Eine Frage der Qualität oder: Qualität ist gefragt

Wenn sie doch nur mehr Zeit zum Sich-Schütteln hätten…Die Spieler der SpVgg Saalestadt könnten im Moment eine Pause gut gebrauchen, so wie sie die Bundesliga nach dem kommenden Wochenende wegen der anstehenden Länderspiele macht. Durchschnaufen, abschalten, nachdenken, das täte den meisten derzeit vermutlich gut, aber gerade jetzt geht es in eine ganz intensive Phase der Saison: am Sonntag heißt der Gegner VfB Arzberg und ist Kreisliga-Tabellenführer, dann wartet der Zweite aus Thiersheim und danach der Vierte TSV Konnersreuth; zum Abschluss gibt es noch das Pokal-Halbfinale gegen die SG Regnitzlosau. Es wird viel gefordert von der Mannschaft bis Anfang Oktober, ehe sich die Situation zum Ende der Vorrunde voraussichtlich wieder etwas beruhigt. Aber es hilft nichts, die Ziele sind gesteckt, öffentlich gemacht und sollen erreicht werden – im Pokal so weit wie möglich kommen, das ist definitiv schon erreicht, in der Liga auf Platz 1 oder 2 landen, um den Traum vom Aufstieg im Blick zu behalten. Da tut die Niederlage in Waldsassen natürlich weh und bringt das Team in den nächsten Spielen unter einen gewissen Zugzwang, weitere Punktverluste oder gar Niederlagen sind wohl nur schwer zu kompensieren angsichts der Qualität der Konkurrenz. Andererseits können die SchwarzFös jetzt zeigen, dass die Partie im Stiftland schnell vergessen gemacht werden kann und dass sie über eine so große Qualität verfügen, um sich gegen die Besten der Liga zu behaupten. Dass in der Mannschaft eine solche Qualität steckt, ist völlig unbestritten, aber sie spielt im Grunde genommen seit Monaten am oder sogar über dem Limit, hatte kaum eine Pause nach der letzten Spielzeit und hat mit unverändertem Kader lange Zeit da weiter gemacht, wo sie im Frühling aufgehört hat. Die Alternativen für die Stammspieler sind weiter rar gesät, doch diejenigen, die dabei sind, können es immer noch richten, wenn alles zusammenpasst. Das hat in Waldsassen nicht so wirklich gut funktioniert, am Sonntag gegen Arzberg muss es wieder passen (Anstoß 15 Uhr in Förbau). Denn der VfB Arzberg ist aktuell das Nonplusultra der Kreisliga: acht Spiele, acht Siege, beeindruckende 27 Tore geschossen, aber vor allem auch nur vier Treffer kassiert, und die auch auf vier Begegnungen verteilt. Thiersheim, Konnersreuth, Mitterteich, alle konnten den Arzbergern nicht widerstehen. Nach den zahlreichen Anläufen in der Vergangenheit scheint Trainer Marc Sommer eine Mannschaft zusammengestellt zu haben, die alle Bausteine beieinander hat, um zum Aufstieg zu kommen. Keine Abgänge, dafür mit Fabian Bartl, zuletzt Spielertrainer in Wunsiedel, einen Angreifer bekommen, der Martin Brunner oder Korbinian Lang ergänzt und entlastet und sich in die Elf der vielen Erfahrenen eingefügt hat, die allesamt weiterhin dabei sind: Graf, Scupin, Dörr, Häcker, Sinkule,… Der Kader des VfB ist bestens  besetzt und bekannt, jeder in der Saalestadt weiß, was auf die SpVgg zukommt. Aber das gilt auch für Arzberg, nach all den Jahren in der Kreisliga weiß auch der VfB, wie unangenehm die Aufgabe gegen Schwarzenbach/Förbau ist. Die schon fast legendare Niederlage bei der Premiere der SG im letzten Jahr, im Rückspiel ein umkämpftes Unentschieden, auch in den Spielen zuvor war mal der eine, mal der andere Kontrahent erfolgreich. Das bedeutet auch, dass beide Seiten vermutlich mit ordentlich Respekt voreinander an die Aufgabe herangehen werden, dann ist eine andere Qualität gefragt: nicht nur die bestmögliche Leistung an den Tag zu legen, sondern auch, den richtigen Moment zu nutzen, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen. Die Saalestadt muss und wird sich ins Zeug legen, um diese Qualität auszuspielen.

Für die 2. Mannschaft, die SG Saalestadt II/SVO III, hat es die angesprochene Pause gegeben, mal wieder. Gerade erst hatte sie sich mit dem Sieg über die Reserve aus Erkersreuth etwas freigespielt, da war sie erneut, ganz regulär, spielfrei. An diesem Sonntag um 13 Uhr kommt der SC Grünhaid zum nächsten Spiel (laut bfv in Schwarzenbach). Der kleine Verein aus der Nachbarschaft schafft es immer wieder, eine Mannschaft zu stellen, in dieser Saison läuft es sogar sehr ordentlich, die Grünhaider belegen im Moment Platz 6 in der A-Klasse. Alles ist ausgeglichen beim SC, der drei Spieler aus der Region Bayreuth holen konnte, von denen Kevin Handlaß direkt einschlug und schon sieben Tore erzielte. Keine ganz einfache Aufgabe also für die SG, die aber mit neuem Selbstvertrauen in den zweiten Teil der Vorrunde starten will.