den 1.FC Schwarzenbach ein für das Prestige und vor allem das Punktekonto wichtiger Dreier beim VFC Kirchenlamitz.

Rückblickend war es womöglich eine wegweisende Woche für die Schwarzenbacher Fußballer, nicht nur, weil sie dank der Ergebnisse wieder richtig den Anschluss an das Mittelfeld der Kreisliga Süd gefunden haben, sondern auch, weil ihr Spielstil immer besser zum Tragen kommt und zu Erfolgen führt. Der FCS will bei aller nötigen Defensivarbeit selbst die Kontrolle übernehmen, das war gegen Arzberg oder Wunsiedel und auch in Kondrau zu erkennen; genauso wenig versteckte er sich am Dienstag beim Bezirksligisten in Regnitzlosau, wo zwei späten Toren von Bertl (80.) und Fraaß (83.), das Elfmeterschießen folgte, in dem nochmals Bertl, Andreas Armstark, Löffler und Schijabiew den Einzug ins Halbfinale klar machten. Hält sich der bfv an die Landkreisgrenzen, würde es dort zu dem Derby kommen, auf das viele schon in der Liga gehofft hatten, das sich dann aber wegen der Einteilung zerschlug: der FC Rehau warf den FC Trogen aus dem Pokal und steht ebenso wie der FCS in der Runde der letzten Vier.

Das aktuelle, nicht weniger interessante Derby in Kirchenlamitz begann ebenfalls mit einem forschen Gästeteam, dem die ersten Minuten der Begegnung gehörten und das sich damit auch die Führung verdiente. Der zurückgekehrte Fröhlich wurde von Bertl perfekt bedient und schoss aus 16 Metern ein (21.). Die Kirchenlamitzer, als Meister der Kreisklasse Süd aufgestiegen und bestens in die Saison gestartet, mussten die Attacken des Nachbarn erst einmal verdauen und nutzten die Trinkpause, die Schiedsrichter Scharnagl bei hochsommerlichen Temperaturen verordnete, um sich zu sortieren. Die Spielanteile verlagerten sich etwas zugunsten der Platzherren, der Ausgleich fiel aber dennoch eher zufällig, als Denizeri auf Verdacht die Schuhspitze bei einem Freistoß von S. Popp hinhielt und den Ball ins Tor lenkte (32.). Der Auftrieb für den VFC, der seinen Schwung über die Pause in die zweite Hälfte mitnehmen und sogar in einen weiteren Treffer ummünzen konnte: Alexander Manzke wurde im Strafraum gefoult und Bruder Stefan verwandelte den Elfmeter zum 2:1 (49.). Ähnlich wie zum Saisonauftakt in Konnersreuth bedeuteten diese Gegentreffer keinen Knick im Spiel des FCS, sondern ließen den Kampfgeist in der Mannschaft wieder hochkommen, die nicht nur auf Pascal Fuchs oder Seifert verzichten musste, auch Kapitän Wohn konnte mit einer Fußverletzung nicht auflaufen. Die Spieler rauften sich zusammen und kamen mit zwei Standardsituationen zu einem Doppelschlag: jeweils nach einem Freistoß trafen erst Linke per Kopf (53.) und dann erneut Fröhlich aus dem Getümmel vor dem Kasten (58.). Von da an durfte sich der VFC an der unangenehmen Aufgabe versuchen, die inzwischen sicher stehende Abwehr der Saalestädter zu überwinden; das gelang an einem sehr heißen Sonntagnachmittag nur selten und nicht so, dass hochkarätige Chancen dabei herausgesprungen wären. Ein wenig Glück gehört selbstredend dazu, aber vor allem Können, und das bewiesen die Pankau-Schützlinge, so dass am Ende eine nicht unverdiente Überraschung beim bisherigen Tabellenzweiten stand.

Die Aufstellung: Becher – Scharrer, Luber, Löffler, Saalfrank – M. Fuchs, Mikuta, Linke, Fröhlich (A. Armstark) – Bertl, Anders (Michel).