Ein Paket aus Problemen

Ein Frühstarter war der 1.FC Schwarzenbach seit dem Aufstieg in die Kreisliga noch nie, doch die aktuelle Situation ist schon überaus besorgniserregend: drei Punkte aus sechs Spielen stehen nach der 0:3 (0:2)-Niederlage bei der SpVgg Wiesau zu Buche, das macht Platz 15 und bedeutet ein Verweilen im Tabellenkeller. Da ist der Trost ein schwacher, dass es noch eine ganze Reihe weiterer Vereine gibt, die sich schwertun und sich den Auftakt in die neue Saison ganz anders vorgestellt hatten.

Meister – Luber, Jung, Pascal Fuchs – Wohn, Linke, Hahn – Adolph, Fröhlich, Haas. Klingt nach einer mehr als ordentlichen Aufstellung für ein Spiel bei einem unangenehmen Kontrahenten, hat aber zwei Haken: einmal stehen nur zehn Namen in der Liste, und zweitens handelt es sich ausnahmslos um Spieler, die am letzten Sonntag nicht dabei sein konnten, mindestens sieben von ihnen dürfen als absolute Stammspieler in dieser Spielzeit gezählt werden. Ein dezimierter Kader, eine bis dahin maue Ausbeute, es brauchte viel Optimismus, um sich für Wiesau etwas auszurechnen. Und das kleine bisschen Hoffnung schwand schon mit der Vorbereitung auf die Partie, denn der Vereinsbus blieb im Stau stecken, ein Privatauto hatte eine Panne – der FCS erreichte die Anlage der SpVgg mit Verspätung und musste sich trotz einer etwas nach hinten geschobenen Anstoßzeit unter sehr ungünstigen Umständen auf das Spiel gegen den Tabellennachbarn einstellen. Und der zerstörte den Rest Hoffnung mit zwei ganz frühen Toren, weil die erfahrenen Spieler wie Lauton oder Spielertrainer Zettl natürlich wussten, dass sie einem Gegner ohne Rhythmus gegenüberstanden und diesen Vorteil ausnutzen wollten. Saller nahm eine Kopfballverlängerung von Rahn an und erzielte das 1:0 schon nach vier Minuten; der Vorlagengeber wurde in der 11. Minute von Bader bedient und ließ Carlos Fraga da Silva mit seinem Schuss keine Chance. Die Weichen waren gestellt, Wiesau baute über seine Routiniers klug auf und nutzte die logischerweise vorhandenen Schwächen der Schwarzenbacher: einer zusammengewürfelten Elf fehlt es an Abstimmung, fehlende Abstimmung bedeutet Lücken und Fehler, die die Wiesauer immer wieder versuchten zu nutzen. Die Spieler, die für den FCS auf dem Platz standen, taten ihr Bestes, sie arbeiteten viel und stellten sich ihren Gegenspielern, aber alles konnten sie einfach nicht unterbinden. Die Bertl-Brüder Sebastian und Patrick setzten einzelne Akzente nach vorne und wurden auch manchmal sehr heftig angegangen, was die Wiesauer gar nicht nötig gehabt hätten, doch sie mussten es meist alleine versuchen, weil kein gelernter Stürmer als Abnehmer im Team stand, und das machte ihnen das Leben enorm schwer. So blieben die Grün-Weißen über weite Strecken bemüht, die SpVgg war überlegen, machte aber zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten: Männl, Saller und Lauton zielten entweder daneben oder scheiterten am Keeper bzw. einem Abwehrspieler. Der gerade eingewechselte Bauernfeind richtete es dann aber doch, als er eine Vorlage Lautons nutzte (69.), zehn Minuten später vergab er die große Chance zum 4:0. Trotzdem freuten sich die Stiftländer am Ende natürlich über den verdienten Erfolg und den Sprung ins sichere Mittelfeld, der FCS musste diesen schweren Gang gehen und wird hoffen, dass mit dem Ende der Urlaubssaison ruhigere und personell stabilere Zeiten anbrechen können.

Die Aufstellung: C. Fraga da Silva – S. Mildner, Willert, Saalfrank, Menzel (S. Fraga da Silva) – Groppa, Löffler, P. Bertl, S. Bertl, E. Schijabiew – Bölükbas (R. Schijabiew).