Endlich Frühlingserwachen?

Es blies noch ein ziemlich kalter Wind, die Sonne konnte sich nicht recht durchsetzen, es konnte einen durchaus noch frösteln beim Gang nach draußen – kurz, der Winter ließ lange nicht locker. Seit letzter Woche ist er aber laut Kalender vorbei und der Frühling soll dafür sorgen, dass mit den Temperaturen und den Gemütszuständen wieder nach oben geht. Es wäre auch Zeit für ein Frühlingserwachen beim FCS, denn irgendwie scheint das Eis in den Gliedern der Spieler noch nicht ganz abgetaut zu sein. Aus den vier Spielen seit Wiederbeginn der Kreisligasaison stehen ein Sieg und drei Niederlagen zu Buche. Gegen Wunsiedel kann man verlieren, auch Kirchenlamitz ist ein starker Kontrahent; ebenso darf man Kondrau nicht unterschätzen. Aber warum liefert das Team dann eine einwandfreie Vorstellung bei den hoch gehandelten Arzbergern ab und schafft einen nicht unbedingt zu erwartenden Auswärtssieg, während es zuhause gar nicht klappt? Und warum lässt sich sagen, dass man in Wunsiedel verlieren kann, aber nicht muss, während man gegen den VFC fast chancenlos ist und gegen die Kondrauer Abwehr kein Mittel zum Durchkommen findet? Der Stand der Mannschaft ist im Moment vielleicht sogar für sie selbst ein großes Rätsel und diese fehlende Sicherheit und Gewissheit überträgt sich aktuell auf das Spielfeld. Am Willen liegt es bei keinem eingesetzten Akteur, das lässt sich beim Betrachten der Spiele feststellen, aber die Umsetzung dessen, was der Einzelne eigentlich kann, bereitet Schwierigkeiten. Dadurch ergeben und summieren sich Fehler, die wiederum von den Gegnern genutzt werden und so zu den bisherigen Negativergebnissen führen. Vielleicht war auch der Gedanke zu verführerisch, dass eine Serie von drei Heimspielen am Stück DIE Chance bietet, alles in Sachen Klassenerhalt klar zu machen-  jetzt sind zwei davon verloren gegangen und nur noch eines wartet, um die Bilanz aufzubessern, das sorgt womöglich für Druck. An diesem Sonntag kommt der Nachbar vom 1.FC Marktleuthen nach Schwarzenbach (Anstoß 15 Uhr), und der hat sich dieses wichtige  Erfolgserlebnis zuletzt geholt: ohne Punkte, aber mit viel Balsam für die Fußballerseele bei der 0:1-Niederlage gegen die SpVgg Selb 13 nach starker Leistung und mit drei Zählern beim 2:1 gegen Steinmühle. Was den Marktleuthenern bleibt, ist der Druck, denn sie stehen mit 22 Punkten noch mitten im Abstiegskampf. Das Polster auf die gefährdeten Plätze hat sich der FCS im letzten Herbst unter anderem mit einem Auswärtserfolg beim FCM geschaffen, als die Spätsommersonne die Gelenke und Knochen offenbar so richtig angewärmt hatte. Nach einer Woche mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ist vielleicht jetzt die Zeit wieder gekommen, um den letzten Rest Winterstarre aus den Gliedern zu schütteln und womöglich sogar den ersten Frühjahrssturm zu produzieren.

Nicht weggeblasen werden könnte das Motto für den FCS II lauten, der ebenfalls am Sonntag ab 13 Uhr daheim gegen den TSV Köditz antritt. Die Spieler sprießen an diesem Wochenende hoffentlich etwas zahlreicher als zuletzt, als in Wölbattendorf gerade elf Mann zur Verfügung standen. Ein gutes Aufgebot mit Alternativen ist auch gegen Köditz notwendig, das mit Ogarek einen sehr treffsicheren Spieler in seinen Reihen hat und nach wie vor Chancen auf Relegationsplatz 2 besitzt. Für die Schwarzenbacher Reserve geht es in diesen Woche erst einmal darum, wieder Tritt zu fassen nach der langen Pause und sich einzuspielen. Eine Überraschung gegen Köditz ist deshalb nicht ausgeschlossen, aber zumindest schwierig.