Ein Spiel nach Maß

Einmal gespielt, aber sechs Punkte geholt: so gestaltete sich das Wochenende für den 1.FC Schwarzenbach in der Kreisliga. Nachdem das Sportgericht die 0:1-Niederlage des FCS beim SV Mitterteich II in ein 2:0 umgewandelt hatte, weil die Stiftländer einen Jugendspieler regelwidrig eingesetzt hatten, legte die Mannschaft nach, schlug den TSV Waldershof verdient mit 4:0 (2:0) und hat bei einem noch ausstehenden Nachholspiel Rang 7 am Ende der Vorrunde erreicht, vor allem aber erst einmal ein kleines Polster auf die Gefahrenzone geschaffen.

Der Schwarzenbacher Fußballfan an sich ist gelegentlich kritisch und meint auch bei guten Leistungen, es müsste eigentlich noch besser gehen. Am vergangenen Sonntag aber war von Kritik nach dem Schlusspfiff nichts zu hören, stattdessen wurde die Mannschaft abgeklatscht und mit viel Applaus in die Kabine begleitet. Den hatte sie sich mit ihrer Vorstellung gegen den TSV Waldershof auch verdient, weil sie nach dem misslungenen Auftritt in Waldsassen vieles richtig gemacht hatte und 90 Minuten lang Fußball genauso gekämpft wie gespielt hatte. In die Karten spielten dabei mit Sicherheit die personellen Veränderungen auf beiden Seiten: während bei Waldershof Torjäger Dotzauer angeschlagen auf der Bank blieb, konnte beim FCS Scharrer wieder mitwirken, Bertl stand nach seinem Kurzeinsatz eine Woche vorher wieder in der Startelf, genauso wie Mikuta nach mehrwöchiger Verletzungspause. Das tat den Abläufen gut, denn das gewohnte Zusammenspiel funktionierte auf Anhieb wieder. Das Spiel über die Flügel, die Pässe an der Seitenlinie entlang auf Bertl oder Seifert sorgten für größte Gefahr, Mikuta konnte die erhaltenen Bälle selbst verarbeiten oder auf Anders ablegen. A propos Anders: man muss eine Lanze für ihn brechen, auch wenn er nicht der Mittelstürmer ist, der manchmal nötig und nützlich wäre. Aber er arbeitet im Zentrum, bindet und beschäftigt Gegenspieler und schafft damit Räume. Über ihn kam nach 10 Minuten Mikuta halblinks an den Ball, setzte sich am Strafraumeck durch und zirkelte die Kugel an den rechten Innenpfosten und von dort ins Tor zum 1:0. Ein Auftakt nach Maß, der Selbstvertrauen gab und den FCS das Spielgeschehen übernehmen ließ. Waldershof bekam wenig Zeit, um eigene Aktionen aufzuziehen, es gab viele Ballgewinne und danach schnelle Gegenangriffe durch die Schwarzenbacher. Ergebnis war einmal ein gefährlicher Freistoß Mikutas (17.), der dabei Fröhlich vertrat, und dann das 2:0 (29.), als sich Löffler nicht aufhalten ließ und mit seinem an sich schwächeren rechten Fuß Torwart Meichner verlud. Solche überfallartigen Läufe auf den Kasten des TSV wurden danach seltener, die Gäste taten sich aber weiterhin schwer, selbst Torchancen zu  kreieren, auch weil der zweite Stürmer, Schindler, bei Linke fast in Manndeckung und damit gut abgeschirmt war. Erst direkt vor der Pause kam Waldershof besser auf, bei Triflingers abgefälschtem Schuss war Becher aber glänzend auf dem Posten. Die Gäste mussten weiter aufmachen und alle Beobachter waren sich einig, wenn nur ein Konter des FCS säße, wäre die Partie wohl entschieden. Die Chancen dazu waren reichlich vorhanden: Löffler (52.) und Mikuta (65.) nutzten ihre Freiheit vor dem Kasten aber nicht und Seifert wurde zu weit abgedrängt (73.), um Druck hinter den Ball zu bringen. Die Defensive war jetzt mehr gefordert, auch weil Dotzauer eingewechselt und so Wohn weitgehend mit Abwehrarbeit beschäftigt war, und sie hielt dich. Der TSV hatte mehr Spielanteile und kam auch zu Abschlüssen; Riedl verzog knapp (55.) und FC-Libero Luber war bei einer Hereingabe einem Eigentor gefährlich nahe (75.). Aber insgesamt war immer ein Spieler zur Stelle, um einen Versuch abzublocken, auch das half sicher, um an den zweiten Heimsieg glauben zu können. Entlastung gab es bis eine Viertelstunde vor Schluss eher selten, weil auch die Offensivspieler mit in der eigenen Hälfte standen, die Entscheidung fiel schließlich durch ein Eigentor: der eingewechselte Haas war auf der rechten Seite freigespielt worden, er wollte von der Grundlinie nach innen passen, Dürrbeck versuchte zu retten und fälschte den Ball unhaltbar ab (82.). Das 3:0 zog den Gästen den Zahn, und in so einer Situation fällt dann schnell noch ein viertes Tor, dabei stand Wohn im Gewühl einfach richtig und konnte einschieben (84.). Vielleicht fällt das Ergebnis um einen Treffer zu hoch aus, aber verdient hatte sich die Mannschaft des FCS ein klares Resultat mit ihrer Leistung allemal.

Die Aufstellung: Becher – Luber, Löffler, P. Fuchs, Scharrer (A. Armstark) – Linke, Wohn, Bertl, Seifert (Haas)– Mikuta – Anders.